Zum Erfolg von Erwin Klösch
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Die Möglichkeit, mich jeden Tag zu verwirklichen, mich mit dem zu beschäftigen, was mich interessiert, Ideen einbringen zu können, positives Feedback zu erhalten, größtmögliche Unabhängigkeit und Freiraum für meine Neigungen. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich erreichte all meine Ziele durch hohen Zeiteinsatz, hartnäckige Zielverfolgung und, falls notwendig, Zielkorrektur. Ich legte stets Wert auf Nachhaltigkeit und versuchte, die Freude und den Spaß an meiner Tätigkeit für effektive Ergebnisse zu nutzen. Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Aus meiner Sicht ist die Originalität optimal, die Kreativität in jedem Fall notwendig und die gute Imitation unvermeidlich. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ich habe mich an unterschiedlichen Vorbildern orientiert und zahlreiche Karrieren und Lebensläufe verfolgt. Mich faszinierten dabei Menschen, die ungewöhnliche Ideen hatten, und für die Möglichkeit, etwas Einzigartiges zu schaffen, sehr hohe Risiken einzugehen bereit waren. Ein gutes Beispiel dafür ist Dietrich Mateschitz mit seinem Konzept für Red Bull.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Berufliche Anerkennung erhalte ich von zufriedenen Kunden, die meine qualitativ hochwertige Arbeit schätzen. Diese Wertschätzung läßt sich zwar auch finanziell ausdrücken, wesentlich wichtiger ist mir jedoch der gute Ruf, den ich dadurch genieße. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Im Kernbereich sind wir für schulische Institutionen tätig, und auch hier gibt die internationale Globalisierung die Spielregeln vor. Wer zu den Gewinnern zählen will, ist voll diesem Trend ausgesetzt und angehalten, seinen Betrieb an diesen wirtschaftlichen Gegebenheiten auszurichten. Die Auslagerungen von Produktionen und Zentralisierung der Vertriebsschienen bedeutet nur für jene Gutes, die sich dem stellen können.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Human Resources stellen das wichtigste Kapital unseres Unternehmen dar, und wir wollen, daß unser Team unternehmerisches Denken einbringt. Nach welchen Kriterien wählen Sie Ihre Mitarbeiter aus? Eine gute Grundausbildung gepaart mit Teamfähigkeit ist eine der Voraussetzungen, um bei uns zu arbeiten. Ich erwarte, daß die Bewerber in den Bewerbungsgesprächen direkt ihre Stärken und Schwächen kommunizieren, Ihre Ehrlichkeit läßt auf eine zu erwartende Loyalität gegenüber dem zukünftigen Unternehmen schließen. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Innovation ist die größte Stärke des Unternehmens, es gibt kaum einen Kundenwunsch, den wir nicht erfüllen können. Wir prüfen alle Möglichkeiten und lassen nichts unversucht, um unsere Kunden zufriedenzustellen. Unser hohes Problemlösungspotential zeigt sich am Beispiel der Errichtung unseres Firmengebäudes. Nachdem wir mit Baumeistern und Architekten Vorgespräche geführt hatten, merkten wir rasch, daß wir uns zwar auf ihr bauphysikalisches Wissen verlassen, uns aber um alles, was mit Planung und Einrichtung zusammenhing, selbst kümmern müßten, um Fehler zu vermeiden. Unsere klaren Vorstellungen und unsere Entschlossenheit, diese umzusetzen, führten dazu, daß das Vorhaben glückte.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Während der letzten Jahre konnte ich die Wochenenden für die Familie freihalten. Es gab auch Zeiten, in denen dies nicht immer möglich war, aber meine Frau war glücklicherweise sehr verständnisvoll. Ich habe einen Freundeskreis, innerhalb dessen ich geschätzt werde, und der mir in Gesprächen oft Impulse für neue Denkansätze bei schwierigen Problemen bietet. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Leider wende ich zuwenig Zeit dafür auf. Es ist spannend und interessant, Neues zu lernen, aber das Zeitproblem holt mich immer wieder ein. So besteht meine Fortbildung hauptsächlich im Lesen von Fachlektüre und im Erfahrungsaustausch mit anderen. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ich meine, daß die Jugend besser auf die Zukunft vorzubereiten ist, als das derzeit geschieht. Das Ausbildungssystem ist nicht auf der Höhe der Zeit und basiert auf einem Druck, der niemanden wirklich etwas bringt.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich will sehr lange arbeiten, und damit ich das schaffe, versuche ich eine Balance zu finden, zwischen den Leistungen, die gefordert werden, und meinem Erfahrungspotentialen. Die nachfolgenden Kräfte brauchen Menschen, die wirtschaftliche Strukturen schon in der Realität gelebt haben, und das Unternehmen ist auch dankbar für die Weitergabe von Erfahrungswerten.
Ihr Lebensmotto?
Keine Vorurteile!