Zum Erfolg von Johannes Wiltschko
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ich messe den Erfolg an meinem Zufriedenheitsgrad. Er liegt darin, eine schöne Ernte eingebracht zu haben, und bedeutet auch, daß unserer Kunden mit unseren qualitativ hochwertigen Produkten zufrieden sind.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich würde sagen, ich bin zufrieden.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ein wesentlicher Faktor ist meine Familie, aber auch die Tatsache, daß ich ein Berufsfeld gefunden habe, das mir wirklich Freude bereitet, spielt eine große Rolle. Ich habe schließlich keine Strapazen gescheut, um alle Ausbildungsschritte zu absolvieren.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Wichtige Entscheidungen muß ich täglich treffen, denn mein Aufgabengebiet ist sehr vielseitig.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Originalität ist auf jeden Fall besser, um erfolgreich zu sein.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Mein sehr gutes soziales Umfeld hat mich in jungen Jahren wesentlich geprägt. Wichtige Persönlichkeiten waren und sind meine Mutter und in weiterer Folge meine Frau.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Wenn ich von unseren Kunden höre, daß sich die Qualität unserer Weine um 20 Prozent gesteigert hat, ist das eine sehr schöne Anerkennung für meine Tätigkeit. Weiters haben wir Auszeichnungen und Prämierungen für unsere Produkte erhalten, die ebenfalls eine wesentliche Form der Anerkennung darstellen.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
In meinem Fall sind das zwei Branchen. Im Weinbau gibt es meiner Meinung nach ein Beratungsmonopol im Bereich Düngen, Spritzmittel und so weiter. Alternative Anwendungsmöglichkeiten in Richtung biologischer Weinbau werden zu wenig angeboten. Daran ist natürlich auch die chemische Industrie mit schuld. Im Bereich Gastronomie sehe ich kein Problem, das nicht gelöst werden könnte.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich denke, daß man auf meine Meinung Wert legt und merke, daß man sich freut, wenn man mich sieht.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Im Service ist die Arbeit der Mitarbeiter immens wichtig, und hier leisten meine Angestellten optimale Arbeit.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich wähle Mitarbeiter nach Sympathie und Empfehlungen aus, denn lernen kann man vieles.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich versuche einen sehr menschlichen Zugang zu meinen Mitarbeitern zu pflegen. Dadurch entsteht eine insgesamt positive Atmosphäre im Lokal, die auch der Gast merkt. Wir arbeiten einfach miteinander und nicht gegeneinander, auch wenn der Streß einmal übergroß werden sollte.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Dieser Weinbaubetrieb ist allein durch seine einzigartige Lage im Vorteil. Ich versuche sehr rasch auf neue Trends des Marktes zu reagieren, die sich international abzeichnen. In der Buschenschank zeichnen wir uns durch selbst hergestellte und qualitativ hochwertige Produkte aus, die der Gast in lauschigen Umgebung und bei einer schönen Aussicht genießen kann.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? In erster Linie sind meine Mitbewerber Kollegen. Wir kritisieren uns gegenseitig und verkosten miteinander unsere Weine. Insgesamt arbeiten wir mehr miteinander und nicht gegeneinander, und das ist gut so.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Örtlich ist da nichts zu trennen, da meine Familie auf dieser Liegenschaft wohnt. Dies hat Nachteile, aber die Vorteile überwiegen bei weitem. Ebenso arbeitet mehr oder weniger die ganze Familie im Unternehmen mit. Eine Trennung dieser Bereiche findet also nicht statt.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Im Sommer habe ich dazu eigentlich keine Zeit, aber jeden Winter bilde ich mich in verschiedenen Bereichen wie Weinsensorik oder Weinanalytik fort.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich würde einem jungen Winzer raten, auf jeden Fall Auslandserfahrung zu sammeln, beispielsweise in Südafrika, den USA, Australien, Italien, Frankreich und Spanien, weiters rate ich, auf die innere Stimme zu hören und mit der Natur zu arbeiten.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Wir arbeiten schon seit einigen Jahren daran, beide Betriebe zu erweitern, und sind auf einen sehr guten Weg, uns insgesamt in beiden Bereichen neu zu präsentieren und zu etablieren.
Ihr Lebensmotto?
Mein Motto ist, das was ich erreicht habe, auch hin und wieder genießen zu können - zum Beispiel, indem ich während der Arbeit um vier Uhr früh im Weingarten den Sonnenaufgang über Wien genieße.