Zum Erfolg von Andreas Hopf
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet Lebenszufriedenheit und in jedem Fall den richtigen Mix aus Berufs- und Privatleben. Denn für mich bedeutet Lebenserfolg auch, daß man die eigenen Kinder erfolgreich großzieht und ihnen das richtige Rüstzeug auf ihren Lebensweg mitgibt.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, denn es gelang mir, sowohl meine beruflichen als auch meine privaten Vorstellungen umzusetzen. Was ich mir als Jugendlicher vornahm, ist bis jetzt sehr gut gelungen und ich erreichte die Ziele, die ich mir gesteckt habe. Es warten jedoch noch andere Ziele. Ich muß konsequent an mir arbeiten und versuchen, die Dinge, die mir wichtig sind, auch wirklich in die Hand zu nehmen.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ausschlaggebend war die konkrete Definition meiner Ziele. Wichtig war dabei meine Disziplin und daß ich niemals aufgebe. Die Basis für meinen Erfolg ist auch, daß ich immer wußte, was ich wollte. Mein prinzipieller Wille, immer offen zu sein und aus Gesprächen Positives mitzunehmen, spielt ebenfalls eine große Rolle.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Österreich nimmt im Bankwesen eine Sonderstellung ein. In unserem Land gibt es zu viele Bankfilialen. Wir haben, gemessen an der Einwohnerzahl, das dichteste Filialnetz in Europa und im internationalen Vergleich einen absolut ruinösen Preiskampf. Es gibt im Bankenbereich in Wahrheit auch zu viel Personal, das praktisch unkündbar ist. Das Positive: Der österreichische Bankensektor hat massiv von der EU-Osterweiterung profitiert. Im Gegensatz zu den deutschen Banken verstand man es hierzulande die entscheidenden Weichen für die Zukunft zu stellen.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Bei der Personalbesetzung nehme ich mir zunächst relativ viel Zeit, mir das Anforderungsprofil , das ich benötige, genau zu überlegen. Theoretisch gesprochen sollte dann die ausgewählte Person möglichst nahe an das Profil herankommen. Ich versuche dabei immer den ambitioniertesten und am selbständigsten arbeitenden Mitdenker zu finden. Die beste Mischung des Teams besteht aus langjährigen und neuen Mitarbeitern.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich motiviere sie durch aktive Kommunikation und Einbeziehen in die Entscheidungen. Diese treffe zwar letztendlich ich, es gibt aber keine wesentliche Entscheidung, die ich nicht vorher mit dem Team bespreche. Ich muß also dem Team immer das Gefühl geben, einbezogen zu sein. Ein anderer wichtiger Faktor ist das eigene Vorleben. Ich will ein Vorbild sein. Denn ich muß die Dinge, die ich von meinen Mitarbeitern verlange, vorleben. Zur Motivation gehört die richtige Zusammenstellung des Teams. Es wird sicher nicht motiviert sein, wenn unterschiedliche Interessen herrschen.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Wir führen seit 1994 jährlich ein Mitarbeitergespräch durch, in dem nicht nur der Mitarbeiter vom Vorgesetzten Feedback bekommt, sondern auch umgekehrt. So gesehen, weiß ich ungefähr, wie die Mitarbeiter über mich denken. Ich gelte als Vorreiter, Vordenker und Motivator, der versucht Mitglied des Teams zu sein.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wir kümmern uns thematisch um den Bereich Infrastrukturmaßnahmen, der ein unglaubliches Potential bietet und der hohen Nachholbedarf hat. Wir decken damit ein großes Angebot an Dienstleistungen ab. Unsere Stärke und Chance liegt auch darin, öffentliche Fördergelder dafür zu lukrieren.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Es gab Zeiten, in denen eindeutig ein Ungleichgewicht herrschte. Ich arbeitete einfach zu viel und war zuwenig für meine Familie da. Das hat sich auf die Arbeit und auf die Familie negativ ausgewirkt. Ich versuchte daraus zu lernen und nehme mir nun im Gegensatz zu früher keine Arbeit mehr am Wochenende nach Hause. Ich bemühe mich auch, meine Reisetätigkeiten mit der Familie abzustimmen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich plane für die nächsten zwei bis drei Jahre, dieses Unternehmen aufzubauen. Wenn es irgendwie möglich ist, möchte ich mit 55 Jahren meinen derzeitigen Arbeitsrhythmus beenden, um eventuell auf selbständiger Basis Beratertätigkeiten auszuüben.