Zum Erfolg von Gerhard Vogel
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist für mich primär damit verbunden, Vorstellungen und Ideen zu entwickeln und umzusetzen und das Gefühl zu verspüren, einen kleinen Beitrag zur Harmonisierung unserer Umwelt geleistet zu haben.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich kann Erfolge vorweisen, kann jedoch nicht zufrieden sein, weil es immer noch vieles zu tun gibt.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich war immer dann erfolgreich, wenn ich daran glaubte, notwendige umweltschonende, zukunftsorientierte Lösungen für die Allgemeinheit entwickelt zu haben. Das Sammeln von Fakten und Informationen diente zur Absicherung und zur Bestätigung, auf dem richtigen Weg zu sein. Wenn ich meiner Sache sicher war, investierte ich viel Energie und versuchte, mit Cleverness und allen erlaubten Mitteln, Widerstände aus dem Weg zu räumen, um die wichtigen Entscheidungsträger für meine Sache zu gewinnen. Meine Ansprechpartner sind in der Regel öffentliche Stellen und Politiker. Zusammengefaßt bedeutet dies, gute Konzepte zu erarbeiten, Überzeugungsarbeit zu leisten und eine gemeinsame Umsetzung anzustreben.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
An sich ist es mir einerlei, ob Originalität, Kreativität oder eine gute Imitation zum Erfolg führen. Gefordert sind in der Regel Originalität und Kreativität.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ich wurde bestimmt von einigen anerkannten Lehrern und Professoren geprägt.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Anerkennung bedeutet für mich nicht unbedingt, offizielle Auszeichnungen zu erhalten. Wesentlich ist mir die Wertschätzung meiner Person und Kompetenz. Ich durfte Wertschätzung in vielfältiger Weise erfahren.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Fachleuten und Wissenschaftlern fehlt in der Regel die umfassende Betrachtungsweise. Als Beispiel darf ich den Fall anführen, daß ein Politiker bei einem Techniker Entscheidungshilfe sucht. Dieser erteilt ihm gemäß seines Wissensstandes Auskunft, ohne Umwelt- oder soziale Faktoren zu berücksichtigen. Hinzu gesellt sich dann weiters der ökonomische Faktor. Zurück bleiben dann verunsicherte Beamte oder Politiker, jene Personen, die eigentlich für klare Rahmenbedingungen im Umweltschutzbereich sorgen sollten. Viele versagen und flüchten aus ihrer Verantwortung, manche bilden dann Kommissionen.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Meine Fortbildung findet im Rahmen der Forschung und der universitären Arbeit statt.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Wenn man etwas erreichen will, dürfen Fleiß, Ausdauer und überzeugte Umsetzung nicht fehlen. Große Köpfe, Wissenschaftler, gescheite Leute sollten bescheiden und demütig sein; sie sollten nicht als große Zampanos oder Gurus herumlaufen. Man muß sich bewußt machen, daß das Wissen über unser Sein mangelhaft ist und noch vieles zu tun übrig bleibt.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Österreich sollte seine Chancen im Umweltschutzbereich nützen und nachhaltige Projekte umsetzen. Wir können auf sehr gut ausgebildete Fachkräfte zurückgreifen, sind von unserer Größe her ideal für Probeläufe geeignet und können es uns mit einem relativ geringen Mehraufwand leisten, richtungsweisende Konzepte und Strategien im Bereich Abfallwirtschaft/Mülltrennung/Recycling umzusetzen. Unser Land könnte ein Musterland werden und bewußt gegen die Ressourcenvergeudung ankämpfen. Wir könnten durch konkrete Umsetzungen große Länder von der Durchführbarkeit notwendiger, nachhaltiger Maßnahmen überzeugen, um dadurch Umweltbedrohungen, wie etwa den Klimawandel, einzudämmen. Ich versuche in meinen Funktionen Konzepte und Strategien zu erarbeiten, den Entscheidungsträgern fachliche Rückendeckung zu geben und das Konzept der Nachhaltigkeit zu unterstützen.