Zum Erfolg von Christa Markel
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, meine Vorstellungen umzusetzen, einen geordneten Betrieb zu führen und eine positive Bilanz vorzuweisen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin stolz darauf, daß ich diesen alten Betrieb in ein ertragreiches Unternehmen umwandeln konnte. Als Werkstätte allein hätten wir keine großen Chancen gehabt.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich agiere kompetent, weil ich fachlich gut ausgebildet bin, meine Werkstätte kontrolliere, versprochene Termine stets einhalte und auch kalkulieren kann.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Ich glaube nicht, daß es schwieriger ist. Als Frau muß man natürlich die Spielregeln einhalten, und wenn man eine Werkstätte leiten will, muß zuerst der Beweis der fachlichen Kompetenz erbracht werden. Ich muß mich immer wieder beweisen, dafür habe ich bei anderen Gelegenheiten wieder Vorteile als Frau. Meine Familie erachte ich nicht als Belastung, weil ich von vornherein Kinder haben wollte und eine strenge Einteilung zwischen Beruf und Familie in Kauf nahm. Jetzt sind meine Kinder erwachsen, und mir bleibt für den Beruf mehr Zeit.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Erst mit Übernahme des Handels fühlte ich mich in den letzten zehn Jahren erfolgreich.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Den Handel auf- und auszubauen und verschiedene Generalvertretungen zu übernehmen, waren erfolgreiche Entscheidungen. Meine Kalkulationen bewiesen mir, daß die Reparaturen der Elektrogeräte wenig einbrachten, ich ließ diesen Geschäftszweig daher langsam auslaufen und wandte mich dem Elektrogerätehandel zu. Diese Entscheidung war richtig.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Die Innung, der ich angehöre, hat mir immer wieder bei Fragen geholfen. Man hat dort immer gewußt, wie ich meinen Betrieb und Handel richtig aufbauen kann. Daß ich die Meisterprüfung ablegen konnte, war ebenfalls ein großes Entgegenkommen der Kammer. Die Mechatroniker-Innung war damals sehr kooperativ.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Die alten Geräte werden einfach weggeworfen und in großen Haufen gelagert. Ich denke, man dürfte nicht so sorglos mit defekten Geräten umgehen. Leider bekommt man für gewisse ältere Geräte keine Ersatzteile mehr. Ich plädiere dafür, daß wieder mehr repariert wird, ehe man alles auf den Müll wirft.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Meine Mitarbeiter sind sehr wichtig, wenn meine Werkstätte funktionieren soll. Sie müssen auch meine Ideen umsetzen können. Meine Tochter Ina erledigt den Verkauf, und gemeinsam mit ihrem Mann kümmert sie sich auch um Bestellungen und Anfragen aus dem Internet.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Die Präzision und Pünktlichkeit unserer Reparaturen und unsere Fachberatung beim Kauf neuer Elektrogeräte sind unsere größten Stärken.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Für Weiterbildung berechne ich eine Woche jährlich. Ich besuche Fachschulungen für neue Geräte und Kalkulationsseminare. Unsere Innung veranstaltet ebenfalls laufend Vorträge und Kurse, an denen ich teilnehme.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Eine abgeschlossene Schulbildung ist wichtig, wenngleich ich auch Lehrlinge aufnehme, die die Schule abgebrochen, sich ihren Beruf aber gut überlegt haben. Wenn sich jemand für einen Beruf entscheidet, der ihn freut, soll er diesen erlernen. Jobs nur wegen des Geldes anzunehmen ist nicht gut. Die Arbeit muß Spaß machen, dann stellt sich auch der finanzielle Erfolg ein. Weiterbildung wird immer wichtiger und darf nicht verabsäumt werden.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte eine Lagerhalle bauen. Meine Tochter wird nach meiner Pensionierung die Firma übernehmen. Ich bin bestrebt, ihr einen gut florierenden Betrieb zu übergeben. In meiner Pension schwebt mir ein Spanienaufenthalt vor, eventuell lasse ich mich aber auch in Niederösterreich nieder. Jedenfalls werde ich meiner Tochter immer zur Verfügung stehen, wenn sie mich braucht.