Zum Erfolg von Johann Schamberger
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ich halte viel von Ehrlichkeit und möchte den Leuten in die Augen schauen können. Mit meiner persönlichen Art zu punkten, heißt für mich, Erfolg zu haben.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, weil ich die Ämter, die ich heute inne habe, nicht angestrebt habe. Für mich waren sie eigentlich unerreichbar.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Beharrlichkeit im Tun und die Fähigkeit, zuzuhören, erscheinen mir als wesentliche Eigenschaften am Weg zum Erfolg. Jeder hat bereits Ansätze zur Lösung von seinem Problem in sich. Um mit den Mitmenschen und Berufskollegen umzugehen, ist viel Zeit notwendig.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich bin ein Mensch, der nicht gerne sofortige Entscheidungen trifft. Ich warte lieber etwas zu, was sich bisher als richtig erwiesen hat.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Im Volksschulbereich ist die Schülerzahl rückgängig. Da bin ich recht stolz, die frei gewordenen Kollegen weiterhin beschäftigen zu können, vielleicht sogar mit durchdachter Strategie und Weitblick den einen oder anderen aufnehmen zu können.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Das ist von Fall zu Fall verschieden. Es kann sich durchaus auch Althergebrachtes bewähren.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Herr Oberschulrat Edwin Herzberger, Mathematiklehrer der Hauptschule Obernberg, war mein beruflicher Wegweiser. Mein zweites Vorbild war Herr Mayer, mein Vorgänger als Bezirksschulinspektor.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich wurde gefragt, ob ich Schulinspektor und auch Bürgermeister werden möchte. Weiters werde ich gerne eingeladen und um meine Meinung gebeten, was ich wiederum als Bestätigung empfinde.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Um zuerst die Politik zu nennen: hier ist immer das Geld das größte Problem. Die Anforderungen steigen, aber die dafür vorgesehenen finanziellen Mittel werden weniger. Im Bildungssystem verhält es sich ähnlich. Mit der Qualität unserer Volks- und Hauptschule bin ich aber sehr zufrieden.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich kann überall hingehen, ohne böse Blicke zu ernten.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Jeder betreut seinen eigenen Bereich, wann die anfallende Arbeit geschieht, ist mir gleichgültig, wenn die herzeigbare Qualität stimmt. In diesem Beruf befinden sich auf beiden Seiten Menschen, wodurch sich Charaktereigenschaften und Inhalte von Mal zu Mal unterscheiden, wobei Lehrer mit eigener Familie meiner Meinung nach mit mehr Herz agieren. Dazu gehört, daß man selber ein Lernender bleibt - man lernt nie aus. Mit Scheuklappen durch die Welt zu gehen, ist nicht gut.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich kenne jeden Einzelnen und führe regelmäßig persönliche Gespräche. Dabei werden auch eventuelle Probleme erörtert und Lösungsansätze gesucht.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir müssen den jungen Leuten nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch aufzeigen, was Lebensqualität und -bewältigung bedeutet. Nach Möglichkeit wird jeder dort abgeholt, wo er sich befindet.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? In der Konkurrenz, zum Beispiel zum Gymnasium, muß man nicht nur gut sein, sondern besser. Dieser Druck wird in Zukunft verstärkt spürbar werden. Jede Schule in meinem Bereich hat ein eigenes Profil und eigene Schwerpunkte. Um aber alle Inhalte anbieten zu können, fehlt das Geld.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Als die Kinder noch klein waren, hatte ich mehr Zeit für die Familie als heute. Meine Frau unterstützt mich aber in meinen Vorhaben.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Für den Bereich Schule und Schulmanagement sind etwa 14 Tage pro Jahr für Weiterbildung eingeplant.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Aufeinander zugehen, sich zusammensetzen und reden, erscheint mir wichtig. Wenn ein Gespräch möglich ist, sind die Fronten noch offen, wenn nicht, sind sie schon verhärtet.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Im pädagogischen Bereich möchte ich einiges voranbringen und den neuen Richtlinien Rechnung tragen. In der Gemeindepolitik möchte ich weiterhin neue Betriebe ansiedeln, um finanziell wieder einen Schritt vorwärts machen zu können. Die Wohnqualität der Bevölkerung liegt mir auch sehr am Herzen.
Ihr Lebensmotto?
Probleme sind dazu da, um gelöst zu werden.