Zum Erfolg von Christian Stranzinger
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist für mich ein Glücksgefühl, das entsteht, wenn ich zusammen mit meinen Mitarbeitern für unsere Kunden Ziele erreicht habe.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich weiß nicht, ob es hochnäsig klingt, wenn ich die Frage bejahe. Als die Zeitschrift Trend im März 2004 einen äußerst positiven Artikel über mich publizierte, sah ich mich in meiner Arbeit bestätigt und hatte schon das Gefühl, erfolgreich zu sein.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ausschlaggebend sind vor allem meine Mitarbeiter, die ebenso wie ich nach dem Grundsatz Geht nicht - gibt's nicht! arbeiten. Natürlich spielte auch Glück eine wesentliche Rolle. Wenn mich FACC-Chef Walter Stephan nicht von der zusätzlichen Aufgabe der Verpackung aller zu liefernden Teile überzeugt hätte, wäre ich vielleicht heute noch ausschließlich Express-Zusteller, was schon damals äußerst existenzbedrohlich war.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Sehr offen. Jede Herausforderung ist eine Chance. Man muß die Augen immer offen halten.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Das war eindeutig die Entscheidung, in die Verpackungslogistik einzusteigen.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Originalität im Sinne von individuellen Lösungen für individuelle Aufgabenstellungen ist in unserer Branche ebenso entscheidend wie Flexibilität und Entscheidungsfreudigkeit. Besser eine falsche Entscheidung als gar keine Entscheidung.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Positive wie auch negative. Wenn alles perfekt funktioniert, bekomme ich Lob von den Auftraggebern, das ich gerne an meine Mitarbeiter weitergebe. Wenn einmal etwas nicht klappt, was bei uns im Promillebereich liegt, bekomme ich das natürlich ebenso zu spüren. Die Kette der Schuldzuweisungen endet im Fall des Falles bei mir.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Von meinen Auftraggebern werde ich als Partner gesehen. Natürlich spüre ich auch von manchen Seiten Neid, was auch eine Form der Anerkennung ist.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ich spreche nie von meinem Erfolg, sondern immer nur von unserem Erfolg.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Durch ein persönliches Gespräch. Ein Mitarbeiter, der sich mit der Philosophie des Unternehmens identifiziert und auch stolz ist, für dieses Unternehmen zu arbeiten, ist wesentlich für den Erfolg mitverantwortlich.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Flexibilität, Spontaneität und der gelebte Leitspruch Geht nicht - gibt's nicht!, der sich von mir als Vorgesetztem bis zum Staplerfahrer zieht.
Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? In dieser speziellen Dienstleistungssparte arbeite ich als einer der wenigen, wenn nicht als der einzige, weil bisher der Bedarf nicht gegeben war. Der beginnende Trend, daß sich Unternehmen auf ihre Kernkompetenz konzentrieren und andere Bereiche, wie die Verpackungslogistik, auslagern, wird sich aber bestimmt verstärkt fortsetzen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Beruf bedeutet Verantwortung. 30 Mitarbeiter bedeuten 30 Familien. Wenn man das so sieht, wendet man sehr viel Zeit für den Beruf auf, und das Privatleben kommt leider viel zu kurz. Das Schlimme dabei ist, daß die Kinder erwachsen werden, während man selbst im Betrieb ist.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Für meine eigene Fortbildung verwende ich sehr wenig Zeit, in die Fortbildung meiner Mitarbeiter investiere ich aber relativ viel Zeit.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich fühle mich eigentlich nicht in der Lage, einen Rat an die nächste Generation weiterzugeben. Aber nachdem ich in meinem Leben auch viel Glück hatte, rate ich dazu, die Chancen, die sich ergeben, nicht vorüberziehen zu lassen, sondern sie zu nützen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Um in einem höheren Maße krisenresistent zu werden, möchte ich unsere Dienstleistungen vermehrt auf andere Branchen ausdehnen, um das Risiko zu streuen, wenn es einmal einer Branche nicht so gut geht. Ich kann schließlich nur verpacken, was auch produziert wird.
Ihr Lebensmotto?
Offen und ehrlich.