Zum Erfolg von Gerald Freitag
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, den Genuß des Lebens wahrnehmen zu können. Wenn ich Konkurrenten ausschalten kann, wenn ich ein positives Feedback vom Markt erhalte, wenn ich nicht als aktiver Verkäufer agiere, sondern die Konzerne an mich herantreten und wenn ich gutes Geld verdiene, ist Erfolg für mich gegeben.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich habe mich am Markt etabliert, und da mein Wissen von den Menschen gewünscht wird, kann ich mich auch als erfolgreich betrachten. Ich begann mit vollem Risiko, mußte für mein Unternehmen Kredite aufnehmen und schaffte es aus finanzieller Abhängigkeit zur Unabhängigkeit zu gelangen. Ich bin stolz, was ich aus meinem Leben gemacht habe.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Als ich meinen Beruf gefunden hatte, war mir außer meinem Einsatzwillen auch noch das Glück treu. Schon im ersten Lehrjahr stellte ich die Unternehmensvorgänge auf die Bearbeitung mit EDV um und lernte in meiner Freizeit alles, von dem ich dachte, daß es mich weiterbringen würde. Man bekommt im Leben nicht immer gleich den Dank, wenn man sich jedoch für ein Unternehmen einsetzt, kommt irgendwann auch etwas zurück. Ich wurde auch von Herrn Glatz sehr freundlich, beinahe familiär, behandelt, erhielt einen Firmenwagen und arbeitete oft bis zwei Uhr morgens. Als man mir die Führung des Unternehmens anbot, ging ich sofort begeistert an meine Arbeit heran. Ich denke auch, daß ich Großes für das Unternehmen erreichen konnte. Ein schwerer Schicksalsschlag und dessen Auswirkungen ließen mich über das Erreichte und über Zukünftiges nachdenken. Meine Frau bestärkte mich in meiner Entscheidung zur Selbständigkeit, so wurde ich der erste Getreidemakler Österreichs. Sehr wichtig war es auch, den Negativ-Denkern die Stirn zu bieten, da viele Menschen versuchten, mir diese Idee auszureden. Das Wichtigste für meinen Erfolg war jedoch sicher meine Erfahrung aus 17 Jahren Beruf. Mein Hauptgeschäft ist die Zusammenführung der Produzenten mit den Abnehmern, daher war es wesentlich, eine Brücke schlagen zu können, und da Vertrauen vorherrschte, konnte ich für alle meine Klienten und auch für mich Erfolge erzielen. Ohne die Liebe meiner Frau weiß ich allerdings nicht, ob ich das alles auf mich nehmen hätte können.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ab dem Zeitpunkt meiner Firmengründung im September 2003 und dem ersten Anruf des größten Maklerbüros Hollands am Nachmittag des selben Tages.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Es gibt in Italien oder Deutschland jeweils etwa 200 Makler. Da ich in Österreich allein in dieser Branche bin, ist es schwierig, über Branchenprobleme zu sprechen. Man muß natürlich wissen, daß ich in einer sehr kapitalintensiven Branche tätig bin, in der nur über große Mengen Geld verdient werden kann. Dieses hohe Kreditrisiko ist vielleicht das einzig wirklich Gefährliche in meinem Metier. Prinzipiell jedoch arbeite ich in einer guten und gesegneten Branche, in der aber natürlich auch - wie überall - gejammert wird. Auch für die diversen Öffnungen des Marktes bin ich voller Optimismus.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Niemals sofort aufgeben, denn alles was man gibt, kommt eines Tages zurück.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich begegne meinen Zielen mit Ehrgeiz. Um seine Ziele zu erreichen, denke ich, ist es wichtig, nicht dem Trend folgend von zu Hause aus zu arbeiten, sondern Konsequenz aufzubringen und tagtäglich ins Büro zu fahren. Um flexibler zu sein, gründete ich in Ungarn eine KEG und zusätzlich noch eine Handelsfirma, die ich als GmbH führe und mit der ich Transportvermittlung betreibe.