Zum Erfolg von Andreas Kaltenbrunner
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, wenn ich bei dem, was ich mache, ein Ziel erkennen und vorwärts kommen kann und dabei glücklich bin.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, denn ich habe meine Karriere bei Null begonnen und alles selbst aufgebaut, das befriedigt mich innerlich sehr.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Wichtig war, daß ich meiner Linie stets treu blieb, mein Konzept entwickelte, Traditionelles zu übernehmen, Neues zu entwickeln und beides zukunftsorientiert zu kombinieren und - trotz aller Rückschläge - nie aufgab.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich lasse Probleme an mich herankommen und denke dann darüber nach. Alle Probleme sind lösbar.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Seit ich die schwierige Entscheidung treffen mußte, aufzuhören oder weiterzumachen; das war eine erfolgreiche Entscheidung. Aus jedem Rückschlag habe ich viel gelernt.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Originalität ist wesentlich besser, man muß sich weiterentwickeln, mit Imitationen erreicht man wenig.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Anfangs erhielt ich lange keine Anerkennung. Dann realisierte ich einmal ein spezielles Projekt, die Leute waren begeistert und je mehr Projekte man umsetzt, desto mehr steigt die Wertschätzung. Die Leute merken, daß man einer Linie treu bleibt.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? In speziellen Gremien, die mit Orgelbau und mit Orgelrestaurierungen befaßt sind, gibt es eine gewisse Schwerfälligkeit, zum Beispiel der Einbau von Elektronik für bestimmte Steuerungen in der Orgel - nicht zur Tonerzeugung - einzubauen, ist verpönt. Man könnte Registrierungen vorprogrammieren, was mehr Möglichkeiten beim Spielen eröffnen würde.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich werde zur Zeit sicherlich als erfolgreich gesehen, was auch mit meinem Auftragsstand zusammenhängt.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Mitarbeiter spielen eigentlich die größte Rolle. Ohne gute Mitarbeiter hätte ich das alles nicht so geschafft. Wir sind ein starkes Team, wo jeder mitdenkt und viel Idealismus spürbar ist.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Die wichtigsten Kriterien sind handwerkliches Geschick, Charakter und Mut, der Wille zur Kreativität und zu Außergewöhnlichem. Etwa sechzig Prozent der Arbeit ist Spezialtischlerei, es gibt keine Serienproduktionen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich motiviere sie, indem sie in alle Konzepte und Planungen voll eingebunden werden. Sie bekommen dadurch das Gefühl, daß wirklich sie das Instrument gebaut haben.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Sie sehen mich auf jeden Fall mit Respekt, als kompetenten Chef, obwohl wir alle per Du sind.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Unsere Stärke ist sicherlich die Flexibilität, wir sind aufgeschlossen für Neues Großes und machen jederzeit auch kleinste Servicearbeiten, wir sind zu jedem Auftrag, auch in geringem Umfang, bereit.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ich habe keine Probleme mit dem Mitbewerb, ich arbeite auf fairer Basis, obwohl der Preisdruck enorm ist.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Das funktioniert sehr gut, mein großes Hobby ist nach wie vor die Musik. Meine Familie und mein Freundeskreis haben da viel gemeinsam mit mir. Ich bin nebenbei Organist und Chorleiter des Berthold Chores Scharnstein.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Früher besuchte ich viele Kurse in Richtung Orgelbautechnik, Raumakustik und Architektur und auf dem musikalischen Sektor Orgel- und Chorleitungsseminare, in letzter Zeit eher Wirtschaftsseminare und Orgelkongresse.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Man sollte mehr auf sich selbst hören, ein eigenes Grundkonzept entwickeln, eine eigene Linie finden und dieser Linie treu bleiben, auch wenn es manchmal hart ist. Nur so kann man sich weiterentwickeln.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte meinen Betrieb so entwickeln, daß dessen Ruf und die Auftragslage weiterhin so gut bleiben und daß das Orgelbauen weiterhin Spaß macht.