Zum Erfolg von Rosalinde Haller
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Wenn ich eine Tätigkeit ausüben kann, die mir Freude macht, und davon auch leben kann, fühle ich mich glücklich. Das strahlt man dann auch aus, und somit ist die Wahrscheinlichkeit, weiteren Erfolg zu haben, größer.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, aber nicht in einer überspitzten Art. Ich bin zufrieden.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Neben meinem Talent war es vor allem meine Lebenskraft, um Tiefschläge zu überwinden und nach vorne zu schauen. Wichtig ist in Krisensituationen, nicht aufzugeben, daran zu glauben, daß man es schaffen kann und sich notfalls zu sagen: Jetzt erst recht. Ebenso entscheidend sind Ausdauer und Zähigkeit. Erfolg fällt einem nicht in den Schoß, sondern muß hart erarbeitet werden. Ich stand stets zu dem, was ich mache, auch als meine Tätigkeit noch nicht so anerkannt war. Damals war ich auch bereit, gratis zu arbeiten und habe mich damit hochgedient. Wegen meiner Zuverlässigkeit und Flexibilität, auch einmal schnell wo einzuspringen, griffen die Medien immer wieder gerne auf mich zurück. Angestellt bin ich erst seit einem Jahr beim ORF. Jetzt, wo die Arbeit immer mehr wird, wird es auch wichtig, mich abzugrenzen und meine Zeit gut einzuteilen, um mich nicht zu verzetteln.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Als es mir 1996/97 als Provinzlerin und ehemalige Nur-Hausfrau gelang, in Wien Fuß zu fassen, fühle ich mich erfolgreich. Ein weiterer Schub war, als mein erstes Buch 1999 ein Bestseller wurde.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Mich mit 41 von meinem Mann, der nicht wollte, daß ich außer Hausfrau zu sein etwas anderes mache, zu trennen und voll in den Beruf einzusteigen, war für mich die richtige Entscheidung.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Originalität: Mit den Haller Karten und der Haller Methode für intuitives Wahrnehmen habe ich eigene Wege beschritten.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ein alter Freund beim ORF hat mich viel im Bereich Medienarbeit gelehrt.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich bekomme überraschend viel Anerkennung, sowohl von Kunden, denen ich Auswege zeige, als auch über die Medien. Anerkennung pur ist für mich, wenn mir Menschen sagen, daß mein Beruf völlig normal ist.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Meine Mitarbeiterin ist wichtig, um mir weltliche Dinge fernzuhalten und mich abzuschirmen, damit ich Ruhe für meine eigentlichen Tätigkeiten habe.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Aufgrund persönlicher Empfehlung.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich motiviere meine Mitarbeiterin, indem ich ihr völlig freies Arbeiten ermögliche, durch Dank und Incentives, wie z.B. ein persönlich gemaltes Bild. Inzwischen hat sich aus der Zusammenarbeit eine Freundschaft entwickelt, das ist aber nur in kleinen Strukturen möglich.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Speziell im letzten Jahr kam das Privatleben etwas zu kurz, aber für mein Enkerl nehme ich mir Zeit. Nach der Büroübersiedlung nach Wien und der Beendigung meines dritten Buches ziehe ich wieder eine Grenze und halte mir die Abende und Wochenenden frei, um Freundschaften zu pflegen, sonst verliere ich an Substanz.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Die Zeit, die ich für Weiterbildung aufwende, variiert nach Interesse und Gefühl. Das kann ein Buch ebenso sein wie eine mystische Reise, die mehrere Wochen dauert. Nun möchte ich mich etwas für meine technische Weiterbildung (Computer) tun und wieder etwas mehr Sprachen lernen.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben ? Sei täglich offen für Neues und neue Erfahrungen. Ich halt auch die Praxisnähe (Learning by doing) für sehr wichtig.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte meinen Erfolg weiter halten und über die Medien mehr Menschen als durch Einzelsitzungen erreichen. Längerfristig möchte ich es mir leisten können auszusteigen und nur mehr Sozialarbeit (Benefizauftritte, Hilfe für Kinderdörfer, Gefangenenbetreuung unschuldig Verurteilter, Ausbau meiner Verbindung nach Afrika, insbesondere Burkina Faso) zu übernehmen.
Ihr Lebensmotto?
Freude und Humor.