Zum Erfolg von Josef Peischer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich persönlich bedeutet Erfolg, eine interessante Tätigkeit mit interessanten Herausforderungen auszuüben und meine Aufgaben erfolgreich zu meistern.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich glaube, daß wir es geschafft haben, die Arbeiterkammer sicher durch schwierige Zeiten in eine gute Situation zu lenken. Wenn wir von außen angegriffen werden, sind wir jetzt sehr stark. Diese Leistung habe nicht ich alleine vollbracht, ich hatte das Glück, gute Mitarbeiter zu haben. Doch natürlich habe ich einen Beitrag geleistet, insofern kann ich sagen, daß ich erfolgreich bin.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ausschlaggebend für meine Erfolg war, daß ich immer versucht habe, meine jeweilige Tätigkeit gut auszuführen. Ich strebte niemals höhere Positionen aktiv an, sondern man trat immer an mich heran. Ich denke, daß ich auf andere Menschen einen sympathischen Eindruck mache, auch das hat bestimmt zu meinem Erfolg beigetragen. Natürlich gehört auch immer eine Portion Glück zu einem erfolgreichen Werdegang.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? In diesem Zusammenhang möchte ich Ferdinand Lacina nennen, der mir durch seinen konstanten guten Charakter ein Vorbild war. Er imponierte mir durch seine Feinfühligkeit und seine Toleranz.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Wir leiden unter der derzeitigen politischen Situation, da meiner Meinung nach viele falsche Entscheidungen getroffen wurden. Manche Vorgehensweisen waren politische Entscheidungen, wurden in der Öffentlichkeit aber als ökonomische Entscheidungen getarnt. Unser Problem ist, daß uns von der Regierung immer wieder Vorwürfe gemacht werden, daß wir zu viel Geld verschwenden und daß wir auf diese Art unter Druck gesetzt werden. Die Arbeitnehmer machen uns ebenfalls Vorwürfe: Sie sagen, wir setzen uns nicht genug für sie ein.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich wirke manchmal vielleicht etwas unruhig, weil ich immer wieder neue Aufgaben in Angriff nehme. Das wirkt sich auf die Umwelt positiv, aber manchmal auch negativ aus. Ich glaube, daß ich manchmal zu ungeduldig bin. Mein Umfeld sieht bestimmt, daß ich mich sehr bemühe, die Arbeiterkammer so zu führen, wie es meiner Meinung nach richtig ist.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Meine Mitarbeiter spielen eine äußerst wichtige Rolle, denn ein Team ist immer nur so gut wie alle Beteiligten.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Wir versuchen die Mitarbeiter nach objektiven Kriterien auszuwählen. Wenn ein Posten frei ist, machen wir eine Ausschreibung und die Kandidaten müssen sich einer Kommission stellen. Nach den Bewerbungsgesprächen erhalte ich einen Bericht, mit dessen Hilfe ich dann die geeignetste Person auswähle. Dieses Verfahren bewährt sich nun schon seit einigen Jahren. Wichtig ist mir, daß meine Mitarbeiter mit anderen Menschen gut umgehen können und charakterlich einwandfrei sind.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Man muß seine Mitarbeiter an seinem Erfolg teilhaben lassen und ihnen das Gefühl geben, daß man sie braucht und daß ihre Arbeit wichtig ist. Auf diese Weise ist es mir immer gelungen, meine Mitarbeiter zu motivieren.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Ich denke, daß es notwendig ist, die Arbeiterkammer aus parteipolitischen Diskussionen herauszuhalten. Wir sind keine Filiale der SPÖ, sondern eine Interessensvertretung. Ich denke, daß dieser Denkansatz den Arbeitnehmern sehr zugute kommt. Weitere Stärken sind die hohe Kompetenz der Mitarbeiter und unsere Kundenorientiertheit.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Seid tolerant!
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
In beruflicher Hinsicht werde ich mich weiterhin meinen Anforderungen stellen. Ich denke nicht, daß ich mich beruflich noch verändern werde, weil ich sehr zufrieden mit meinem heutigen Beruf bin. Ansonsten nehme ich mir vor, vernünftig zu leben.
Ihr Lebensmotto?
Es gibt auch noch andere Dinge neben dem Job, man darf das Leben und den Spaß nicht vergessen.