Dr. Ingrid Weisz

Profil

Zur Person

Titel:

Dr.

Vorname:

Ingrid

Nachname:

Weisz

Hobbys:

Lesen, Gartenarbeit

Service

Ingrid Weisz

Weisz

Zur Karriere

Zur Karriere von Ingrid Weisz

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach der Matura absolvierte ich das Studium der Rechtswissenschaften, das ich fast in der Mindestzeit absolvierte. Danach folgte das Gerichtsjahr in Krems, Gänserndorf und Wien und anschließend die Konzipiententätigkeit bei Herrn Dr. Friedberg, dessen Namen durch das Schußattentat vielen Menschen im Gedächtnis ist. Nach der Rechtsanwaltsprüfung 1989 in Wien absolvierte ich von 1990 bis 1991 ein Postgraduate-Studium in den USA. Diese Zeit war wegen der einmaligen Erfahrungen sehr bedeutend für mich, denn ich lernte die englische Sprache perfekt und studierte mit sehr qualifizierten Kollegen. Ich selbst konnte diese Zeit relativ entspannt genießen, denn ich hatte ja bereits meine abgeschlossenen Berufsausbildung und konnte ohne Druck und Nervosität die neuen Eindrücke aufnehmen. Ein weiterer Meilenstein in meinem Leben war die Anwaltsprüfung des Bundesstaates New York, was bedeutet, daß ich auch dort als Anwältin zugelassen bin. Diese Zeit war sicherlich die lernintensivste in meinem Leben, denn das ganztägige Lernen und die regelmäßigen vierstündigen Abendveranstaltungen über neun Wochen lang forderten mich bis an meine Grenzen. Die Angelobung in Albany, New York war dann der verdiente krönende Abschluß für diese Anstrengung. Zurück in Wien machte ich mich 1994 mit einer eigenen Kanzlei selbständig. Ich beschäftige mich mit Rechtsgebieten in einer breiten Mischung im Bereich Verwaltungsrecht, Vertretung in Gerichtsverfahren und Beratung ausländischer Mandanten.

Zum Erfolg

Zum Erfolg von Ingrid Weisz

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Beruflich gesehen ist mir die Unabhängigkeit von allen Vorteilen der Selbständigkeit am wichtigsten. Fälle annehmen oder auch ablehnen zu können ist neben Spaß an der Arbeit das wichtigsten Kriterium für mich.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Dieses Gefühl ist sehr von meiner Tagesverfassung abhängig. Wenn ich in einer Causa erfolgreich agieren konnte, erfüllt mich das natürlich mit Stolz und positiven Gefühlen. Konnte man in einer Angelegenheit nicht überzeugen, was jedem Juristen passiert, kommen Zweifel an der eigenen Fähigkeit auf und ich fühle mich in dieser Situation nicht als erfolgreich. Meiner Meinung nach empfindet man Gefühle als Frau viel intensiver, die positiven und natürlich auch die negativen. Männliche Kollegen zeigen Zweifel oder Enttäuschung nicht so offensichtlich und können vielleicht besser damit umgehen. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Als ersten Punkt möchte ich meine Beharrlichkeit erwähnen, denn der Wunsch, einmal Anwältin zu werden, entstand bereits in meiner Kindheit, und ich zweifelte nie an der Richtigkeit meiner Entscheidung. So verfolgte ich meine Ziele immer geradlinig und direkt. Ich bin sehr gründlich und verantwortungsbewußt. Weiters bin ich fähig, meinen Klienten zu vermitteln, daß mich ihr Anliegen persönlich interessiert und beschäftigt. Der Klient ist nicht ein Fall, sondern ein Mensch mit all seinen Problemen. Einmal rief mich ein junges Mädchen nach Jahren wieder an, und ich konnte sofort alle Details des Falles schildern und sah sie direkt vor mir. Die Verblüffung auf ihrer Seite war dementsprechend groß.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Meine Methode zur Streßbewältigung liegt darin, mir genug Zeit für meine Arbeit zu nehmen. Ich nütze die ruhigeren Abendstunden zur Überarbeitung und Vertiefung der Fälle, gehe dann mit dem Gefühl, etwas abgeschlossen zu haben, beruhigt nach Hause und kann meine Freizeit unbelastet genießen.Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Auf dem Arbeitsmarkt hatte ich selbst hatte nie mit dieser Problematik zu tun. Tatsache ist jedoch, daß sich Männer besser verkaufen können und sich durch ihre laute Stimme im Verhandlungssaal leichter Gehör verschaffen als ich mit meiner ruhigeren Art. Weiters können männliche Kollegen leichter mit Mißerfolgen umgehen und übernehmen auch Fälle, die ich mir nicht zutrauen würde. Aber das hat in meinen Augen mit meiner eigenen Persönlichkeit zu tun und ist nicht unbedingt eine Mann-Frau-Problematik. Diese Eigenschaften wurden möglicherweise bereits in der Erziehung angelegt und jeder Mensch hat die Möglichkeit, weiter zu lernen, um sich zu verbessern und Defizite aufzuholen.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ich denke oft an die Worte meiner Mutter, die früh Witwe wurde und uns Kindern immer sagte, wie wichtig Unabhängigkeit finanziell und persönlich gesehen ist. Gerade als Frau sollte man einen Beruf erlernen, um sich aus unbefriedigenden Beziehungen lösen zu können. Ich habe in meiner Arbeit oft mit dieser Problematik zu tun und ich bin sehr dankbar für diese Erfahrungen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Da wir in einem Team arbeiten und jeder Mitarbeiter seinen Teil zu einer gelungenen Causa beiträgt, ist es unumgänglich, motivierte Kräfte zu finden. Gerade das Thema Motivation und Identifikation mit dem Sachgebiet ist heikel und immer weniger auf dem freien Arbeitsmarkt anzutreffen. Ich habe gute Erfahrungen mit Studentinnen gemacht, die neben dem Studium als Teilzeitkräfte im Büro arbeiten und einen wertvollen Beitrag leisten.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Da ich meine Unabhängigkeit in vollen Zügen genießen konnte, plane ich in nächster Zeit eine Arbeitsgemeinschaft mit zwei anderen Kollegen. Das hat den Vorteil, auch größere Fälle übernehmen zu können. Weiters sind mir der Austausch und die Kommunikation mit anderen Partnern zunehmend wichtig geworden. Bei Urlaub oder auswärtigen Tätigkeiten kann der Arbeit Partner übernehmen, hier ist mein Bedürfnis nach Unabhängigkeit wieder ein Thema. Spezialisierung auf ein Fachgebiet ist als weiters Ziel geplant, was den Vorteil hat, wirklich in allen Facetten eines Falles kompetent sein zu können.

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Mitgliedschaften:

NYU alumni association in Austria, ABA.

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