Zum Erfolg von Daniela Majer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist subjektiv und umfaßt das gesamte Leben. Ich möchte einfach glücklich mit dem gesamten Tagesablauf sein. Ich habe zwei Kinder, mußte nie aufhören zu arbeiten, und die Vereinbarung funktionierte problemlos - das erachte ich persönlich als den größten Erfolg.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, da ich es geschafft habe, alle Lebensbereiche zu vereinbaren. Ich habe gleichzeitig am Aufbau unserer Kanzlei mitgewirkt und eine Familie gegründet.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Meine Stärke ist, daß mir mein Beruf einfach Freude macht - und wenn man Spaß an der Arbeit hat, erreicht man auch vieles. Ich bin in vielen Gebieten tätig, wo das Lösen von juristischen Fragen zum Alltag gehört. Ich denke analytisch und habe einen Blick für das Wesentliche. Wenn mir ein Sachverhalt geschildert wird, versuche ich sofort zu erkennen, welche die wesentlichen Punkte sind, die juristisch gelöst werden sollen. Ich löse Probleme gerne und schnell.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Man muß immer praxisorientiert und lösungsbewußt arbeiten. Als Wirtschaftsanwältin ist es nicht meine Aufgabe, lange Abhandlungen zu schreiben - was ich auf Grund meiner wissenschaftlichen Erfahrungen machen könnte - sondern ein maßgeschneidertes Lösungsszenario zu bieten. Ich bin der Meinung, daß Erfolg sehr mit Effizienz zusammenhängt. Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Ich empfand es nie als Nachteil, eine Frau zu sein. Es ist aber gewöhnungsbedürftig, letztendlich zu 80 Prozent mit Männern zu tun zu haben. Der Beruf des Anwalts ist einer, der generell nicht so vielen Frauen liegt - es herrscht ein rauher Ton, da darf man nicht empfindlich sein und auch nicht alles persönlich nehmen. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Der schon verstorbene Dr. Siemer hat mich sehr beeindruckt - für ihn gab es kein Problem, das man nicht lösen konnte. Es gibt immer eine Lösung, man muß sie nur finden. Etwas Unmögliches gibt es nicht. Dieser Zugang entsprach auch dem meines Vaters, der Widerstände als etwas erachtete, das man aus dem Weg räumen muß. Manchmal geht es nicht sofort, man braucht Geduld, aber man muß immer das angestrebte Ergebnis vor Augen haben.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Eine sehr große Rolle, denn das Wichtigste für einen Anwalt ist ein funktionierendes Sekretariat. Außerdem braucht man juristische Mitarbeiter, die in der Lage sind, die Wünsche der Klienten umzusetzen. Juristische Mitarbeiter sind aber nur dann eine große Unterstützung, wenn ihr Arbeitsergebnis so ist, als ob man es selbst gemacht hätte - für den Klienten darf die Delegierung an Mitarbeiter keine Unterschiede bewirken. Das klappt daher nur, wenn die Mitarbeiter langjährig für einen tätig sind und man sich untereinander gut kennt.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Gut. Ich stellte diese Vereinbarung nie in Frage, weil es für mich immer klar war, daß es einfach funktionieren muß. Voraussetzung sind aber eine gewisse Grundkondition und Fitneß. Ich empfinde Kinder keinesfalls als Hindernis für eine Karriere als Anwältin - ich war bis zur Geburt in der Kanzlei tätig und auch danach bald wieder. Meine Kinder sind an meine Berufstätigkeit gewöhnt und würden sich wundern, wenn ich zuhause bleiben würde. Was man selbst nicht in Frage stellt, funktioniert auch. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Das Wichtigste ist, sich ein eigenes Erfolgsziel in Verbindung mit seinem Beruf zu setzen und sich bei der Berufsentscheidung ein Bild von den Anforderungen zu machen. Dafür muß man sich frühzeitig praktische Erfahrungen aneignen und sich Berufsbilder im Rahmen von Ferialtätigkeiten anschauen. In der Lebensplanung ist es entscheidend, zu wissen, was zu einem paßt.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Die größte Herausforderung ist, immer am Laufenden zu bleiben. Mein Ziel ist es daher, in meinen Spezialgebieten unter Einsatz aller verfügbaren Medien immer up to date zu bleiben, um durch diese beständige eigene Weiterentwicklung auch in Zukunft die optimale Beratung für meine Klienten sicherstellen zu können.
Ihr Lebensmotto?
Das Meistmögliche aus meinem Leben zu machen. Ich habe neben Beruf und Familie auch viele Hobbies. Entscheidend für mich ist es, daß kein Lebensbereich zu kurz kommt. Die sinnvolle Verbindung und Ausgewogenheit aller Lebensbereiche ist mir sehr wichtig.