Zum Erfolg von Leopold Keiblinger
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, Anerkennung meiner Kollegen und Kolleginnen für meine Arbeit zu erhalten. Die schönste Zeit war für mich dahingehend jene, als ich auf Bezirksebene tätig war, persönliches Feedback erhielt und spürte, daß meine Kollegen aus Überzeugung mit ihren Problemen zu mir kamen. Mein persönlicher Erfolg ist es, die Interessen meiner Kollegen bestmöglich zu vertreten und Anregungen umzusetzen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ob ich in meiner Position erfolgreich bin oder nicht, kann und möchte ich selbst nicht beurteilen. Persönlich fühle ich mich aber durchaus erfolgreich, weil ich mehr erreicht habe, als ich mir zu Beginn meiner Karriere erträumt hätte.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich habe in meiner Tätigkeit niemals fraktionelles Denken in den Vordergrund gestellt, sondern konzentrierte mich auf Sachthemen, weil es mir persönlich um Ehrlichkeit und Fairneß geht. In unserem Beruf bewahrheitet sich das Sprichwort Lügen haben kurze Beine täglich aufs Neue. Unwahrheiten als Standpunkt werden binnen kürzester Zeit ans Licht kommen, und gerade in meiner Position würde jede Gelegenheit wahrgenommen, um etwaige Ungereimtheiten aufzuzeigen. Ich bin daher der Überzeugung, daß eine korrekte Form der Personalvertretung aller rund 14.500 Bediensteten die effizienteste ist. Etwas zu verfolgen, von dem man nicht überzeugt ist, erscheint mir schon im vorhinein zum Scheitern verurteilt. Meine Stärken liegen in der Kommunikation. Ich bin ständig erreichbar und für die Menschen da, ich stehe selten vor fünf Uhr 30 auf und komme selten vor 21 Uhr nach Hause.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Die Gewerkschaft bietet ihren Mitgliedern über die Interessensvertretung hinaus nach sechs Monaten Mitgliedschaft vollen Rechtsschutz, der gerade für Exekutivbeamte wichtig ist, weil diese aufgrund ihrer Tätigkeit immer wieder mit Menschen in Konfliktsituationen geraten, weshalb eine gute Rechtsvertretung sicherlich von Vorteil ist.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich bin permanent am Handy erreichbar - im Extremfall sogar am 24. Dezember, wenn mich ein Kollege anruft, der Dienst hat und mit einem Problem kämpft, das er mir mitteilen möchte. Eine echte Trennung von Beruf und Privatleben gibt es bei mir nicht, weil ich persönlich nie damit aufhöre, mich mit den Themen zu beschäftigen, mit denen ich in meiner Position zu tun habe, obwohl meine Gattin sich das wünschen würde. Wenn ich meine Büroarbeit erledigt habe, besuche ich Dienststellen, und es gehört auch zu meinem Aufgabenbereich, Kollegen aus der Personalvertretung zu schulen. Nichtsdestotrotz ist mir mein Privatleben wichtig, obwohl er leider zu kurz kommt.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Eine wesentliche Voraussetzung für den Erfolg ist für jeden jungen Menschen eine gediegene Ausbildung. Es ist natürlich schwierig, sich in jungem Alter zu entscheiden, welchen Weg man einschlagen möchte, daher ist insbesondere die Eltern-, aber auch die Großelterngeneration aufgefordert, Begabungen zu erkennen und zu fördern. Es wäre wichtig, die eigenen Talente zu erkennen und zu fördern. Kommunikationsfähigkeit und der richtige Umgang mit Menschen, das entsprechende Einfühlungsvermögen in die Bedürfnisse der Gesellschaft sind wichtige Faktoren, um persönlich erfolgreich zu sein. Grundsätzlich ist es wichtig, sich Ziele zu stecken und diese konsequent zu verfolgen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich war nie ein Mensch, der Karriere machen wollte. Ich bin mit meinen Funktionen zufrieden, wenngleich sie durchaus streßbehaftet sind. Mein persönliches Ziel ist es, gesund zu bleiben und den entsprechenden Ausgleich zwischen Dienst und Privatleben zu finden; eine Strategie zu entwickeln, um die beiden Bereiche vereinbaren zu können. Ein wesentliches Ziel besteht für mich darin, Ergebnisse zu erzielen, die für die Kollegen zufriedenstellend sind.