Zum Erfolg von Siegfried Hennerbichler
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, daß sämtliche Grundbedürfnisse gedeckt sind und darüber hinaus ein guter Lebensstil möglich ist. Dabei spielt natürlich der finanzielle Faktor eine wesentliche Rolle, aber auch das Ansehen im Umfeld, das sich daraus ergibt. Ich erachte es aber auch als wichtig, Tiefpunkte erlebt zu haben, weil man dadurch den Erfolg ganz anders genießen kann. Auch der Gedanke, zufrieden zu sein und darauf noch weiter aufbauen zu können, befriedigt mich ungemein.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich kann auf vieles zurückblicken, das ich schon erreicht habe, insofern sehe ich mich schon als erfolgreich. Vollkommen zufrieden bin ich jedoch noch nicht, da mir noch Zeit bleibt, viele Ziele zu verwirklichen. Als erfolgreich sehe ich mich auch deshalb, weil ich mich nicht auf einem Golfplatz präsentieren muß, um mit mir selbst zufrieden zu sein.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Für mich war immer wichtig, das Firmenkonto genauso zu sehen, als wäre es mein Privatkonto. Nur so kann man nichts falsch machen, denn zu investieren, um Steuern zu sparen, bringt langfristig nichts. Eine genaue Jahresplanung, die ich schon im Dezember erledige, ist sicherlich ebenfalls ein wesentlicher Faktor. Es ist auf diese Weise leichter, Investitionen zu realisieren und wichtige Reserven zu schaffen. Wesentlich war auch mein hoher persönlicher Zeitaufwand. Seit meiner Selbständigkeit gehörten 100 Prozent meiner Zeit der Firma. Erst jetzt nach zehn Jahren gönne ich mir nun wieder ein Privatleben, zuvor mußte die Basis dafür geschaffen werden.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Im Umgang mit Kunden zählt für mich immer die Devise: Behandle alle so, wie du selbst behandelt werden möchtest! So findet man die Motivation, auch unentgeltliche Serviceleistungen durchzuführen, um Kunden zu Stammkunden zu machen. Reklamationen betrachte ich als Chance für Kundenbindungen, weil ich richtig reagiere und den Kunden das Gefühl der Wertschätzung gebe. So wird er zum Stammkunden, weil er sich auch in schwierigen Situationen gut behandelt fühlt.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Schon die Tatsache, daß ich 80 Prozent Stammkunden habe, die immer wieder gern zu meiner Station kommen, ist Anerkennung. Auch das positive Feedback, das meine Mitarbeiter ernten, ist Balsam für mich. Natürlich vermitteln mir auch das Wissen, daß meine Bedürfnisse abgedeckt sind, und das partnerschaftliche Verhältnis zum Konzern ein Gefühl der Sicherheit.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Bei Mitarbeitern ist mir wichtig, daß sie persönlichen Einsatz zeigen. Ich gehe dem Trend der Selbstbedienungstankstellen entgegen, meine Mitarbeiter müssen persönliches Interesse an der Lösung der Probleme der Kunden zeigen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich zahle angemessen, aber nicht überdurchschnittlich. Meine Mitarbeiter sollen zufrieden sein und sich bei ihrer Tätigkeit wohl fühlen. Das überträgt sich dann natürlich auf den Umgang mit Kunden. Deshalb übertrage ich meinen Mitarbeitern ein gewisses Maß an Verantwortung. Das motiviert mehr als eine überdurchschnittliche Bezahlung. Wichtig sind mir auch gemeinsame Besprechungen, bei denen die Meinung der Mitarbeiter in viele Entscheidungen miteinfließen kann.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Wichtig ist die persönliche Motivation von innen heraus, die immer weiter wächst, wenn jemand kleine Teilziele erreicht. So findet man immer wieder die Kraft, auch in schwierigen Situationen nicht aufzugeben. Wichtig ist auch ein gewisses Maß an Bescheidenheit, auch wenn man schon einiges erreicht hat.