Zum Erfolg von Mario Pichler
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, wenn ich zufrieden arbeiten, ein angenehmes Leben führen und die Familie gut versorgen kann. Ich bin auch stolz darauf, daß ich meine Klinik erfolgreich betreibe.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Mein Studium, das ich teilweise selbst finanzierte, verlief bereits sehr erfolgreich. Mein diszipliniertes Arbeiten half mir, die Klinik aufzubauen und zum Erfolg zu führen.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ein Hauptgrund, daß ich selbst Erfolg hatte, sind die guten Mitarbeiter. Als Einzelkämpfer kommt man nicht sehr weit. Wenn das Team paßt und alle zufrieden sind, geht es wesentlich einfacher nach oben. Meine positive Einstellung zum Beruf war selbstverständlich der Grundstock meines Erfolges.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Die Herausforderung nehme ich ruhig, gelassen und überlegt an, ich habe im Laufe meiner langen Praxis gelernt, mit den meisten Schwierigkeiten fertig zu werden.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Als ich das erste Jahr bei einem Wiener Tierarzt angestellt war, war ich bereits sehr erfolgreich, da ich schon damals viel Verantwortung übertragen bekam. Mit der Gründung der Tierklinik hatte ich von Anfang an Erfolg und konnte die Praxis sukzessive aus- und aufbauen.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Daß ich mich 1991 von meinem Partner trennte und die Ordination in die alleinige Verantwortung übernahm, war eine besonders gute Entscheidung meinerseits. In etwa zwei Jahren machte ich aus der Ordination die Meidlinger Tierklinik mit einem wesentlich größeren Angebot als in der Ordination. Ich richtete einige Ordinationsräume, einen Operationsraum, einen Isolationsraum für infektiöse Fälle, Röntgen- und spezielle Untersuchungsräume ein, all diese Neuerungen zählen zu meinen guten Entscheidungen.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ich baute alles gemeinsam mit meiner Frau auf, bereits in der letzten Phase meines Studiums übernahm sie das Finanzielle und sie arbeitet heute auch mit. Ihr verdanke ich einen wesentlichen Teil meines Erfolges.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Anerkennung erfährt man in meinem Beruf wenig, die Leute nehmen die tierärztliche Hilfe als selbstverständlich an.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Ein Problem sehe ich in den vielen Studienabgängern, denen zu wenig freie Arbeitsplätze in Wien und in ganz Österreich gegenüber stehen. Jährlich gibt es etwa doppelt so viele Absolventen wie Berufsplätze vorhanden sind.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich denke, daß man meine Qualitäten als Tierarzt schätzt, sonst hätte ich nicht so viele Klienten. Mit meinen Mitarbeitern pflege ich ein sehr kollegiales Verhältnis. Ich kann Akademikern zutrauen, daß sie wissen, was sie tun.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Das Privatleben kommt etwas zu kurz, da in der Klinik 24-stündige Bereitschaft herrscht. Da ich mit meiner Frau, welche die administrativen Aufgaben in der Klinik übernahm, sehr viele Berührungspunkte in der Klinik habe, finde ich bei ihr das nötige Verständnis. Bei meinen Kindern ist das weniger der Fall.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Weiterbildung ist das Um und Auf in meinem Beruf. Durchschnittlich kann ich für Seminarbesuche zehn bis 14 Tage jährlich veranschlagen. Ich besuche Spezialkurse zu medizinischen Themen.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Mein Rat ist, nie mit dem Lernen aufzuhören. Mit dem Ende des Studium beginnt das Lernen in der Praxis. In der momentanen Situation würde ich allerdings niemandem ein Studium der Veterinärmedizin empfehlen, da der Markt mit Absolventen dieser Studienrichtung überschwemmt ist. Jedes Studium ist eine solide Grundausbildung, auf der aufgebaut werden kann. Allerdings muß je nach Neigung nach der schulischen Ausbildung zwischen Lehre und Studium entschieden werden.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Bautechnisch ist es leider schwierig, die Tierklinik zu vergrößern. Ich bemühe mich daher, mit den Gegebenheiten mein Angebot zur Gesundheit der Tiere zu intensivieren. Mehr Mitarbeiter zu beschäftigen ist auch nicht nötig.