Zum Erfolg von Mario Haidinger
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, die anstehenden Kosten zu begleichen. Das ist für mich die Voraussetzung für den Erfolg. Der weitere Erfolg besteht für mich darin, meine Kunden zufriedenzustellen, damit sie mich gern und immer wieder aufsuchen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich finde mich erfolgreich, weil ich in der heutigen Wirtschaftslage Geschäfte eröffne, anstatt sie zu schließen.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich habe eine Partnerin, die mitarbeitet. Unser Hobby ist die Mode und die Arbeit. 80 bis 90 Stunden Arbeit wöchentlich sind normal bei uns, die Wochenenden nutzen wir für Flüge nach Mailand, Paris, London, um uns zu orientieren und einzukaufen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Der Beginn meiner Selbständigkeit gestaltete sich nicht ganz einfach, auch danach gab es ein ständiges Auf und Ab. Aber seit zwei, drei Jahren weiß ich, daß ich auf dem richtigen Weg bin. Der Erfolg stellte sich ein, und ich bin zufrieden, wenn es so weitergeht.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Als ich von der Offsetdruckerei ins Gastgewerbe wechselte, war das eine gute Entscheidung. Mit meinem dreißigsten Lebensjahr erkannte ich jedoch, daß mein Erfolg im Gastgewerbe zurückging, und ich begann neu, diesmal auf dem Modesektor, was meine beste Entscheidung war. Ich gründete meine Filialen, um bei meinen Lieferanten bessere Konditionen aushandeln zu können, als kleiner Einzelhändler ist die Chance geringer.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Meine Frau Monike ist besonders an meinem beruflichen Fortkommen beteiligt, weil sie das gewisse modische Gespür hat und immer erkennt, was am Markt gut ankommt. Wir führen die Geschäfte gemeinsam.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Meine Kunden loben die Geschäfte, die Artikel, das Personal und die zuvorkommende Bedienung durch meine Damen.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Das Problem sehe ich im frühen Einsetzen des Abverkaufes. Im Sommer beginnt der Abverkauf, bevor noch der Sommer richtig begonnen hat. Im Winter ist das ebenso. Früher, als das nach dem Datum geregelt war, war die Situation besser. Damals arbeitete ich aber noch nicht in dieser Branche.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Die Damen, die bei uns einkaufen, sehen mich und meine Angebotspalette im oberen Drittel, was Marken und Service betrifft. Die Mitarbeiter schätzen mich als einfühlsamen und kompetenten Vorgesetzten, ich bin tolerant und höre mir auch private Probleme an. In meiner Branche werde ich als erfolgreich, aber teilweise auch mit Unverständnis gesehen, zu den Mitbewerbern haben wir eigentlich wenig Kontakt.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
50 Prozent meines Erfolges verdanke ich meinen Mitarbeitern, weil sie mit ihrem Einsatz wesentlich für den Verkaufserfolg verantwortlich sind.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Das Privatleben kommt schon zu kurz, aber da wir gemeinsam arbeiten und gemeinsam zu Einkäufen verreisen, sind meine Frau und ich ja stets zusammen. Unser Privatleben spielt sich eigentlich in erster Linie beruflich ab, für private Aktivitäten bleibt wenig Zeit.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Sein Äußeres muß jeder seinem Beruf anpassen, wenn jemand in der Modebranche reüssieren will, muß er selbst entsprechend gepflegt und gut gekleidet sein. Ein wichtiger Tip ist, daß junge Menschen mehr leisten sollten als verlangt wird, das wird von den Vorgesetzten sehr genau beobachtet und honoriert. Ein Verkäufer darf nicht nur seine Stunden absolvieren, sondern muß auch Erfolge und Geschäftstüchtigkeit nachweisen können. Das wird aber in jeder Branche gleich sein, man muß sich anpassen mit dem, was man will und was man tut, und vor allem seinen Beruf lieben. Mehrleistung, die nicht unbedingt verlangt wird, wird geschätzt und zählt beim beruflichen Aufstieg.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Es gibt für mich Zukunftsprojekte und das Bestreben, andere Einkaufsmöglichkeiten zu finden. Außerdem würde ich gern mein Angebot ausweiten und nicht nur auf Textilien beschränken. Vorstellungen sind vorhanden, aber die nötigen Mittel muß ich erst auftreiben. Jedenfalls sind meine Frau und ich sehr aufgeschlossen und flexibel und der heutige Stand meiner Geschäfte wird sicher nicht der letzte sein.