Zum Erfolg von Max Roznovsky
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist für mich dann gegeben, wenn ich es mir leisten kann, Dinge zu kaufen, die mir oder meiner Frau gefallen, oder Tätigkeiten, die Geld kosten, nachzugehen. Wenn ich das Leben führen kann, das ich mir vorstelle, sehe ich das auch als Erfolg an. Selbstverständlich muß der Geschäftserfolg gegeben sein, denn dieser ist die Grundlage für den privaten Erfolg.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
In meinem Rahmen betrachte ich mich durchaus als erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ausschlaggebend war die Situation, daß ich durch den Tod meines Arbeitgebers vor der Wahl stand, in ein Konkurrenzunternehmen einzusteigen oder mit unseren Produkten, mit den gleichen Kunden und Lieferanten als Selbständiger zu agieren. Da mein jetziger Partner Herr Lindner und ich immer hinter unseren Produkten standen, entschieden wir uns für die Selbständigkeit und diese Entscheidung war die richtige, um erfolgreich werden zu können. Als sehr wichtig erachte ich jedoch auch die harte Schule, durch die mein Partner und ich in unserem ehemaligen Unternehmen gehen mußten. Dies brachte uns auch den Vorteil der Erkenntnis, wie man nicht mit seinen Partnern umgehen sollte. Die zweite Sache, die ich als noch wichtiger erachte ist unsere Ehrlichkeit. Kein Kunde hätte es uns verziehen, wenn wir nach Jahrzehnten der Beratung plötzlich für ein anderes Produkt die Vertretung übernommen hätten. Dies wäre für uns und für unsere Partner als unseriös anzusehen gewesen. Für meinen persönlichen Erfolg sehe ich meine Ausbildung als Techniker und die Zusatzausbildung zum Kaufmann als sehr wesentliche Faktoren an.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich war schon als Angestellter ein Mensch, der nicht länger als zwei Wochen auf Urlaub verbringen konnte. Die Arbeit, die ich vollbringe, sehe ich als etwas sehr Sinnvolles an und übe sie auch sehr gerne aus. Daher sind auch die Herausforderungen des beruflichen Alltags Möglichkeiten zu lernen und sich weiterzubilden.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Zum Teil, fühlte ich mich schon als Angestellter erfolgreich. Da unsere Leistungen von unserem damaligen Chef jedoch nie anerkannt wurden, konnten wir uns eigentlich nie so wohl fühlen, wie es uns eigentlich zugestanden wäre. Daher lernten wir, aus unseren abgeschlossenen Verträgen den Erfolg für uns selbst zu ziehen.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Da mein Partner und ich uns Jahrzehnte für unser Produkt einsetzten, entschieden wir, nicht für ein Konkurrenzprodukt tätig zu werden, sondern unserem Lieferanten treu zu bleiben und unseren Kunden als Selbständige weiterhin unser Fachwissen zur Verfügung zu stellen. Der zweite Grund zur Selbständigkeit war vom Wunsch getragen, den bereits erworbenen Lebensstandard aufrechterhalten zu können. Die Entscheidung, selbständig zu werden, sehe ich daher als eine sehr gute an.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Mein ehemaliger Chef war, als graue Eminenz des Unternehmens, ein sehr guter Kaufmann, jedoch auch ein sehr despotischer Mensch, der seine harte Einstellung sowohl im Berufs- als auch im Privatleben auslebte. Ich lernte von ihm die kaufmännischen Möglichkeiten, wollte jedoch unbedingt als Mensch so bleiben wie ich bin.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich mußte in meiner langjährigen Berufserfahrung als Angestellter schmerzlich erleben, daß es kaum Firmenchefs gibt, die menschlich in der Lage sind, einem Mitarbeiter Anerkennung zu zollen. Als Selbständiger, erhalte ich Anerkennung von unseren Kunden und gebe das erhaltene Lob an meinen Partner und seinen Sohn weiter.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Ein Problem ist der unerbittliche Preiskampf in unserer Branche. Es gibt Unternehmen, die prinzipiell nur rote Zahlen schreiben und dadurch natürlich zwar bald vom Markt verschwinden, die Kunden, jedoch verunsichert zurücklassen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
1999 nahmen wir den Sohn meines Partners in unser Unternehmen auf und wählten ihn deshalb aus, da er unser vollstes Vertrauen genoß und auch die nötige Branchenerfahrung mitbrachte. Er ist unser technischer Berater, daher kann mein Partner weiterhin im Verkauf, und ich im administrativem Bereich tätig sein.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Da wir nur einen Mitarbeiter haben, der auch noch der Sohn meines Partners ist, benötigen wir keine speziellen Motivationsmaßnahmen. Da ich jedoch selbst lange Zeit als Angestellter tätig war, weiß ich, wie wichtig es ist, daß Leistungen anerkannt werden.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir verfügen als einziges Unternehmen über das Fachwissen von drei Lieferfirmen und führen für diese Unternehmen, die Montage, eventuelle Reparaturen und Serviceleistungen durch. Die Hauptstärke ist daher, daß wir unseren Kunden vom Kauf bis zur Beratung alles aus einer Hand anbieten können und dadurch auch sehr flexibel in preislichen Belangen sind. Des weiteren haben wir uns auf Furnierkanten spezialisiert und haben dies durch Mithilfe eines deutschen Unternehmens als zweites Standbein in unsere Firmenphilosophie erfolgreich integriert. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Da wir die einzige Firma europaweit sind, die für drei Lieferfirmen die Montage durchführt, sehen wir bedingt durch unser Fachwissen keine Konkurrenz. Selbstverständlich jedoch gibt es jedoch Mitbewerber, denen gegenüber wir uns ehrlich verhalten und uns ausschließlich auf die Qualität unserer eigenen Produkte konzentrieren.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Es ist leider so, daß Titel immer wichtiger werden, daher sollte man in Zukunft auf eine sehr gute Ausbildung großen Wert legen. Ich empfehle jedoch jedem, der Handwerker werden will, diesem Wunsch trotzdem nachzugeben. Wichtig dabei ist nur, daß man in seinem Beruf ehrlich bleibt und sein Bestes gibt.