Zum Erfolg von Marcus Philipp
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Durch die starke Konkurrenzsituation bezeichne ich es als Erfolg, mit einer kleinen Firma gegenüber den beiden Großanbietern bestehen zu können und Kunden zu haben, die uns die Treue halten.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich deshalb als erfolgreich, weil wir dem unerbittlichen Preiskampf entgegentreten können und unsere Existenzberechtigung auf dem heimischen Markt weiter behaupten. Finanziell gesehen ist unsere Branche jedoch nicht dazu geschaffen, schnelles Geld zu machen, der Reichtum ist deshalb ausgeblieben. Ich bin auch nicht in einer Trend- oder Modebranche tätig, wo schneller Erfolg möglich wäre. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ein faires Auftreten und Kenntnisse der Marktsituation haben mir sicherlich geholfen, mich am Markt etablieren zu können. Man sollte sich generell nur dann in die Selbständigkeit wagen, wenn man die Branche sehr gut kennt. Weiters betrachte ich meinen Kunden als Partner, dem ich Nutzen und Vorteile bringe, von dem ich mir aber auch Loyalität erwarte. Nur damit war es möglich, mir in der Branche einen guten Namen zu machen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Da ich ein begeisterter Eishockeyspieler bin, nütze ich die Trainingszeiten, um vom Berufsleben Abstand zu bekommen und sehr schnell meinen Kopf gedanklich frei zu machen, denn diese Sportart erfordert sehr schnelles Reaktionsvermögen und totalen Einsatz. Für mich wäre eine Beschäftigung bis 16 Uhr nicht das Richtige, ich brauche die berufliche Herausforderung. Ich bin es gewohnt, abends noch die Büroarbeit zu erledigen und erst spät ins Training zu gehen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Da wir in einem Team arbeiten, bin ich auf motivierte Mitarbeiter angewiesen. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Am liebsten wähle ich Mitarbeiter aus dem Freundeskreis aus, denn in unserem speziellen Bereich sind chemische Kenntnisse unbedingt Voraussetzung. Mit Annoncen in Zeitungen habe ich noch nie gute Erfahrungen gemacht.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Bei einem gemeinsames Mittagessen habe ich auch ein offenes Ohr für die Probleme meiner Mitarbeiter. Meistens lassen wir uns das Essen direkt ins Büro liefern, das schafft eine angenehme lockere Atmosphäre, in der die Gespräche auch private Bereiche beinhalten können. Ich lege auch stets offen, wieviel ich verdiene, das schafft Vertrauen und spornt meine Mitarbeiter an. Ich versuche stets zu vermitteln, daß ein guter Umsatz der Firma auch ein Garant für das Gehalt jedes einzelnen Mitarbeiters bedeutet. Wenn es der Firma gut geht, geht es auch mir gut.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Da wir in einem sehr kleinen Team arbeiten, ist eine gewisse Vertrautheit auch von meiner Seite gegeben. Trotzdem erwarte ich selbständiges Handeln und einen konstruktiven Arbeitseinsatz. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Da unser Mitbewerber sehr schnell auf meine Selbständigkeit aufmerksam wurde, begegnete mir gegenüber sehr wachsam und aggressiv. Durch meine geringe Firmengröße kann ich jedoch viel schneller und flexibler auf Kundenwünsche reagieren. Aus diesem Grunde sollte man kleine Firmen nicht unterschätzen, denn das Engagement jedes einzelnen Mitarbeiters ist spürbar und kann einen großen Verwaltungsapparat sehr wohl ausstechen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Wenn ich zu später Stunde aus dem Geschäft gehe, schalte ich komplett ab. Da meine Partnerin auch berufstätig ist und in der Nähe arbeitet, kann sie mich vom Büro abholen, wir können dadurch mehr Zeit miteinander verbringen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel wird es weiterhin sein, mich gegenüber meinen Mitbewerbern behaupten zu können. Ich plane jedoch nicht, meine Firma zu vergrößern, denn mehr Aufgaben bedeuten auch die Einplanung von mehr Personal, und das alles ist mit größeren Pflichten und Verantwortung verbunden. Ich möchte eine kleine, aber feine Firma bleiben, um noch genügend Zeit für mein Hobby und mein Privatleben erübrigen zu können.