Zum Erfolg von Alfons Schneider
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Obwohl wir uns mit unseren Preisen und der Qualität im oberen Segment bewegen, wird es langfristig zur Auslagerung der Produktion kommen. Erfolg bedeutet für mich einen wirtschaftlich kontinuierlich leichten Anstieg, die Zufriedenheit der Kunden und Mitarbeiter und die Tatsache, daß wir den nötigen Ertrag erwirtschaften können.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Fünf Faktoren: die Kollektion, unsere Qualität, die Liefertreue, das Preis-/Leistungsverhältnis und den Kundenservice. Als guter Partner des Einzelhandels stellt sich Erfolg ein, wenn man der Kundenschicht entspricht, die Innovation nicht vergißt und der generellen Entwicklung Rechnung trägt.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Als wir Amadeus und später die Habsburg-Kollektion einführten, konnten wir uns interessanter Zuwächse und hohem, zukunftsträchtigem Image erfreuen.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Mein Onkel, Kommerzialrat Julius Schneider, prägte mich und gab mir Grundweisheiten des kaufmännischen Verhaltens mit.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Immer wieder erlebte ich schöne öffentliche Anerkennungen, aber auch aus den eigenen Reihen im Verkauf und im Export erfuhr ich positives Feedback. Auch zufriedene Partner loben mich rückblickend, was ich als konsequenter Lieferant durchaus verdiene.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Die heterogene Branche provoziert eine Vielzahl von Problemen. Die Zukunft liegt möglicherweise in der Scanner- Vermessung, sodaß in der Fabrik maßgeschneidert gefertigt werden wird. Der Einzelhandel setzt oftmals zu früh in der Saison die Preise herab, stört so den Ablauf im Wettbewerb und erzieht die Konsumenten zu Schnäppchenjägern.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Manche sehen mich als konstruktiven Unternehmer und Gesprächspartner, als offen und vielseitig interessiert, was mir meine kreative Tätigkeit erst ermöglicht.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Vielleicht lobe ich zu wenig, ich bin aber ein Teamarbeiter, lasse sehr selbständig arbeiten, nicht ohne Dinge anzusprechen, die mir wichtig erscheinen. Informierte Mitarbeiter sind bessere Mitarbeiter, und diese Transparenz im Hause bewährte sich langfristig.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Nochmals verweise ich auf die oben genannten fünf Faktoren. Der Abfluß unserer Ware gibt uns letztlich recht, die Akzeptanz des Marktes beweist dies.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich denke, man sollte seine Branche von der Pike auf kennen lernen und in der Lage sein, Trends zu erkennen, um Kollektionen zu produzieren, die sich absetzen lassen. Ein guter Führungsstil, die Miteinbindung und ein gutes persönliches Verhältnis zu den Mitarbeitern sind unabdingbar für den Erfolg. Das gilt für jede Branche.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Beruflich wünsche ich mir, daß die Produkte der drei Marken in den neuen Märkten ein gesundes Wachstum finden und daß wir trendige Kollektion entwickeln. Persönlich möchte ich an eine geordnete Übergabe in Etappen denken. Meine Töchter und einzelne Mitglieder des hauseigenen Managements werden dafür in Frage kommen.
Ihr Lebensmotto?
Wirklich erfolgreich sind Leute, die neben beruflichem Erfolg die nötige Zeit zum Leben, für Familie und Hobbys finden. Herr der eigenen Zeit zu bleiben, dies ist die Kunst.