Zum Erfolg von Peter Steinbach
Was verstehen Sie unter Erfolg? Mir immer in absehbarer Zeit das leisten zu können, was ich gerade möchte. Kapital anzuhäufen ist nicht meine Sache. Erfolg ist, wenn man sich auch in tristen Situationen weiterhelfen kann.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Ich bin zufrieden, ich weiß nicht ob ich überhaupt erfolgreich sein will. In Österreich habe ich mir jedenfalls einen Namen geschaffen, werde respektiert, oder bin zumindest als Gesprächsthema wichtig.Sehen Außenstehende Sie als erfolgreich an? Man sieht mit welchen Künstlern ich arbeite, ich habe einen neidlosen Namen und einen akzeptablen Ruf. Für die Großen bin ich keine Konkurrenz und will es auch nicht sein.
Was ist für Ihren Erfolg ausschlaggebend?
Meine Unbekümmertheit, mit der ich mein Hobby zum Beruf gemacht habe. Daher gehe ich auch locker an die Dinge heran, lasse mich nicht über den Tisch ziehen und muß nicht alles annehmen. Alle meine Kontakte haben sich ganz zwanglos ergeben.
Was macht Ihren spezifischen Erfolg aus?
In dieser Branche hilft ein ungeschäftliches Agieren und meine Offenheit in jeder Beziehung. Ich arbeite mit Künstlern prinzipiell ohne (Knebel-) Verträge, für mich zählt ein Handschlag. Dadurch haben weder ich noch der Künstler einen Leistungszwang. Das fördert ein freundschaftlich, familiäres Verhältnis, Freundschaft wird ein selbstverständlicher Teil des Geschäfts, keiner ist unter Erfolgszwang. Ich habe mich bewußt auf das Nischenprodukt der ehemaligen Megastars - heute ein Abfallprodukt des Showbusiness - konzentriert, denn ich arbeite gerne mit den Idolen meiner Jugend zusammen.
Welche Rolle spielen Familie und Mitarbeiter?
Sowohl mit Frauen, als auch mit Mitarbeitern habe ich eher schlechte Erfahrungen gemacht, deswegen arbeite ich alleine. Angestellte kommen zwangsläufig irgendwann auf die Idee, daß alles auch alleine zu machen und hintergehen einen.
Kennen Sie Niederlagen?
Ich kenne eher Enttäuschungen, besonders im menschlichen Bereich. Meine größte Niederlage war, daß mich meine zweite Frau mit 1,5 Millionen Schilling Schulden sitzengelassen hat, woraufhin ich Privatkonkurs anmelden mußte.Wie gehen Sie mit Problemen um? In dieser Situation habe ich viel Menschlichkeit von populären Musikern erfahren. Die Hilfe von Kollegen war für mich ein Aufbau.
Woher schöpfen Sie Ihre Kraft?
Ich will immer beschäftigt sein und mich bestätigen. Um daheim herumzusitzen bin ich zu jung, ich arbeite gerne. Heute gestalte ich mein Leben alleine, ohne fixe Partnerschaft. Arbeiten ist für mich auch ein Ankämpfen gegen die Einsamkeit.
Ihre Ziele?
Ich möchte meine kaputte Einstellung zu einer Beziehung wieder ins rechte Lot bringen. Ansonsten wünsche ich mir ein langes, gesundes und zufriedenes Leben.
Ihr Lebensmotto?
Grundehrlichkeit, das bringt Vertrauen. Dazu habe ich zwei Sprichwörter: Willst` mit Hunden dich verstehen, mußt du mit Hundeaugen sehen und Von wem du überwunden wirst, dessen Sklave bist du.
Ihr Erfolgsrezept?
Offen sein und keine Geheimnisse machen. Die Arbeit machen, die einem liegt, seine Arbeit ganz bewußt und konsequent betreiben.
Ein Ratschlag zum Erfolg?
Man muß sich selber kennenlernen, wissen was man sich selber zumuten kann und die eigenen Grenzen erkennen.Haben Sie Hobbies? Harley Davidson, Hunde, Pferde, früher Kajakfahren (Landesmeister 1972 und diverse Medaillen), Interesse für Geschichte (Ausgrabungen und Spender des Historischen Museums der Stadt Wien).