Zum Erfolg von Helmut Hirschmüller
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ich unterscheide zwischen dem Erfolg, den ich für mich selbst habe, und dem Erfolg nach außen hin bzw. dem Erfolg, der mir von Mitmenschen bescheinigt wird. Persönlicher Erfolg bedeutet für mich, die Dinge, die ich mir vornehme, auch zu schaffen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, eigentlich schon. Ich habe vieles, was ich mir privat und beruflich vorgenommen habe, auch erreicht.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Dabei spielt die menschliche Komponente eine große Rolle. Man sollte versuchen, als korrekter Mensch gesehen zu werden, aber auch als jemand mit Humor, der nicht nur nach Richtlinien vorgeht.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ab dem Zeitpunkt, als ich mich in der Öffentlichkeit bewegt habe, also schon mit etwa 15 Jahren.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Sehr stark daran beteiligt war mit Sicherheit meine Frau, die selbst Lehrerin ist. Wir konnten uns sehr gut gegenseitig unterstützen, wenn es um die täglichen Herausforderungen des Lehrberufes ging. Sehr weitergeholfen haben mir auch viele Direktoren und Leiter von Schulanstalten, an denen ich gearbeitet habe.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Abgesehen von Dank und Anerkennung der vorgesetzten Behörden erfuhr ich Anerkennung von Eltern, Schülern und Lehrerkollegen.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Mit den Menschen in meinem Umfeld kann ich sehr offen sprechen und erwarte dies auch von ihnen. Ich denke, daß ich als Mensch gesehen werde, der versucht, geradlinig und gerecht zu sein.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Eine sehr große Rolle. Wir arbeiten derzeit an einem Projekt für moderne Unterrichtsentwicklung und befinden uns im zweiten Jahr dieses Versuches, in dem es um Teamentwicklung und Problemlösungen geht. Ohne ein gutes Lehrerteam könnte dieses Projekt nicht verwirklicht werden.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Indem ich an das Selbstwertgefühl der Mitarbeiter appelliere sowie durch Lob für gute Leistungen.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Eher als Chef mit der entsprechenden Verantwortung, aber auch als Kollege, der hilfsbereit zur Seite steht.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich investiere in den Beruf wesentlich mehr Zeit, als mir vom Gesetz vorgeschrieben wird. Es passiert auch, daß ich hin und wieder bis zehn Uhr abends in der Schule bin und arbeite. In den Anfängen als Direktor litt das Privatleben ein wenig unter der Umstellung, aber mittlerweile hat sich alles gut eingespielt.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Während des Jahres erfolgen laufend Einladungen zu Schulungen. Einige Pflichtschulungen muß man als Direktor ohnehin absolvieren. Insgesamt verwende ich dafür sicherlich etwa zwei bis drei Wochen im Jahr.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Man muß sich in seinem Umfeld wohlfühlen und soll geistig zufrieden sein. Nur dann kann man Erfolg haben, man darf nicht darauf warten, daß man vom Sozialstaat Österreich erhalten wird. Man sollte auch nur dann Lehrer werden, wenn man bereit ist, die vielen Dinge zu machen, von denen man zuvor nichts weiß. Als Lehrer sollte man Psychologe, Wissensvermittler und Erzieher in einer Person sein.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte bis zur Pension und darüber hinaus gesund bleiben und familiär alles so erhalten wie es ist.
Ihr Lebensmotto?
Gut ist man nur, wenn man immer besser werden möchte.