Zum Erfolg von Gisela Auctor
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, die mir selbst gesteckten Ziele zu erreichen, dabei ist der finanzielle Aspekt weniger bedeutend.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Im großen und ganzen sehe ich mich als erfolgreich, das betrifft auf jeden Fall die berufliche Seite, im privaten Bereich hatte ich anfangs einige andere Vorstellungen.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Die Patienten haben mich und meine beruflichen Fähigkeiten immer geschätzt, das ist die Grundlage meines Erfolges. In der Selbständigkeit kann ich das auch vollständig umsetzen, denn die Zufriedenheit der Patienten mit meiner Arbeit, mit der Qualität der Behandlung, ist das beste Werbeargument für meine Praxis.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Grundsätzlich mit Aktivität, also das Problem in Angriff zu nehmen und eine Lösung zu suchen.Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Ich arbeite in einem sozialen Beruf, der traditionell der Frau zugeordnet ist, da habe ich etwas leichter, obwohl der Anteil der selbständigen männlichen Kollegen höher ist. Aufgaben wie die Kindererziehung schränken derzeit meine Arbeitsleistung ein, andererseits lassen sich Frauen bevorzugt von Frauen behandeln.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Seit dem Beginn meiner Selbständigkeit, ein indirekter Anstoß dazu waren die zunehmenden Leitungsaufgaben an meinem letzten Arbeitsplatz.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Geprägt haben mich mein Vater und Schwester Renate Wagner aus der Kirchengemeinde.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Anerkennung erfuhr ich vorzugsweise von Patienten, aber auch von Ärzten, die ich von meinen Leistungen überzeugen konnte oder bei Diagnosestellungen oder anderen Themen wirkungsvoll unterstützte.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Ein Problem sehe ich darin, daß das Können und die Leistungen von PhysiotherapeutInnen dem verordnenden Arzt weitgehend unbekannt sind, das zeigt sich durch unklare Diagnoseangaben auf dem Rezept. Die Vergütung unserer Arbeit empfinde ich als nicht angemessen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Da ich anfangs vorwiegend Berufsanfänger beschäftigte, mußte ich viel Geduld aufbringen, um sie an den Standard der Praxis heranzuführen.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Neben der fachlichen Qualifikation kommt es mir darauf an, daß sie in das Team passen, daß sie in Charakter und Temperament übereinstimmen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Durch regelmäßige, persönliche Gespräche und durch die Möglichkeit zur beruflichen Fortbildung.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Meine Mitarbeiter erleben mich als zielführend und kooperativ.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Die fachliche Kompetenz, wir sind auf die Neurologie spezialisiert, d.h. wir haben Patienten, die langfristig bei uns in Therapie sind und die Behandlungsqualität schätzen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Das ist derzeit schwierig, und es funktioniert nur mit hervorragendem Zeitmanagement, besonders in der Kinderbetreuung.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Derzeit bleibt nur wenig Zeit, da die Kinder meine freie Zeit beanspruchen, ich versuche ein bis zwei Fachseminare im Jahr zu besuchen.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Man soll bei der Wahl des Berufes darauf achten, etwas zu wählen, das zum einen benötigt, zum anderen noch nicht von allzu vielen Personen ausgeübt wird. Auch sollte man die finanzielle Seite dabei nicht ganz außer Acht lassen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich trage mich mit dem Gedanken, eine Lehrtätigkeit auszuüben, denn ich beschäftige Praktikanten in meiner Praxis und halte in diesem Zusammenhang regelmäßig Vorträge, was mir sehr gefällt.Ihr Lebensmotto ? Nicht aufgeben.