Zum Erfolg von Kurt Rockenbauer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet, seinen eigenen Ansprüchen gerecht zu werden. Im Idealfall entsprechen diese Ansprüche auch denen der Umwelt, doch darum geht es eigentlich nicht in erster Linie. Erfolg hat für mich vor allem mit der eigenen Zufriedenheit zu tun, sollte jedoch gepaart sein mit einer gewissen finanziellen Unabhängigkeit.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich sehe mich als erfolgreich, weil ich meine Ziele oft erreichen konnte.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ausschlaggebend für meinen Erfolg war wahrscheinlich vor allem meine Leistungsbereitschaft. Ich erkannte, daß der richtige Umgang mit den Kunden von enormer Wichtigkeit ist, was vielleicht auch zum Erfolg des Unternehmens beitrug.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Man muß die Wurzel der Probleme erkennen und so die Probleme völlig durchschauen, bevor man sie lösen kann. Diese Lösungen müssen schnell, effizient und unkompliziert sein.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ich möchte hier meinen ersten Vorgesetzten an der Technischen Universität in Graz, Herrn Professor Raaber, nennen, der mir von Anfang an interessante Aufgaben zuteilte. Weiters fällt mir ein Sachverständiger auf dem Gebiet der Bauschäden, Herr Raimund Probst, ein, ein ausgebildeter Architekt, der mit viel Pragmatismus an Herausforderungen heranging. Viele Sachverständige denken nicht über die Ursachen von Problemen nach, sondern holen sofort das Maßband heraus und beanstanden dann Dinge, die mit dem eigentlichen Problem nichts mehr zu tun haben. Herr Probst hingegen analysierte zuerst die Situation, bevor er ein Urteil fällte.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Ein großes Problem sehe ich in der Richtung, in die sich das Baugewerbe entwickelt, weg von einer handwerklich-fachlich guten Arbeit, hin zum Motto Geiz ist geil und zu einfachsten und kurzfristigen Lösungen. Durch diese Vorgehensweise wird natürlich die Qualität immer schlechter, das wiederum schädigt die Volkswirtschaft. Dadurch sinkt die Bereitschaft der Betriebe, Lehrlinge aufzunehmen. Andererseits wird es auch deswegen immer schwieriger, kompetenten Nachwuchs auszubilden, weil das Baugewerbe in der Gesellschaft einen relativ schlechten Ruf hat, wodurch viele junge Menschen diesen Beruf nicht wählen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Meine Mitarbeiter spielen eine entscheidende Rolle, wichtig ist es, sie an der richtigen Stelle einzusetzen. Wir achten darauf, unsere Mitarbeiter in den Bereichen einzusetzen, in denen sie besonders kompetent sind, denn es gibt keine Universalisten. Man muß auch auf die Persönlichkeiten achten, darauf, daß sich Mitarbeiter und Kunde auf der menschlichen Ebene verstehen können.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
In unserem Betrieb gibt es keine hohe Fluktuation, wir bilden unsere Mitarbeiter selbst aus. Die Auswahlkriterien bei der Einstellung sind neben einer passenden Ausbildung sicher persönliche Gesichtspunkte.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Abgesehen von finanziellen Anreizen wie Prämien geht es uns vor allem darum, uns um die Probleme der Mitarbeiter zu kümmern, so helfen wir zum Beispiel bei finanziellen Engpässen oder bei Problemen mit Behörden. Wir geben den Mitarbeitern die Möglichkeit, mit jemandem über ihre Schwierigkeiten zu sprechen und lassen sie nicht im Stich.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir bieten immer hohe Qualität und bemühen uns, die Vorstellungen der Kunden umsetzen, wobei wir darauf bedacht sind, ihre Probleme ganzheitlich zu lösen. Viele Unternehmen erledigen nur die Dinge, die in ihrem Bereich liegen, und kümmern sich dann nicht weiter um den Kunden.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Unser Verhältnis zur Konkurrenz ist ambivalent. Es gibt mehrere Arten von ähnlichen Betrieben, so zum Beispiel die ganz billigen Betriebe. Hier ist keine direkte Konkurrenz vorhanden, da die Zielgruppen unterschiedlich sind, wobei es natürlich gewisse Überschneidungen gibt. Zu den Betrieben, die im selben Marktsegment wie wir tätig sind, herrscht ein korrektes Verhältnis. Natürlich herrscht ein Kampf um Marktanteile, doch so muß es wohl sein.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich versuche, mir die Wochenenden freizuhalten, was mir im allgemeinen auch gelingt. Ich habe auch zu Hause einen Arbeitsplatz, so kann ich, auch wenn ich arbeiten muß, zumindest körperlich daheim anwesend sein, meine Kinder können mich sehen.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Für das, was man unter unmittelbarer Fortbildung versteht, also für Seminare und andere Veranstaltungen, verwende ich ein bis zwei Wochen im Jahr. Nebenbei lese ich natürlich laufend Fachlektüre.
Ihr Lebensmotto?
Das Leben ist zu vielschichtig, um es in ein einziges Motto hineinzupressen. Ein kleiner Trick, an den ich mich halte, ist, unangenehme Dinge sofort zu erledigen.