Zum Erfolg von Leopold Meißl
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet, mir und anderen Menschen Freude zu bereiten und Dinge, die ich mir vornehme, umzusetzen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, denn ich habe es geschafft, daß privat alles reibungslos funktioniert. In der Schule gelang es mir als Direktor, innerhalb des Lehrerteams eine konstruktive Zusammenarbeit zu erreichen. Ich hatte einen schwierigen Start, mußte sehr kämpfen, da meine Lehrer einen anderen Leiter haben wollten, der hochqualifiziert war und aus der eigenen Schule kam. Aber inzwischen ist die Situation geklärt und es geht mir sehr gut. Was war ausschlaggebend für den Erfolg? Die Zeit und persönliches Engagement spielten eine Rolle. Ich versuche, nicht ausschließlich sachorientiert zu handeln, sondern achte auch auf die Gefühlsebene.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Kooperation, Mitspracherecht der Lehrer, Offenheit, Ehrlichkeit und Konsequenz allen gegenüber sehe ich als Erfolgsrezept. Der Erfolg zeigt sich durch Zufriedenheit der Lehrer, Kinder und mir selbst. Ich versuche den Kollegen und Kindern vorzuleben, daß Schule auch schön sein kann. Ich suppliere drei Stunden pro Woche, genieße sie, aber der Schulunterricht geht mir nicht wirklich ab.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ja, das war mein erster Schulleiter in der Viktor Christgasse, Direktor Hany. Er war eine Vaterfigur und ein Vorbild für mich.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich organisierte Sportfeste und Bezirksveranstaltungen des siebenten Inspektionsbezirkes (das entspricht dem vierten und fünften Gemeindebezirk) und erhielt von meinem Inspektor die Außerordentliche Würdigung für Sportfeste, obwohl ich zwei Jahre zuvor die dritte Stufe Dank und Anerkennung bekommen hatte. Das hat mich besonders gefreut.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Die EDV im Schulwesen sollte besser korrelieren. Ich würde gerne einen Lernklub einrichten, das ist aber nicht möglich, weil die Grundsteingasse keine Ganztagsschule ist.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich denke, daß ich positiv und vertrauenerweckend wahrgenommen werde, daß man denkt, auf mich zugehen zu können und spürt, wie weit das möglich ist.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Als Leiter habe ich nur Erfolg, wenn auch meine Mitarbeiter erfolgreich sind.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir sind UNESCO-Schule, das heißt wir unterstützen UNESCO-Projekte, zum Beispiel Workshop-Gruppen, für die sich eine Kollegin sehr engagiert. Unser Hauptschwerpunkt ist die EDV, an der Schule gibt es zwei Computerräume und für jeden Jahrgang stehen zwei EDV-Stunden zusätzlich auf dem Lehrplan.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Das funktioniert sehr gut, da meine Frau Sonderkindergärtnerin ist und Verständnis für meinen Beruf aufbringt. Daher kann ich eventuelle Probleme auch mit ihr besprechen.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich absolvierte ein dreieinhalbjähriges Seminar für Schulleiter und in Folge besuche ich ein Fachseminar pro Semester.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Lehrer sollten authentisch und flexibel bleiben, sich aber auch an Erprobtes halten. Man darf auch nicht übersehen, daß sich die Praxis stark von der Ausbildungszeit unterscheidet.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Vom ersten Dienstjahr an war es mein Ziel, Direktor zu werden. Mich interessierte immer, was in der Kanzlei passiert, welche Aufgaben und welche Verbindungen nach außen ein Schulleiter hat. Bei meinem Amtsantritt als Schulleiter gab es nicht mehr viel Neues für mich. Die Hierarchie war früher anders, die pädagogischen Aufgaben mutierten zu Managertätigkeiten. Mein persönliches Ziel ist, die Anzahl der Schulstunden zu halten, Lehrer und Schüler an ihr selbst gesetztes Ziel zu bringen, sowie glücklich und gesund alt zu werden.
Ihr Lebensmotto?
Authentizität führt zum Erfolg.