Zum Erfolg von Oliver Japchen
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich persönlich liegt Erfolg darin, daß ich meine Tätigkeit gern ausübe, mich damit nicht überlaste und daneben noch Zeit für Privates habe. Erfolg ist die Freiheit, selbst definieren zu können, wie weit ich gehen bzw. wie intensiv ich mich engagieren möchte und hat für mich wenig mit materiellen Werten zu tun. Für mich ist es sehr wichtig, als selbständiger Anwalt arbeiten zu können, weil ich im Rahmen meiner beruflichen Selbständigkeit erfolgreich sein kann. Selbstverständlich bedeutet Erfolg auch, einen Fall zur Zufriedenheit meiner Klienten abzuschließen, gute Ideen verwirklicht zu sehen und dafür Anerkennung zu erfahren. Besonders schöne Erfolgserlebnisse liegen darin, für Klienten Freisprüche zu erwirken, die schuldlos in ein Strafverfahren verwickelt werden, selbst wenn ich in der Zusammenarbeit mit Mandanten aus sozial schwächer gestellten Kreisen Honorare verlange, die unter dem Durchschnitt liegen, mit solchen Fällen also keinen finanziellen Gewinn erziele.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Im Sinne meiner Definition sehe ich mich durchaus als erfolgreich, obwohl ich zur Zeit am Beginn meiner Karriere stehe.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Meine persönliche Stärke liegt in meinem Kommunikationstalent. Ich kann sehr gut mit anderen Menschen umgehen und verstehe ihre Anliegen bzw. Probleme. Weitere Faktoren meines Erfolges sind meine Verläßlichkeit - wenn ich eine Zusage mache, halte ich mein Wort - und meine Genauigkeit. Ich bin meinen Klienten gegenüber stets ehrlich und mache keine falschen Versprechen, was die Erfolgsaussichten in einem Fall betrifft, sondern äußere von Anfang an Bedenken und zeige auf, was ich für meine Partei versuchen kann. Wesentlich ist auch die Tatsache, daß ich meine Klienten in meine Arbeit einbinde und ihnen letztlich die Entscheidung überlasse. So betreut, fühlen sich meine Mandanten sehr wohl und bringen mir Vertrauen entgegen. Neben all diesen Faktoren spielt meine fachliche Kompetenz eine wesentliche Rolle bei meinem Erfolg. Wenn ich ein Gebiet nicht perfekt beherrsche, beschäftige ich mich solange damit, bis ich mich darin wirklich gut auskenne, Fälle, die meinen Horizont übersteigen, nehme ich grundsätzlich nicht an, wobei ich mich aber selbst nach einem geeigneteren Ansprechpartner für den Mandanten umsehe und den Klienten weiter vermittle.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich stelle mich Herausforderungen und finde zunächst heraus, ob ich ein berufliches bzw. fachliches Problem bewältigen kann. Wenn ich von Beginn an weiß, daß mir das nicht gelingen wird, versuche ich alles, um einen glimpflichen Ausgang herbeizuführen. Wenn ich aber der Überzeugung bin, daß ich einen Fall gewinnen kann, kämpfe ich so lange, bis ich an mein Ziel gekommen bin. Meine Klienten sollen Entscheidungen aufgrund einer wirklich umfassenden Beratung und meiner Empfehlung selbst treffen.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ich suchte mir ganz bewußt interessante Menschen, von denen ich einzelne Facetten übernehmen konnte, hatte aber kein Idol, dem ich nacheiferte, sondern bastelte mir mein Vorbild.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ich würde einem jungen Menschen raten, sich umzuschauen und immer offen für neue Herausforderungen zu bleiben. Ich denke, daß es durchaus sinnvoll ist, viele Bereiche auszuprobieren, wenn man sich nicht sicher ist, welchen Beruf man ergreifen will - so kann man wichtige Erfahrungen machen und zumindest klar herausfinden, was man nicht möchte. Ich halte es für ebenso wichtig, letztlich dann aber eine klare Entscheidung zu treffen und diesen Weg konsequent zu verfolgen, wobei man sich immer bewußt machen muß, daß einem immer noch alle Türen offen stehen: Selbst wenn jemand BWL studiert, kann er später im Sozialbereich tätig werden. Wichtig ist es in jedem Fall, eine fundierte Ausbildung in einem Bereich abzuschließen, für den man sich interessiert, sich aber auch eingestehen zu können, daß man für eine Tätigkeit nicht geeignet ist.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein nächstes Etappenziel besteht darin, wirtschaftlich so erfolgreich zu werden, daß ich sorgenfrei leben und meinen Lebensstandard absichern kann. In der Folge möchte ich einen Konzipienten einstellen, der mir Arbeit abnimmt, um mir aussuchen zu können, was ich selbst erledige, und manche Tätigkeiten delegieren zu können.