Zum Erfolg von Evelyn Paster
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Zum Erfolg gehört für mich ein gutes, angenehmes Leben. Wenn ich mein Leben so führen kann, wie ich es möchte, bezeichne ich mich als erfolgreich.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich noch nicht als erfolgreich, weil ich erst seit knapp drei Jahren im Berufsleben stehe. Ich denke nicht, daß man nach so kurzer Zeit schon von Erfolg sprechen kann. Zum Erfolg fehlen mir meiner Meinung nach noch Fachwissen, Routine und das Erreichen weiterer kleiner Ziele. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Meine Neugier und meine Offenheit für Neues waren ausschlaggebend für meinen Erfolg. Es ist außerdem wichtig, immer realistisch und bodenständig zu bleiben, auch wenn sich der erste, überwältigende Erfolg einstellt.Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Ich empfand es für mich nie als schwieriger, erfolgreich zu sein. Gerade in einer Frauendomäne wie der Friseurbranche fällt dieser Aspekt meiner Erfahrung nach nicht ins Gewicht. Ich glaube aber, daß es Frauen in Männerberufen sicher schwieriger haben, da ihre Kompetenz auf diesen Gebieten zumeist angezweifelt wird. Außerdem fehlt es den Frauen in vielen Männerberufen ganz einfach an körperlicher Stärke. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ich glaube, daß mein ältester Bruder - er ist zehn Jahre älter als ich - meinen beruflichen Werdegang entscheidend prägte, weil er mir immer wieder dazu riet, Friseurin zu werden. Er zählte mir die Vorteile dieses Berufes auf, verwies auf die guten Weiterbildungsmöglichkeiten und die Chance, sich durch Zusatzausbildungen ein zweites berufliches Standbein aufzubauen. Doch eigentlich hatte auch ich selbst schon immer den Wunsch, Friseurin zu werden, obwohl mich in anderen Berufen ein höherer Verdienst erwartet hätte.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Ich denke, daß die unglaublich hohen Steuern und Abgaben ein großes Problem darstellen, besonders für einen kleinen Betrieb wie meinen. Vor allem in den ersten paar Jahren nach der Gründung wäre eine finanzielle Erleichterung notwendig. Doch diese Schwierigkeit besteht natürlich in fast allen Branchen.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich denke, ich werde als freundlicher, netter, hilfsbereiter Mensch gesehen. Das sagen zumindest meine Kunden manchmal über mich.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Bei uns wird sehr großer Wert auf laufende Weiterbildung gelegt, das heißt, wir besuchen extrem viele Seminare. Weiters sind wir bekannt für unsere Freundlichkeit. Der Wunsch des Kunden steht bei uns an erster Stelle. Ich denke, daß das familiäre Betriebsklima eine unserer größten Stärken ist. Wenn es Probleme gibt, setzen wir uns zusammen und versuchen sie gemeinsam zu lösen. Wir verbringen auch oft unsere Freizeit miteinander. Weiters bieten wir seit meiner Ausbildung zum Nageldesigner auch Nagelpflege und -design an. Ein weiteres Angebot unseres Salons ist Permanent Make Up, bei dem die Lippenkonturen, die Augenbrauen oder der Lidstrich tätowiert werden. Wir bieten jeden Monat eine bestimmte Behandlung günstiger an. Auch Produkte aus unserem Shop sind immer wieder im Sonderangebot.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich habe neben meinem Beruf noch genug Zeit für mein Privatleben. Ich bin noch so jung, daß ich nicht das Gefühl habe, daß mir die Zeit davonläuft. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Für meine Weiterbildung wende ich sehr viel Zeit auf, ungefähr vier Wochen im Jahr verbringe ich auf Seminaren und bei Trainingsabenden. Wenn eine Kollegin ein Seminar besucht, dann bringt sie das Gelernte nachher im Rahmen eines Trainingsabends dem Rest des Teams bei. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Wichtig sind Genauigkeit, Pünktlichkeit, Eigenverantwortung und Gewissenhaftigkeit. Man soll sich für keine Arbeit zu schade sein, denn auch die niederen Arbeiten müssen durchgeführt werden, damit die Gesellschaft funktioniert. Man muß lernen, für sich alleine zu sorgen. Ich bin manchmal entsetzt, wenn Lehrlinge sich vorstellen und dann nicht einmal fähig sind, einen Spiegel zu putzen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte in den nächsten Jahren noch mehrere Salons eröffnen.
Ihr Lebensmotto?
Nichts zu ernst nehmen!