Zum Erfolg von Erwin Hartl
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich die Genugtuung, für andere da zu sein und anderen zu helfen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Eigentlich schon, mein Vater ist im Weltkrieg gefallen, wir waren acht Kinder zuhause, und ich mußte schon bald zur Arbeit gehen, um so die Familie zu entlasten. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Wichtig waren für mich Fleiß, Pünktlichkeit, Genauigkeit und Handschlagqualität.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich versuche, die Ursache von Problemen festzustellen, und führe dazu viele Gespräche.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
In der Gemeinde war ich drei Jahre lang Gemeindevorstand, dann wurde ich Vizebürgermeister, nun bin ich in der dritten Periode Bürgermeister. Seit dem Eintritt in die Gemeinde fühle ich mich erfolgreich.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Originalität ist besser, man ist für alle da, und viele kommen extra zu mir, damit ich ihnen helfe. Es kommen Burschen aus anderen Gemeinden, wenn sie in einer bestimmten Kaserne Dienst machen wollen, es kommen auch Menschen, die mich bitten, ihnen einen Altersheimplatz zu verschaffen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Bei der letzten Wahl erhielt meine Partei (SPÖ) 53 Prozent der Stimmen und ich persönlich 72 Prozent. Ich bin überhaupt der erste SPÖ-Bürgermeister in der Gemeinde Fraham. In dieser ländlichen Gemeinde hat es bisher nur Schwarze und Blaue Bürgermeister gegeben. Seit 1991 bin ich im Amt. Das ist für mich eine große Anerkennung.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Problematisch ist die finanzielle Lage der Gemeinden. Unsere Gemeinde selbst ist nicht verschuldet, obwohl wir einen Kindergarten und ein neues Gemeindezentrum gebaut haben.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Alle Leute können mit ihren Problemen zu mir kommen, und ich halte, was ich verspreche.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Meine Mitstreiter in der Partei spielen eine wichtige Rolle, auch zu meinem Amtsleiter und den Mitarbeitern habe ich ein gutes Verhältnis.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wir machen viele Besprechungen und haben wenig Probleme miteinander. Wir unternehmen auch gemeinsame Ausflüge und Urlaube.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Sie können alles von mir haben, aber ich verlange auch dementsprechend, daß alles in Ordnung geht und daß sie pünktlich sind. Ich stehe dafür aber auch hinter ihnen, wenn etwas schief geht.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Alle Bürgermeister im Bezirk, egal welcher Fraktion, sind eine große Familie. Wir haben alle ein gutes Verhältnis untereinander.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich lebe alleine, Privatleben habe ich fast keines mehr. Ich bin in erster Linie für die Bürger da.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich besuche viele verschiedene Kurse bei der Bürgermeisterakademie der SPÖ in Traunkirchen. Wir pflegen dort regen Erfahrungsaustausch und diskutieren neue Verordnungen.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Man soll im Beruf mehr auf die Familie Rücksicht nehmen und nicht immer nur für andere Leute da sein.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Wir haben noch einige Bauvorhaben in der Gemeinde zu verwirklichen (Bauhof, Gehsteige) und ich versuche, für meine Position Nachwuchs aufzubauen. Ich möchte noch lange gesund bleiben.