Zum Erfolg von Christian Schlag
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg läßt sich ebenso schwer definieren wie Liebe. Es gibt keine absolute Definition für Erfolg - es ist mehr ein Gefühl. Auch kann sich etwas, das man heute als Erfolg sieht, morgen ins Gegenteil umkehren. Jedes Ding hat seinen Preis - auch der Erfolg. Ich möchte diesen relativen Begriff auch nicht beurteilen, da er von sehr vielen subjektiven Kriterien, wie z.B. der Startposition im Leben oder der generellen Sichtweise abhängt: Drei Haare am Kopf sind relativ wenig, drei Haare in der Suppe relativ viel!
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ob ich in meinem Leben erfolgreich war oder nicht, werde ich vermutlich erst an meinem Sterbebett beurteilen können. Zwar setze ich mir Ziele, ob ich aber mit deren Erreichen dann auch erfolgreich bin, ist während des Prozesses selbst schwer zu beurteilen.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Das Talent, das mich am weitesten gebracht hat, ist das Erkennen der Talente anderer Menschen. Wenn man erkennt, was Mitarbeiter am besten können und am liebsten tun, kann man sie am effizientesten dort einsetzen, wo sie am produktivsten sind. Ich sehe mich als Katalysator der Talente meiner Mitarbeiter.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich brauche Menschen, die definitiv nicht normal sind. Nur wer außerhalb der Norm ist, den kann ich fördern. Ganz normale Menschen machen ganz normale Jobs - wir hingegen machen Dinge, die andere nicht können, und dazu braucht man die Querdenker und Outsider. Ich erkenne und fördere die außergewöhnlichen Talente dieser Menschen, die ihrerseits dadurch extrem motiviert sind und über sich hinauswachsen, da sie genau das machen können, was ihnen Spaß macht. Meine Aufgabe ist es, diese Talente zu verkaufen. Häufig sind die begnadeten Grafiker, EDV-Techniker u.ä. nicht in der Lage, sich selbst zu präsentieren und zu vermarkten, weil dort nicht ihre Stärke liegt.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Meine Mitarbeiter sind durch die Tatsache motiviert, daß sie sich hier in gewisser Art selbst verwirklichen, ihren Spleen ausleben und die Richtung, in die das Unternehmen geht, mitbestimmen können, so schaffen sie sich selbst ein Zuhause. Derzeit beschäftigen wir etwa 850 - großteils freie - Mitarbeiter, die wir immer dann und dort einsetzen, wo der einzelne auch Spaß am jeweiligen Projekt hat.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir machen die Dinge, die andere - sei es aus Termingründen oder weil die Aufgabe unlösbar scheint - nicht zu Wege bringen. Da wir inzwischen bereits seit zehn Jahren am Markt sind (für Eventfirmen ist das eine sehr lange Zeit), verfügen wir auch bereits über ein entsprechend großes Netzwerk, auf das wir zurückgreifen können. Wir haben Leute für die unmöglichsten Dinge, und wenn ein Kunde es wünscht, malen wir auch den Roten Platz grün an. Es gab bisher noch kein Problem, das wir mit unserer Truppe nicht lösen konnten.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Da ich viel Zeit im Unternehmen verbringe, versuche ich auch meine sozialen Kontakte in der Firma zu leben. Wir sind ein Organismus, bei dem ich als Gehirn fungiere, was aber nicht heißt, daß das Hirn mehr wert ist als die anderen Organe. Es gibt keine wirkliche Abgrenzung zwischen Beruf und Privatleben.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein persönliches Ziel ist, mich ständig weiterzuentwickeln und ständig zu lernen.