Zum Erfolg von Michael Muhr
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Es freut mich, wenn ich vorwärtskomme. Wenn ich über Erfolg spreche, dann gehe ich weniger von einer persönlichen Komponente aus, Erfolg bedeutet für mich eher, gute Leistungen für das Institut zu erbringen. Wenn das Institut eine positive Entwicklung durchmacht und expandiert, erachte ich dies als Erfolg. Mein persönlicher Erfolg spiegelt sich vor allem in der Anerkennung im internationalen Bereich wider.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Bis zu einem gewissen Grad sehe ich mich als erfolgreich, da ich viel Gutes für das Institut erwirken konnte. Auch die Auszeichnung mit dem Ehrendoktorat erachte ich als schönen Erfolg.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ausschlaggebend für meinen Erfolg war mein Ehrgeiz. Ich wollte mir selbst beweisen, daß ich etwas erreichen kann. Wichtig war außerdem mein Wille weiterzukommen, ich wollte nie auf einer Stufe stehenbleiben. Ich stellte mich der internationalen Konkurrenz, was eine große Herausforderung war. Wenn man erfolgreich sein möchte, muß man bereit sein, viel zu arbeiten. Seit 15 Jahren habe ich nur zwei halbe Tage in der Woche frei.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich scheue das Risiko nicht und bin sehr aktiv. Wenn ich vor einem Problem stehe, gönne ich mir eine kurze Gedankenpause, darauf folgt eine schnelle Entscheidung. Zu meinen persönlichen Stärken gehören meine schnelle Entschlußkraft, gute Abstraktionsfähigkeit und Erfahrung.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Sowohl im wissenschaftlichen Bereich bei Projekten als auch im administrativen Bereich bei der Führung des Senates traf ich erfolgreiche Entscheidungen.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Die Vorgänger in meinem Amt als Senatsvorsitzender haben mich natürlich sehr geprägt.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Eventuell die große Anzahl der gut ausgebildeten Akademiker aus dem Fernen Osten, denen unsere Leute an Flexibilität dann doch überlegen sind. Richtige Probleme sehe ich nicht, es stellt sich nur die Frage der Weiterentwicklung der Universität und der Fakultät, vor allem auf der wirtschaftlichen Seite.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich denke, ich werde von meinen Mitmenschen im großen und ganzen sehr positiv gesehen. Es gibt immer wieder Neider, doch das ist wohl nichts Ungewöhnliches. Daß ich positiv eingeschätzt werde, sehe ich zum Beispiel daran, daß ich 2006 fast einstimmig zum Senatsvorsitzenden gewählt wurde. Wie man von seinem Umfeld gesehen wird, erkennt man vor allem dann, wenn man sich einer Wahl stellt. Oft weiß man nicht, was andere über einen denken, man kann in keinen Menschen hineinsehen. Doch an bestimmten Reaktionen kann man erkennen, was die Mitmenschen über einen denken.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Meine Mitarbeiter spielen eine sehr wichtige Rolle. Da ich am Institut sehr viel zu tun habe, bin ich eher damit beschäftigt, Kontakte zu knüpfen und den Überblick zu behalten. Die Umsetzung der Projekte selbst überlasse ich meinen Mitarbeitern.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Oft arbeitete ich mit den Personen schon in der Vergangenheit zusammen und kenne ihre Qualitäten aus der Praxis. Ansonsten treffe ich meine Entscheidungen aufgrund des Lebenslaufes und mache mir durch ein persönliches Gespräch ein erstes Bild. Ich sehe mir die Vorgeschichte der Anwärter genau an. Bis jetzt war dieses Auswahlverfahren immer erfolgreich.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich bemühe mich, meinen Mitarbeitern ein positives Vorbild zu sein. Ich verlange von meinen Mitarbeitern nichts, was ich nicht auch selbst bereit wäre zu tun.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich führe jedes Jahr Mitarbeitergesprächen mit allen Mitarbeitern und weiß daher, daß ich von ihnen geschätzt werde.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Meine Frau und ich haben im Laufe der Jahre eine Lösung für die Koordination von Beruf und Privatleben gefunden. Ich gebe zu, daß ich relativ wenig Zeit für meine Familie habe, doch sowohl meine Frau als auch meine drei Söhne wissen, daß ich immer für sie da bin, wenn sie etwas brauchen. Sie können sich auf mich verlassen, ich bin für sie jederzeit telefonisch erreichbar. Es ist für mich schwierig, zu entscheiden, wann man nachlassen soll.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ungefähr ein Fünftel meiner Zeit, vor allem für den Besuch von Kongressen.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Auf der einen Seite empfehle ich eine gewisse Zielorientiertheit, Flexibilität und Strebsamkeit, auf der anderen Seite sollte die jüngere Generation nicht auf das Leben vergessen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich persönlich habe überhaupt keine Ziele für mich. Im familiären Bereich möchte dafür sorgen, daß meine Söhne ihre Ausbildungen abschließen. Beruflich möchte ich erreichen, daß das Institut in seiner Qualität weiterhin international anerkannt ist.
Ihr Lebensmotto?
Man soll sich nicht unterkriegen lassen, fröhlich sein, nicht trübsinnig werden und sich ab und zu entspannen!