Zum Erfolg von Karin Geishüttner
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, daß ich selbst arbeiten kann, Spaß an der Arbeit habe und dabei glücklich und einigermaßen gut leben kann.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich ein bißchen erfolgreich, zumindest habe ich mehr geschafft, als nur Hausfrau und Mutter zweier Kinder zu werden.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich hatte immer sehr viel Spaß an der Arbeit, habe sehr viel Ausdauer und mache sehr viel. Man braucht viel Leidenschaft und Freude, wenn man vierzehn Stunden am Tag in der Küche arbeitet.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich bin sehr sachlich, realistisch und spontan. Man muß spontan sein, wenn man im Gastgewerbe arbeiten will.Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Das glaube ich nicht. Wenn man fest an etwas glaubt, schafft man alles.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Erfolgreich empfand ich mich besonders in den letzten drei Jahren. Vorher verließ ich mich sehr auf meinen Mann.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Der Umstieg vom Tischler- ins Gastgewerbe war so eine erfolgreiche Entscheidungssituation.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Imitation sicher nicht, denn nur wenn man authentisch wirkt, wird man angenommen.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Das war mein Ex-Mann, seinetwegen wechselte ich ins Gastgewerbe.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Anerkennung ist für mich, daß ich nächstes Jahr den Betrieb von meinem früheren Schwiegervater übernehmen kannWelches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Es ist sehr schwierig, gutes Personal zu bekommen. Im Gastgewerbe gibt es Wochenendarbeit und sehr viel Streß, das halten viele nicht aus.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich bin sehr willensstark, jemand, der gern seinen Kopf durchsetzt.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Es ist wichtig, daß man gute Mitarbeiter hat und motivieren kann, man muß Spaß an der Arbeit haben und ein Team bilden.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Ich sehe mir an, wo sie zuvor beschäftigt waren und schaue mir die Arbeitszeugnisse an.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich motiviere sie, indem ich ständig gut aufgelegt bin. Abends nach der Arbeit sitzen wir gerne zusammen und reden über die Arbeit und eventuelle Probleme.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Sie sehen mich schon als Chefin, aber auch als Freundin, ich übernehme alle Arbeiten und zeige ihnen, daß wir ein Team sind und zusammenhelfen müssen.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wir haben eine sehr gute Küche und setzen weder Fertigprodukte noch Fertiggerichte ein, sondern bereiten alles selbst und frisch zu. Der Seehof hat ein wunderschönes Ambiente und unsere Gäste fühlen sich sehr wohl und betonen immer wieder unsere persönliche Note.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Mit den zwei anderen Betrieben hier am Almsee komme ich gut zurecht. Ich sehe sie als Kollegen und wir helfen einander aus.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Das kann ich jetzt besser trennen als früher. Im Sommer arbeite ich auch bis zu 300 Stunden pro Monat, im Winter sehr wenig, da habe ich viel Zeit für die Kinder.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Im Sommer habe ich dafür keine Zeit, im Winter belege ich etliche Kurse.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Man soll sich vor einem Berufseinstieg einige Berufe anschauen, um herauszufinden, welch Arbeit einem wirklich Spaß macht und wenn man etwas gefunden hat, dabeibleiben und mit vollem Einsatz arbeiten.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte das Seehaus erfolgreich führen. Ich will etwas für meine Gesundheit tun, fit und glücklich bleiben.