Zum Erfolg von Bettina Kastner
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Zur insgesamten Zufriedenheit trägt sowohl der berufliche, als auch der private Erfolg bei.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Mit dem bisher Erreichten bin ich zufrieden. Ich schloß meine bisherigen Ausbildungen erfolgreich ab und übernahm gemeinsam mit einer Partnerin vor kurzem diese gut eingeführte Kanzlei, wir sind dabei, das Unternehmen weiter auszubauen und ich denke, daß wir auch weiterhin erfolgreich sein werden.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Konsequenz und Organisationsfähigkeit. Wenn man sich gut organisieren kann, kann man so wie ich Beruf und Studium nebeneinander und nicht hintereinander bewältigen. Wenn mir das nicht gelungen wäre, wäre ich heute noch nicht in dieser Position. Ich habe konsequent meine Ziele verfolgt und daher auch erreicht.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich versuche immer eines nach dem anderen zu erledigen, anders geht es nicht.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Ich persönlich hatte keine Probleme und komme mir auch nicht diskriminiert vor.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Jemanden zu imitieren, hält man auf Dauer nicht durch, weil man sich dabei selbst nicht treu bleibt. Wenn man sich auf sich selbst verläßt und authentisch bleibt, hat man viel eher Erfolg.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Mein Vorgänger, Franz Mayer, der die Firma mir und meiner Partnerin übergeben hat, gab uns die Möglichkeit, von ihm zu lernen und förderte uns.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Ich sehe kein branchenspezifisches Problem, sondern ein allgemeines, und zwar die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Wenn man als Frau keinen Partner hat, der sich auch um die Kinder und den Haushalt kümmert, ist man gezwungen, zu Hause zu bleiben, und der Beruf bleibt auf der Strecke.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Sie spielen eine wichtige Rolle, denn ohne Mitarbeiter ist so eine Kanzlei nicht zu führen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich entscheide nach fachlichen Qualifikationen und im persönlichen Bereich, ob sie ins Team passen. Wir bilden Mitarbeiter auch selbst aus.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wir motivieren mit Prämien, wobei ich glaube, daß dieser Anreiz nicht ausschlaggebend ist. Weiterbildung wird in unserem Unternehmen großgeschrieben, den Großteil der Kosten übernimmt die Firma. Es geht nicht nur um fachspezifische, sondern auch um persönlichkeitsbildende Seminare. Wir achten außerdem auf ein gutes Betriebsklima und sind für alle Probleme offen und gesprächsbereit.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unsere große Stärke ist unsere Flexibilität. Wir sind dann da, wenn der Kunde uns braucht und versuchen für unsere Kunden immer die optimale Lösung zu finden.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Da ich selbständig bin, kann ich mir die Zeit besser einteilen, auch kümmert sich mein Mann um die Kinder, und so kann ich Beruf und Privatleben gut vereinbaren.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Fortbildung?
Ich verwende zwei bis drei Stunden pro Woche für die Lektüre aktueller Fachliteratur. Fortbildungsseminare besuche ich regelmäßig, das nimmt rund zwei Wochen pro Jahr in Anspruch. Zur Zeit absolviere ich außerdem die Ausbildung zum Wirtschaftsprüfer.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Viele junge Menschen können sich nicht entscheiden. Deshalb lautet mein Ratschlag, eine Berufsentscheidung zu treffen und sich auf dieses konkrete Ziel zu konzentrieren. Wenn man merkt, daß es nicht die richtige Entscheidung war, hat man noch immer alle Möglichkeiten, eine neue Berufswahl zu treffen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Meine Ziele bestehen darin, die Kanzlei zu vergrößern und erfolgreich weiterzuführen, meine Wirtschaftsprüferausbildung erfolgreich abzuschließen und meine Tätigkeit um diesen Bereich zu erweitern. Privat würde ich mir wünschen, daß es so bleibt, wie es ist.