Zum Erfolg von Michael Borze
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Das wichtigste ist es einen Job auszuüben, der einem Spaß macht, da ich ja mehr Zeit in der Firma als sonst irgendwo verbringe.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, mein Beruf macht mir Freude und ich sehe die positiven Ergebnisse. Auch, daß ich mit 40 diese Position erreicht habe, in der ich nur noch einen Manager in Europa über mir habe, kann man durchaus als Erfolg ansehen.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Bereits als Kind und in der Schule konnte ich mich als Führungsperson durchsetzen und verstand es, andere zu leiten. Ich denke, die Kombination meiner Fähigkeiten, Menschen zu verstehen, sie zu führen und Problemlösungen zu finden, begründet meinen Erfolg. Dabei bin ich aber kein autoritärer Chef, sondern umgebe mich mit einem guten Team, für das ich mir auch ausreichend Zeit nehme.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Das wichtigste Kapital eines Unternehmens ist nicht Geld, Produkte, Lizenzen oder Know-how; es sind die Mitarbeiter! Die Hälfte meiner Zeit investiere ich daher in diese menschlichen Ressourcen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Das Wichtigste ist Ehrlichkeit. Ich erkenne inzwischen schon am Lebenslauf, welche Qualifikation jemand hat: Je mehr Zeugnisse ein Bewerber bringt, um so weniger Kenntnisse hat er meist.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Die Mitarbeiter, die ich auswähle, haben die gleichen Werte wie ich. Motivation hat nichts mit Geld zu tun, sondern mit dem Spaß an der Arbeit und dem Arbeitsklima, das auch gemeinsames Feiern und ständigen Meinungsaustausch beinhaltet. Außerdem bekommen alle Mitarbeiter Erfolgsboni und verschiedene Incentives, die nicht selbstverständlich sind.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Solange alles paßt, sind wir alle Kollegen – erst wenn etwas nicht mehr stimmt, bin ich der Chef. Solange es keine Gegenstimme gibt, ist das, was ich sage, Gesetz. Wenn andere Ideen eingebracht werden, reden wir darüber und verwirklichen die beste.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unsere Produkte haben nicht nur ein sehr exklusives Design, sondern orientieren sich auch an den höchsten technischen Ansprüchen und Trends. Dafür stehen dem Unternehmen 3.000 Entwickler zur Verfügung. Wir produzieren nicht einfach Technik, sondern Dinge, die für Beruf, Freizeit, Bildung usw. gleichzeitig eingesetzt werden können und deren Gebrauch Spaß macht: Enjoyment matters.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Egal, was der Mitbewerb macht, wir müssen immer besser sein. Nach Samsung und Philips/LG sind wir derzeit in unserer Branche weltweit die Nummer drei. Es ist nicht nötig billiger zu sein, sondern wir müssen einen besseren Nutzen bieten. BenQ hatte im Vorjahr eine 32-prozentige Wachstumsrate von 5,4 auf 7,1 Milliarden Dollar, das kann in dieser Branche niemand vorweisen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Es ist zwar schwierig, aber ich versuche genug Zeit für meine Familie zu finden und halte mir die Wochenenden dafür frei, denn meine Familie ist das Rückgrat meines beruflichen Erfolges. Hätte ich kein ausgeglichenes Privatleben, wäre ich geschäftlich nicht so erfolgreich geworden.
Ihr Lebensmotto?
Was Du nicht willst, das man Dir tut, das füge keinem anderen zu. Kein Einzelner ist perfekt, gemeinsam erst erlangen die Menschen Perfektion. Als Bauernsohn bin ich mit den Werten Ehrlichkeit, Nächstenliebe und Naturschutz aufgewachsen und lebe diese auch.