Zum Erfolg von Dieter Graschitz
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ich versuchte innerhalb meiner beruflichen Positionen immer, unter Wahrung der Interessen der einzelnen Unternehmungen, mit anderen Menschen gemeinsam etwas Positives für das Burgenland zu bewegen. Da uns dies auch gelungen ist, sehe ich auch darin einen persönlichen Erfolg.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich eignete mir die Fähigkeit an, vernetzt zu denken und in Verbindung mit ausgezeichneten Mitarbeitern und natürlich Einsatzfreude führten zu meinem Erfolg. Aber auch ein Quentchen Glück gehört immer dazu, um erfolgreich zu sein.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Seit mich das Land Burgenland in seine Dienste berufen hat, denn das war für mich eine positive Bestätigung meiner bisherigen Arbeit. Durch diese Berufung in die Position zum Vorstandsdirektor der Wirtschaftsservice Burgenland AG konnte ich wesentlich zur Verbesserung der wirtschaftlichen Situation meiner Heimat beitragen, zum Beispiel durch die Betriebsansiedlung der Firmen Lenzing Lyocell, Nokia, RSL-COM, General Electric, Capital, Mareto, usw., an denen ich maßgeblich beteiligt war.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Herrn Herbert Lugner, ein ehemaliger Vorgesetzter, Freund und Mentor von mir, versuche ich in der Leistung ebenbürtig zu werden. In dieser Zeit konnte ich sehr viel lernen, aber letzten Endes entwickelt man in solchen Berufsphasen, vollends die eigene Persönlichkeit. Ich bin aber trotzdem der Meinung, daß man bewährte und erprobte Wege von Problemlösungen nach wie vor einsetzen sollte.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Als mir die Wirtschaftskammer 1996 über Antrag beim Bundespräsidenten den Titel Kommerzialrat verliehen hatte. Obwohl ich damals kein Unternehmer war, stellte dies für mich eine hohe Anerkennung dar, die ich im Kontext meiner Arbeit für das Burgenland sehe.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Man behauptet, ich hätte ein strenges, sehr ernstes Bürogesicht und ein freundliches, fröhliches privates Gesicht. Der Grund dafür ist, daß ich immer sehr unglücklich bin, wenn ich Menschen ohne Arbeit sehe, die aber gerne arbeiten würden, mein soziales Gewissen für diese Menschen hat mich sehr geprägt und mir auch manchmal Vorwürfe eingebracht, die aber auf der betriebswirtschaftlichen Seite lagen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Der Mitarbeiter sollte vor allem sehr gut im Team arbeiten können und sich darin wohl fühlen. Denn wenn sich die Mitarbeiter untereinander und mit dem Chef gut verstehen, ist das Beste für ein Unternehmen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich nehme mir viel Zeit, um Diskussionen und Gespräche auch auf privater Ebene mit meinen Mitarbeitern zu führen. Diese führen zu einem immer wieder erneuten besseren Verständnis füreinander und nimmt oft Problemlösungen vorweg.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Es ist dem Tourismusverband Eisenstadt gelungen, diese Landeshauptstadt insgesamt und vor allem im Bereich Kultur, um einiges besser zu vermarkten. Wir bieten Pakete an, die Nächtigung, Führungen, Essen und diverse kulturellen Events beinhalten, die auch vom benachbarten Ausland sehr gut angenommen werden.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich bin glücklich verheiratet und habe zwei Kinder und ein Teil des Erfolges ist die Tatsache, daß meine Frau sehr viel Verständnis für meine beruflichen Tätigkeiten zeigte. Unser Umgang mit dieser Problematik war und ist, wie ich glaube, ein sehr guter. Weiters bereitet mir derzeit mein Enkelkind, der Sohn meiner Tochter, ganz besondere Freude.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Man sollte unbedingt ein Ziel verfolgen und bestrebt sein, es zu erreichen. Denn auf dem Weg dorthin kann man Kräfte entwickeln, an die man vorher nie geglaubt hätte.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich habe unter anderem eines meiner großen Ziele bereits erreicht, indem ich für die burgenländische Wirtschaft arbeiten und sie mitgestalten konnte. Mein vorrangiges Ziel heute ist es, in der selben Weise und besonders im Hinblick auf die europäische Osterweiterung weiter zu arbeiten.