Zum Erfolg von Ilse Martinek
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Wenn ich sehe, daß sich die Kunden über die von mir ausgewählten und präsentierten Waren freuen, sehe ich das als großen Erfolg an. Noch Tage später kommen Kunden, um mir über den Erfolg des Geschenks zu berichten.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Es gelingt mir immer wieder, neue Ideen zu verwirklichen, die bei den Kunden sehr gut ankommen, das erachte ich als meinen persönlichen Erfolg. Meine Idee für die Ende Oktober zu eröffnende Uhrenausstellung mit meinen eigenen Werken wird sich sicherlich auch wieder positiv auf den Geschäftserfolg auswirken.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ausschlaggebend für meinen Erfolg war mein Weg in die Selbständigkeit. Nach etwa zwei Jahren hatte ich bereits großen Erfolg, was meinem Gespür beim Einkauf der Waren zu verdanken ist. Ich fand bald heraus, was bei den Kunden gut ankommt und gewünscht wird.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Es gibt Situationen, in denen viele Arbeiten auf einmal zu erledigen sind und ich ruhig und besonnen bleiben muß, um den Tagesablauf sinnvoll zu ordnen. Ich lasse mich nicht so leicht aus der Ruhe bringen, auch nicht durch diverse unübliche Wünsche der Kunden.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
In meiner Branche habe ich keine Schwierigkeiten damit, daß ich als Frau das Geschäft inne habe. Es sprechen im Gegenteil die Leute auf eine Beratung durch eine Frau sehr gut an.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Die Anlaufzeit, bis ich mich wirklich erfolgreich empfand, war relativ lang. Ab ungefähr 1997 ging das Geschäft zurück und ich mußte innerhalb eines halben Jahres umdisponieren. Damals entstand das Bedürfnis nach gehobeneren Geschenkartikeln. In den letzten drei Jahren beobachte ich einen ständigen Erfolg in meinem Geschäft.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Eine gute Entscheidung war es, mein Geschäft aus dem häuslichen Keller in die Hauptstraße von Traiskirchen zu verlegen.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Meiner Familie schulde ich Dank, vor allem meinem Mann, der immer auf mich Rücksicht nimmt und sich sehr intensiv um die Kinder kümmert.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Ein Problem sehe ich darin, daß es große Firmen gibt, die den kleinen Fachhandel erdrücken. Ich muß meine Kunden immer darauf hinweisen, daß ich ausgesuchte und originelle Waren führe, die nicht in großen Häusern erhältlich sind. Ich kann natürlich nicht in Massen einkaufen, daher habe ich auch individuelle und originelle Geschenkartikel, die natürlich ihren Preis haben.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Meine Kunden sehen mich als freundliche, sehr kreative Geschäftsfrau.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Die Stärken meines Unternehmens liegen im schönen Ambiente des Geschäfts, der besonderen Atmosphäre und dem besonderen Verkaufsprogramm. So ist zum Beispiel bei mir jede Taufkerze ein Unikat, und ich werde nie Allerweltsware anbieten. Ich bediene hauptsächlich Stammkunden, mein Geschäft wird aber gern weiter empfohlen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Bei richtiger Einteilung kommt mein Privatleben nicht zu kurz. Ich bin schon lange verheiratet und meine Familie und ich sind gut aufeinander eingespielt. Da meine Kinder schon groß sind, kann ich Privat- und Geschäftsleben sehr gut vereinbaren.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Es ist auf jeden Fall sehr wichtig, einen Beruf zu wählen, der einem Spaß macht. In einem geliebten Beruf kann man sich selbst verwirklichen, mit einer Tätigkeit, die einem aufgezwungen wird, wird man nie zurecht kommen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte das Geschäft in der jetzigen Größenordnung bis zu meiner Pensionierung weiterführen. Eventuell muß ich am Sortiment im Laufe der Zeit einiges ändern, aber vergrößern werde ich den Betrieb nicht. Ich bin mit meinem Geschäft glücklich, es ist das, was ich immer wollte.