Zum Erfolg von Angela Knopfloch
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, an meiner Arbeit Spaß zu haben und gut zu verdienen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich als erfolgreich, weil ich überhäuft bin mit Arbeit, die Kunden rennen mir sozusagen die Türe ein, was mich stark von anderen Friseuren abhebt, die oft im leeren Geschäft stehen. Seit fünf Jahren steigen meine Umsatzzahlen ständig. Ich beschäftige ein gutes Team mit fähigen und lieben Angestellten, und mein Salon wird ständig frequentiert, was auf unsere Vielseitigkeit, unser Können und unsere Freundlichkeit zurückzuführen ist.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? An meinen sechs Bedienungs- und zwei Waschplätzen verwöhnen wir unsere Kunden wie gute Freunde, auch mit einer Tasse Espresso oder anderen gewünschten Getränken. Ich lege größten Wert darauf, daß sich meine Kunden wohl und verstanden fühlen. Jeder Kunde wird individuell und nach seinen persönlichen Wünschen betreut.Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Ich bin nicht dieser Ansicht, denn ich lasse mir nichts gefallen. Anfangs hatte ich bei den Kreditansuchen einige Schwierigkeiten, aber nachdem ich die richtigen Leute am richtigen Platz gefunden hatte, war auch das kein Problem mehr. Daß ich bei Behörden anfänglich unsicher war, kann ich nur auf meine Jugend zurückführen, nicht auf mein Geschlecht. Inzwischen kenne ich mich in allen Belangen gut aus und werde anerkannt und respektiert.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Im zweiten Lehrjahr hat mir mein Beruf richtig Spaß gemacht, und nach meinem 18. Lebensjahr drängte mich meine Schwiegermutter zur Meisterprüfung. In der Selbständigkeit hatte ich gleich von Anfang an Erfolg, weil mir 90 Prozent meiner früheren Kunden in mein neues Geschäft folgten. Sie beglückwünschten mich zu meinem Salon und brachten sogar Blumen und kleine Einstandsgeschenke. Ich habe Kunden, die ich bereits zwölf Jahre bediene. Was das Bestehen meines Salons betrifft, sah ich eigentlich nie ein Risiko.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Mit meiner Wahl des Geschäftes habe ich gut entschieden, zumal ich noch einen größeren Sohn als Alternative hatte, der aber weitaus teurer gewesen wäre. Den kleineren Salon zu beziehen, war daher die beste Entscheidung, die ich treffen konnte.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ein sehr lieber Freund, mit dem ich die Meisterprüfung machte und der mit mir immer arbeitete, Herr Martin Kuklovszky, unterstützte mich wesentlich. Er ist heute Haarkünstler im ersten Bezirk. Meiner Schwiegermutter, die mir zur Selbständigkeit riet, bin ich ebenfalls sehr dankbar.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Mich stört die im allgemeinen schlechte Lehrlingsausbildung. Die Lehrlinge bekommen nur untergeordnete Arbeiten zugeordnet und werden teilweise auch sehr schlecht behandelt. Ich weiß das leider aus meiner Lehrlingserfahrung, und ich habe mir damals schon geschworen, meine Lehrlinge einmal gut zu behandeln und effizient zu schulen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Meine Mitarbeiter spielen eine große Rolle, allein wäre ich nicht dort, wo ich jetzt stehe.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Mein Mann unterstützt mich und kümmert sich um meine Buchhaltung. Es wird mir privat sehr geholfen. Mein Sohn besucht den Hort und kommt abends heim. Wenn ich noch nicht zu Hause bin, kümmern sich Mann und Großeltern um ihn.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich veranschlage zwei Wochen jährlich für Weiterbildung und Seminarbesuche. Ich besuche gemeinsam mit meinen Angestellten Wochenendseminare und Workshops. Die Seminare sind berufsbezogen, denn es kommt sehr viel Neues auf den Markt, wie etwa Farben, Präparate und Trends, über die wir stets auf dem laufenden bleiben müssen.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Die jungen Leute sollen ihre beruflichen Vorstellungen verwirklichen und sich nicht davon abbringen lassen. Die Schule muß positiv abgeschlossen werden, aber ein großartiges Zeugnis ist nicht so wichtig, denn meistens erwachen die Jugendlichen erst später und entwickeln dann erst Ehrgeiz, wenn es um den Beruf geht.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich beabsichtige, ein größeres Geschäft zu beziehen. Bis jetzt habe ich mich noch nicht entschieden, aber es wäre mein Wunsch, meinen Salon zu vergrößern. Mein derzeitiger Salon wird mir ab und zu eng, besonders, wenn viele Kunden auf einmal bedient werden wollen. Auch möchte ich mehr Platz für die Kosmetikabteilung in einem eigenen Raum haben.
Ihr Lebensmotto?
Bleibe Dir treu und verfolge Dein Ziel.