Zum Erfolg von Christoph Huber
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Gesamtheitlich betrachtet bedeutet für mich Erfolg, glücklich zu sein. Glücklich ist man, wenn man gesund, beruflich erfolgreich ist und eine intaktes Familienleben hat. Ich denke auch, dass man gesund bleibt, wenn man glücklich ist und umgekehrt.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Diese Frage kann ich nicht eindeutig bejahen. Natürlich ist es eine Leistung, selbständig als Architekt in einem florierenden Büro tätig zu sein, trotzdem messe ich meinen Erfolg auch am Maß meiner Freizeit, und da bin ich zwar auf dem richtigen Weg, aber noch nicht am Ziel. Beruflich gesehen fühle ich mich erfolgreich, denn ich stehe voll hinter meiner Arbeit und kann meine Architektur vertreten. Meine Auftragslage ist im Vergleich zu anderen Kollegen sehr gut und beruhigend.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich bin eine sehr umgänglicher und kommunikativer Mensch, der neben den Grundvoraussetzungen einer soliden Ausbildung auch zur richtigen Zeit am richtigen Ort war.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Die Stärke meines Unternehmens liegt sicher in dem flexiblen und spielerischen Umgang mit unterschiedlichsten Formen, Farben und Materialien. Dies ist bei all unseren Arbeiten erkennbar. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Hinsichtlich der Architektendichte liegt Österreich europaweit an der Spitze, und unter den Kollegen sind ebenso fähige, kreative Persönlichkeiten wie ich selbst.Aus der Masse abheben kann man sich neben Qualität & Formensprache durch soziale Fähigkeiten, die im Umgang mit unseren Mitmenschen und in der Kundenakquisition wichtig sind. Obwohl meine Mitarbeiter selbst durchwegs Architekten sind und stark in die Firma eingebunden werden, laufen die Kontakte immer noch über meine Person. In der heutigen Zeit funktioniert ohne gute Beziehungen in der Geschäftswelt nichts mehr. Durch Fleiß und harte Arbeit kann man zwar gewisse Erfolge erringen, aber den Durchbruch wird man auf diesem Wege schwer schaffen. Das heißt, wir setzten auf gute Bezugspersonen und hohe Qualität im Umgang mit Architektur. Weiters möchte ich nicht eine spezielle Zielgruppe ansprechen, sondern offen für unterschiedlichste Wünsche sein. Natürlich haben wir unseren Stil, und erst nach einem Gespräch mit dem Kunden stellt sich heraus, ob wir mit unseren Ansichten übereinstimmen und das Projekt angenommen werden kann.Ursprünglich bin ich über Aufträge im Gastronomie & Einfamilienhausbereich in mein Geschäft eingestiegen, daraus ergaben sich immer wieder neue Projekte, was ich sehr begrüße und noch fördern möchte. Momentan entwickelt sich jedoch auch der Hochbau sehr positiv und Projekte verändern sich.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Im Gegensatz zu früheren Jahren, in denen das Wochenende stets mit Arbeit besetzt war, gelingt mir heute die Abgrenzung zwischen den beiden Bereichen immer besser. Trotzdem wird es Wochentags noch immer spät, denn die Aufgaben als selbständiger Unternehmer sind vielfältig und oft zeitraubend.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel ist es, mit fortlaufendem Alter immer weniger zu arbeiten. Dafür ist es nötig, mehr Aufgaben zu delegieren und abzugeben. Manchmal sehne ich mich nach dem unbeschwerten Studentenleben zurück. Dieses Gefühl strebe ich in ähnlicher Weise wieder an. Weiters gehören mehrere berufliche Standbeine zu meiner Planung, denn berufsbedingte Abhängigkeiten führen oft nicht ans Ziel.Die Kammer für Architekten verlangt, dass wir Architekten bis zum 70. Lebensjahr arbeiten müssen, was ich vermeiden werde.