Zum Erfolg von Leopold Klein
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet mir jetzt weniger als noch vor einem Jahr. Aus gesundheitlichen Gründen steht der Erfolg nicht mehr an erster Stelle. Ich versuche, mein Familienunternehmen so gut wie möglich zu führen, so daß mein jetzt zehnjähriger Sohn in vielleicht zehn Jahren einen gesunden Betrieb übernehmen wird.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
In den neunziger Jahren, als ich noch bei meinem Vater angestellt war, war es verhältnismäßig leicht, in dieser Branche Erfolg zu haben, weil viele finanziell gut gestellte Leute ihre Boote bei uns einstellten. Heute ist das nicht mehr möglich. Die betuchten Leute wandern mit ihren Booten an die Adria ab, und die Konkurrenz innerhalb Österreichs wurde größer. Ich bin aber stolz darauf, daß ich mein Areal in den letzten sechs Jahren qualitativ und auch finanziell enorm anheben konnte. Die Qualität zeigt sich im verbesserten Service und dem schönen Ambiente.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ausschlaggebend für meinen Erfolg war die persönliche Änderung der Arbeiten des Seniors. Als Geschäftsführer habe ich die Modalitäten geändert, ich versuche, die Kundschaft so wenig wie möglich einzuengen und ihre Aktivitäten ausleben zu lassen, natürlich in ein einem gewissen Rahmen. Ihr Freizeitvergnügen soll so ausgeübt werden, wie sie sich das vorstellen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Meinen Erfolg verspürte ich schon in den letzten Jahren der Zusammenarbeit mit meinem Vater, der altersbedingt nicht mehr voll einsatzfähig war. Ich führte damals schon kleine Veränderungen durch, die sich bewährten.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Ich habe mit der Übernahme der Aufgaben und des Betriebes meines Vaters sehr erfolgreich entschieden und hatte von Anfang an Erfolge.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Mein Vater zeigte mir, wie man - obwohl aus einer anderen Branche kommend - Erfolg haben kann. Ein leider schon verstorbener Freund und Psychologe, Dr. Helmut Kauf, gab mir die Stärke und den Mut für meine Unternehmungen.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Das Zusammenleben von ähnlich gelagerten Interessensgruppen, nämlich Seglern, Ruderern und Fischern, ist oft schwierig. Alle sind am Wasser zuhause, werden aber zu Einzelgängern und lassen sich von den Behörden gegeneinander ausspielen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Eine gute Crew begründet mehr als die Hälfte des Erfolges, allein könnte ich das alles nicht schaffen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Mein Privatleben beschränkt sich hauptsächlich auf die Wintermonate, meine Familie nimmt Rücksicht. Meine sportlichen Ambitionen, wie Tennis, kommen leider etwas zu kurz.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Für meinen Betrieb ist gute kaufmännische Ausbildung und das Interesse für bootsspezifische Ware, die sehr umfangreich ist, notwendig. Es bedarf einer gewissen Zeit, um in die Branche hineinzuwachsen. Gute Englischkenntnisse sind vorteilhaft.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel ist, wieder eine Vollauslastung des Hafenbetriebes und eine veränderte Struktur des Zubehörshops zu erreichen. Ich möchte meine Verkaufstätigkeit etwas einschränken und mich mehr dem administrativen Sektor widmen. Dazu gehört die Aufstockung der Mitarbeiter im Verkauf.
Ihr Lebensmotto?
Das Leben positiv betrachten, aber nicht alles rosarot sehen.