Zum Erfolg von Falko-Hans Stadler
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Der persönliche Erfolg hängt davon ab, was man sich selbst als Ziel setzt. Mein Ziel war immer, selbständig zu arbeiten in einem Bereich, der mir Spaß macht. Ich habe erreicht, was ich wollte.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich habe mir vorgenommen, Ziele zu erreichen. Daneben muß man aquisitorische und kommunikative Fähigkeiten entwickeln, sonst kann man seine Leistungen nicht verkaufen. Denn im Gegensatz zu vielen, die eine Firma repräsentieren, repräsentiere ich nur meine persönliche Leistung. Das heißt, ich muß meine Kunden davon überzeugen, daß sie bei mir gut aufgehoben sind. Die eigene Leistung muß andere überzeugen, ansonsten hat man keinen Erfolg. Wir wickeln große Aufträge im Volumen von 20 bis 40 Millionen Euro ab. Dabei handelt es sich um mittelgroße Kraftwerke in der Industrie, auch viele Holzkraftwerke sind geplant. Wir gehören sicherlich in Deutschland bei den mittleren Büros zu den Top Ten.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Herr Dr. Pauli hat mich sehr stark geprägt und vieles initiiert. Man konnte ihn viel Praktisches fragen.Welche Anerkennung haben sie erfahren? Anerkennung erfährt man, wenn ein Projekt erstellt ist. Dann bedanken sich die meisten Beteiligten. Manchmal erscheint in den Zeitschriften, wer der Planer war.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Das Planerische kommt in unserem Beruf zu kurz. In München bestimmen die großen Konzerne. Das ist auch verständlich, ein Großteil der Ingenieure arbeitet ja in Großkonzernen. Ein ganz geringer Teil beschäftigt sich mit Themen, die wir bearbeiten.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich hoffe, einigermaßen positiv.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich bin jetzt in einem Alter, wo ich schon ans Aufhören denke. Ich habe versucht, seit zehn Jahren einen Nachfolger für mein Geschäft heranzubilden und zu begeistern. Das Problem ist, daß es wenige Fachkräfte auf der planerischen Seite gibt, ganz einfach, weil dies kein Ausbildungsziel an Hochschulen ist. Darüber hinaus sind wir häufig in der Woche zwei oder drei Tage unterwegs. Das ist eine persönliche Einschränkung, die nicht jeder akzeptieren will. Es ist der Nachteil unseres Jobs, daß wir sehr viel im Außendienst tätig sind. Das muß man mögen, das muß man können, für wen das nicht gilt, kann auch diesen Job nicht machen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich zeige ihnen Bilder unserer Werke. Die Lösungen sind immer handgestrickt, weil solche Kraftwerke immer auf den Bedarf zugeschnitten sind. Es handelt sich immer um Einzellösungen, die man finden und kreieren muß.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich komme mit ihnen gut aus.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Die Stärken unseres Unternehmens sind, daß wir eine andere Konzeption haben mit größeren Planungen. Leistungen im Paket sind oft nicht erwünscht. Wir bieten das Paket angepaßt an, wie es der Markt wünscht. Davon versprechen wir uns Vorteile. Unsere Stärke ist, daß wir uns sehr flexibel auf die Bedürfnisse unserer Kunden einstellen.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Wir treffen uns immer wieder auf Tagungen usw. und sprechen dies und jenes an. Normalerweise gibt es kein Problem. Bei großen Projekten kommt man sich eher in die Quere. Häufig ist es auch so, daß wir den Auftrag nicht bekommen, weil unsere Kapitaldecke zu gering ist. Wir können nicht als Großkonzern agieren, aber damit muß man leben.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Das Privatleben hat natürlich etwas gelitten durch den Beruf. Das passiert, wenn man viel unterwegs sein muß. Man braucht einen Partner, der damit einverstanden ist. Es war nicht einfach mit zwei Kindern, die ja auch etwas vom Vater haben sollten. Es war teilweise schwierig, Berufswünsche unter einen Hut zu bringen. Meine Frau war in der Zeit, als die Kinder schulpflichtig waren, nicht berufstätig. Wir haben uns einfach arrangiert, indem ich etwas mehr verdiente.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich sage meinen Kindern immer: Man soll den Beruf nicht nach Gesichtspunkten aussuchen, die sich nur auf das Studium beziehen, sondern hinterfragen, welche Themen einen wirklich interessieren. Diesen eigenen Vorstellungen soll man nachgehen, weil dann die Motivation sehr viel größer ist als bei etwas, das einem keinen Spaß macht. Flexibilität und Qualität sind Voraussetzung.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich habe jetzt drei Nachfolger, die ich noch von früher kenne. Sie arbeiten im gleichen Berufszweig und machten sich auch selbständig, nachdem Herr Pauli 1996 aufhörte. Ich arbeite noch maximal drei Jahre. Dann werde ich vielleicht noch in dem einen oder anderen Fall beratend tätig sein, aber sicherlich nicht mehr vollbeschäftigt. Ich möchte noch einige größere Reisen machen, zum Beispiel nach Afrika. Es gibt noch einige Kontinente, die ich nicht kenne.
Ihr Lebensmotto?
Man sollte das tun, was einem Spaß macht.