Zum Erfolg von Berthold Beissmann
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Geld spielt für mich keine Rolle, Erfolg bedeutet für mich, eine Idee zu haben und diese umzusetzen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Wenn man bedenkt, daß wir in einem 60 m großen Büro angefangen haben, 2002 das Areal in Ansfelden angekauft haben und es mit 14.000 m schon wieder zu klein ist, sehe ich mich schon erfolgreich.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Probleme gehören immer sofort gelöst, dazu gehört ein gutes Team. Wenn man 70 LKWs hat, kommen schnell zehn Probleme auf einmal daher.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Erfolgreich war für mich jede Entscheidung. Ein Haus zu bauen, meine Heirat und jede Entscheidung in meinem Geschäft: das alles war erfolgreich. Ich will nichts nur probieren, sondern Ziele, die ich mir gesteckt habe, erreichen.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Originalität ist besser, Imitation machen die anderen. Imitation funktioniert nicht so gut, weil jeder Kunde anders ist.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Mein Vater und mein Großvater haben mich sehr stark geprägt. Ich habe ihren Idealismus übernommen und ihre Genauigkeit. Mein Großvater war Landwirt, mein Vater Zimmermeister, beide waren Tüftler und Bastler.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Anerkennung bekomme ich von meinen Kunden, es freut mich, wenn sie anrufen und sagen, daß wir die Besten sind.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Die Branche hat ein schlechtes Image. Beinahe alle kleineren Betriebe arbeiten ohne Eigenkapital, was im Grunde grob fahrlässig ist. Sie fahren eigentlich auf Miete, können die LKWs nicht abzahlen, werfen das Geld für neue Autos zum Fenster hinaus und sind hoch verschuldet. 90 Prozent aller Transporteure sind von dieser Problematik betroffen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Meine Mitarbeiter in der Disposition sind das Herz des Unternehmens. Wenn ich nicht da bin, ist es völlig egal, der Betrieb läuft unbehelligt weiter. Es wird im Team gearbeitet, was in unserer Branche nicht üblich ist. Wenn einer sich in der Früh krank melden würde, könnte jeder andere sofort weitermachen, denn jeder Mitarbeiter weiß über alles Bescheid.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich wähle Mitarbeiter nach Gefühl aus, jeder Disponent wird beginnt zunächst als Fahrer und wird von mir ausgebildet.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Sie motivieren sich selbst, weil sie viel Freiheiten haben. Meine Disponenten sind beispielsweise für die Preisgestaltung selbst verantwortlich.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Sie sehen mich als Arbeitskollegen, nicht unbedingt als Chef.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Ich arbeite mit 3000 m Lagerfläche. Unsere Stärken sind Pünktlichkeit und Genauigkeit. Ich biete zwar nicht die besten Preise, muß aber nicht in Werbung investieren, denn irgendwann machen meine Kunden schlechte Erfahrungen mit dem Mitbewerb und kommen dann von selbst auf mich zu.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ich verhalte mich komplett neutral und bin auch nicht sauer, wenn mir jemand ein Geschäft ausspannt.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Beruf und Privatleben sind für mich das selbe, meine Familie ist mit meiner Arbeit mitgewachsen,
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Derzeit verwende ich nicht mehr viel Zeit für Fortbildung, aber früher verwendete ich etwa zwei Monate pro Jahr hauptsächlich für kaufmännische Weiterbildung.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Man soll sich gründlich über den angestrebten Beruf informieren, bevor man die Ausbildung beginnt. Jungunternehmer sollen sich durchrechnen, ob sie mit ihrer Idee wirklich Erfolg haben können. Transportunternehmer sollten mindestens 30 Prozent Eigenkapitalausstattung haben.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich habe mir keine expliziten Ziele mehr gesteckt. Ich habe derzeit eigentlich 30 LKW zuviel, weil mich meine Kunden (Eduscho, etc.) dazu gezwungen haben. Jetzt will ich einfach das Beste aus meiner Situation machen.