Zum Erfolg von Johannes Wahala
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg empfinde ich, wenn Menschen, die zu mir in die Praxis kommen und entdecken, daß sie eine Vielfalt von Lösungsmöglichkeiten für das Problem haben, das sie beschäftigt, und aus der Enge in die Vielfalt der Perspektiven übergehen, wenn Menschen aufgrund der psychotherapeutischen Begleitung ihre eigene Identität, Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl entwickeln. Ich bin dann erfolgreich, wenn meine KlientInnen zu einer veränderten und für sie hilfreichen Sichtweise finden - ich lasse mich nicht fremdbestimmen und manipulieren, sondern ich habe die Möglichkeit zu handeln. Erfolg ist für mich, wenn Menschen durch Coaching ihre Fähigkeiten erkennen und diese auch präsentieren können. Mein politsch-gesellschaftlicher Erfolg bedeutet für mich, meinen Beitrag zu leisten für eine Gesellschaft, die die Vielfalt menschlichen Lebens und der daraus resultierenden Lebensformen akzeptiert und kreativ gestaltet.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich bin Psychotherapeut im Schwerpunkt und habe in dieser Gesellschaft meinen Platz und meine Aufgabe gefunden, die mir viel Freude und Spaß macht.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Hoffnung statt Pessimismus und Glaube an die Verantwortungsfähigkeit des Menschen tragen mich. Wichtig ist für mich, die eigenen Fähigkeiten und Möglichkeiten zu erkennen und nach Kompetenz und Professionalität zu streben. Ich habe mich in meinem Leben immer fort- und weitergebildet. Albert Einstein sagte einmal: Ich bin nicht besonders begabt. Ich bin nur leidenschaftlich neugierig. Die Neugierde am Leben und am Menschen ist mein Erfolg. Es ist für mich von großer Bedeutung, einen tragfähigen und intensiven Freundeskreis zu haben, Kontakte zu knüpfen und Beziehungen zu pflegen. Enttäuschungen und Niederlagen gehören zum Leben, und ich bespreche sie mit meinen FreundInnen. Oft haben sie sich als Chancen, meine derzeitigen Perspektiven und Strategien zu überdenken und zu verändern, herausgestellt.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Die Originalität entwickelt sich, und um seinen Stil zu entwickeln, bedarf es ernstzunehmender Vorbilder.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ich las viele Biographien, zum Beispiel von Charles de Foucault, dessen Spiritualität mich besonders beeindruckte. Eindruck machte auch Martin Luther King auf mich, und besonders vorbildhaft war Kardinal König, mit dem ich ein Stück weit zusammenarbeiten durfte und den ich auf einigen Reisen begleitete. Seine Weltoffenheit und Ehrlichkeit waren leitbildgebend. In der Psychotherapie begegnete ich einigen Lehrtherapeuten, die mich förderten und sehr wertschätzend mit Menschen umgingen, was mir imponierte.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Es ist eine Freude, wenn man selbst von Jüngeren als Vorbild gesehen wird und positive Rückmeldung erhält.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Das war und ist oft nicht leicht, da ich in vielen Bereichen tätig bin und sich immer wieder neue auftun. Mein Wissensdrang und mein Perfektionismus taten das ihrige hinzu. Heute profitiere ich davon: Ich habe ausreichend Kompetenz und Erfahrung - und das ermöglicht eine gewisse Leichtigkeit. Ich bemühe mich um eine Balance von Arbeit, Beziehungen und Lebensfreude.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Es geht mir nahe, heute bei vielen Menschen festzustellen, daß ihnen der Sinn des Lebens fehlt. Zu oft wird in die Zukunft geblickt, und dabei ist es so hilfreich, im Hier und Heute zu leben und die Zwischenmenschlichkeit zu beherzigen.
Ihr Lebensmotto?
Das Leben ist dem Leben verpflichtet.