Zum Erfolg von Ernst Pallier-Rosenberger
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Dies heißt, ein angestrebtes Ziel zu erreichen, was ein schönes Gefühl ist. Der berufliche Erfolg alleine ist aber zu wenig, es sind auch noch andere Faktoren von Bedeutung, so müssen etwa die Gesundheit und das Umfeld in Ordnung sein.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, im Sinne obiger Definition sehe ich mich als erfolgreich.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich lernte meinen Beruf von Grund auf, was mir jetzt sehr zugute kommt. Für meinen Erfolg ist die Mundpropaganda entscheidend, denn zufriedene Kunden empfehlen mich weiter. Ich bereute in all den Jahren den Schritt in die berufliche Selbständigkeit nicht. Ich verließ mich nie auf andere, sondern nahm die Dinge selbst in die Hand. Ich halte nichts von Egoismus, ich gehe mit offenen Augen und Ohren durch das Leben und kann auch anderen zuhören.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich sehe die Dinge nicht so eng und stehe dazu, daß Menschen bei ihrer Arbeit auch Fehler machen können. An Aufgaben gehe ich sofort heran, ich schiebe die Dinge nicht auf die lange Bank. Ich mache mir Gedanken, erstelle ein Konzept und beginne mit der Lösung.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Das Gefühl, erfolgreich zu sein, hat mit der beruflichen Selbständigkeit nichts zu tun und stellte sich schon relativ früh ein. Sicherlich spielt hier meine Erziehung eine Rolle, weil ich schon früh lernte, auf eigenen Beinen zu stehen.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Dazu fällt mir spontan ein, daß es eine erfolgreiche Entscheidung war, um die Hand meiner Frau anzuhalten. Auch waren die Wahl unseres Baugrundes und in weiterer Folge der Schritt in die berufliche Selbständigkeit von Erfolg gekrönt, obwohl es hier auch Unkenrufe gab.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Ich meine, daß beide Bereiche ihre Berechtigung haben. Was besser ist, hängt auch von den jeweiligen Kundenwünschen ab.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ja, mein ehemaliger Chef, der Architekt Herr Dipl.-Ing. Szentmihalyi, prägte mich sehr. Er hatte die richtige Einstellung zum Geschäft und meinte, daß das Rad nicht neu erfunden, sondern nur verbessert werden muß. Er kreierte künstlerische, fachlich einwandfreie Lösungen und vermittelte mir, daß das private Umfeld stimmen muß, um ganz bei der Sache sein zu können.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich wollte im Hinblick auf eine spätere Selbständigkeit immer viele Architekturbüros kennenlernen, genau beobachten und dazulernen. Dabei erhielt ich überall das Angebot, weiter im Unternehmen bleiben zu können, was ich als große Anerkennung empfand.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? In meinem Metier wird einem der berufliche Aufstieg von den Behörden her nicht gerade leicht gemacht. Viele Jahre Praxis und viele Prüfungen, wo selbst Konkurrenten in der Kommission sitzen, werden verlangt.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Bei Freunden und Verwandten gibt es einige, die mir den Erfolg gönnen, mich als Unternehmer wahrnehmen und mir ihre Aufträge übergeben. Etliche andere aber reagieren mit offenem Neid.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Der persönliche Kontakt zu den Kunden ist eine große Stärke. Ich halte viel von Serviceleistungen und bin kein Preistreiber, der jede Minute verrechnet.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ich bin im Gegensatz zu vielen meiner Mitbewerber durch die gute Auftragslage in der glücklichen Situation, nicht jede Arbeit um jeden Preis annehmen zu müssen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Man muß konsequent zu sich selbst sein und stets darauf achten, daß das Privatleben nicht zu kurz kommt.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ich rate, sich realistische Ziele zu setzen, ernst und konsequent daran zu arbeiten und auch so durchs Leben zu gehen.