Zum Erfolg von Friedrich Ganglbauer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet, die realistisch gesetzten Ziele zu erreichen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich als glücklich. Erfolg ist sehr relativ, meine Ziele habe ich erreicht.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ausschlaggebend waren Ausdauer, Fleiß und Zähigkeit. Ich verfüge auch über ein gutes Zahlen- und Namensgedächtnis.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich mache zuerst eine Problemanalyse, versuche die Probleme auf einfache Sachverhalte zu reduzieren und zu trennen, was ich fachlich lösen kann und wofür der Hausverstand genügt.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Der Einstieg ins Berufsleben war für mich ein Schock. Ich mußte mich als 20-jähriger mit Akademikern messen, aber ich habe bald erkannt, daß auch diese nur mit Wasser kochen.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Gute Entscheidungen traf ich bei der Berufswahl, der Partnerwahl und bei der Auswahl der Mitarbeiter.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Originalität. Ich habe kein berufliches Vorbild.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Mein Lehrer und Ausbilder prägte mich mit seinem analytischen Denken als Mentor.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Anerkennung erfolgt finanzieller Art und in Form von Lob. Anerkennung ist auch, daß man als erfolgreicher Freiberufler gesellschaftlich geschätzt wird. Das ist allerdings eine Stellung, nach der ich nicht drängte.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Probleme sind der unlautere Wettbewerb, der Honorardruck und die Verunglimpfung durch mißgünstige Kollegen.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Man sieht mich als seriös, verläßlich, aber auch kritisch. Ich melde mich zu Wort, wenn Mißstände aufzuzeigen sind, deshalb bin ich auch in Micheldorf im Gemeinderat.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ohne Mitarbeiter könnte ich nicht erfolgreich sein, sie spielen eine große Rolle. Ich kann sogar mehr als eine Woche auf Urlaub gehen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich wähle sie entsprechend der charakterlichen Eignung, der fachlichen Kompetenz und der Teamfähigkeit.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wir machen regelmäßige Dienstbesprechungen, feiern die Geburtstage mit einer kleinen Jause und einem Blumenstrauß für die Damen und unternehmen auch gemeinsame Aktionen wie Theaterbesuche, etc.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich bin kein Patriarch, sondern eher die Figur eines guten Vaters und Bruders. Meine jüngstdienende Mitarbeiterin ist seit zehn Jahren in der Kanzlei, alle anderen noch länger.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unsere Stärken sind Kontinuität, fachliche und menschliche Kompetenz sowie die Tatsache, daß wir ein eingespieltes Team sind.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ich bin freundlich, kollegial, niemals gehässig.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Das gelingt mir gut, ich arbeite im Schnitt 50 Stunden in der Woche, halte mir die Wochenenden frei und genieße den Rückzug in Haus und Natur mit Freunden, die ich bewußt nicht als Klienten habe.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Etwa 100 Stunden im Jahr plus die Lektüre von Fachliteratur.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Wer Unternehmer werden möchte, muß in mindestens drei Disziplinen mehr als der Durchschnitt aufbringen: Intelligenz, Lernbereitschaft sowie Fleiß und Ausdauer. Man muß durch Konsumverzicht mehr Einkommen als Verbrauch haben.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte meine Tochter nach Abschluß ihres Studiums in den Beruf einführen und mich dann schrittweise mit 63 Jahren zurückziehen.
Ihr Lebensmotto?
Ehrlich währt am längsten.