Zum Erfolg von Bruno Rabl
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich Befriedigung, Freude und Spaß.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Es gibt erfolgreichere Personen, aber ich denke, daß ich bisher nicht so schlechte Ergebnisse erzielt habe.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Während meiner Lehrlingszeit bei Böhler wurde ich alle drei Monate in einem anderen Bereich eingesetzt, sodaß ich eine äußerst umfangreiche Ausbildung genoß. Sehr zugute kam mir die REFA-Ausbildung (Arbeitsplatzbewertung), wo ich die Koordination der Zeitabläufe diverser Arbeiten erlernte. Böhler gehörte damals noch zur verstaatlichten Industrie. Ein Karrieresprung war daher nicht durch Leistung, sondern anhand der Dienstjahre möglich, daher erfolgte mein Wechsel in die Privatwirtschaft. MEMA-TV ist ein reiner Privatsender, wir arbeiteten von Beginn an ohne jegliche Förderungsmittel, und darauf sind wir sehr stolz. Die Übernahme der Model-Agentur ergab sich aus der Situation heraus, da man im Medienbereich immer Models für Werbespots, Modeschauen, etc. benötigt. Ausschlaggebend für meinen Erfolg ist, daß ich mich für jede Arbeit in meinem Tätigkeitsfeld interessiere. Als ich bei der Südost-Tagespost als Geschäftsstellenleiter tätig war und u.a. die Verantwortung für die Zeitungsausträger innehatte, sprang ich als Urlaubs- und Krankenvertretung ein, um den Aufgabenbereich besser kennenzulernen. So halte ich es auch noch heute. Ich bin mir nicht zu schade, bei Großveranstaltungen auch mal abzuwaschen oder andere Hilfstätigkeiten auszuführen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Durch die vielen Bereiche ist es immer wieder nötig, Feuerwehr zu spielen, und es stört mich nicht, wenn ich nachts mit Problemen konfrontiert werde. Schließlich liegt es in meinem Interesse, daß alles reibungslos lauft.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Als Anerkennung sehe ich meinen großen Freundeskreis. Für mich zählt Handschlagqualität, und das Vertrauen meiner Kunden ist so stark, daß ich großteils ohne schriftliche Verträge auskomme.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Im Fernsehbereich ist in Österreich eine Zusammenarbeit mit dem ORF nicht möglich. In Osteuropa hingegen ist die Situation viel offener. Allein in Marburg gibt es sieben Privatsender! Seit April 2004 arbeiten wir daher in Kooperation mit dem ungarischen, slowenischen und kroatischen Fernsehen und erreichen somit zwei Millionen Haushalte, für die wir gemeinsam völkerverbindende Programme in den Bereichen Kultur und Sport gestalten.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Durch die Vielzahl der Unternehmen, die ich leite, sind in jedem Bereich sehr fähige Mitarbeiter eingesetzt, ohne die eine professionelle Abwicklung nicht möglich wäre.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Viele meiner 100 Mitarbeiter sind bereits seit vielen Jahren bei mir beschäftigt. Ich stelle neben jungen Mitarbeitern sehr gerne Personen ab 40 ein, da diese meist motiviert und sehr verläßlich sind. Bei der Auswahl verlasse ich mich hauptsächlich auf meine Menschenkenntnis und mein Gefühl.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich führe sehr viele persönliche Gespräche. Es ist mir wichtig, mir auch für die persönlichen Probleme meiner Mitarbeiter Zeit zu nehmen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wenn man alle Unternehmen zusammenfaßt, so liegen die Stärken insbesondere darin, daß der Kunde viele Bereiche aus einer Hand hat. Möchte ein Kunde z.B. eine Modenschau veranstalten, kann er sämtliche Leistungen wie Models, Catering, Tonanlagen, Beiträge im Lokalradio, Regionalfernsehen, Zeitungen, etc. bei uns buchen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Mein Beruf ist mein Leben die Familie ist meine Kraftquelle, wo ich mich so geben kann, wie ich bin. Wir führen ein sehr gutes Familienleben, und es ist mir bewußt, daß es meine Frau, mit der ich seit meinem 19. Lebensjahr verheiratet bin, oftmals nicht leicht hatte. Meiner Tochter habe ich die Möglichkeit einer umfangreichen Ausbildung geschaffen, sie aber trotzdem so erzogen, daß Sie während ihres Studiums ihr eigenes Geld verdiente. Im Bereich Fußball bin ich nach wie vor in der Altherrenmannschaft aktiv und stolz darauf, daß wir derzeit steiermarkweit so ziemlich ungeschlagen sind. Sport ist für mich ein wichtiger Ausgleich.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Den Großteil der für mich notwendigen Kenntnisse habe ich mir selbst durch Beobachtung und Gespräche mit Professionisten angeeignet. Auch wenn ich sehr fähige Mitarbeiter habe, lautet meine Philosophie, daß man zwar nicht unbedingt jede Arbeit können, aber unbedingt kennen muß.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Mein Rat ist, seinen Erfolg auf Verläßlichkeit und Ehrlichkeit aufzubauen. Dies ist der schwierigste, aber auch der sicherste Weg.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Zur Zeit bin ich damit beschäftigt, die TV-Kooperation mit den Oststaaten weiter zu intensivieren und das Cateringservice auszubauen. Sonst ist mir wichtig, daß alle meine Unternehmen weiterhin gut florieren.