Zum Erfolg von Alexander Hermann
War die Liebe zur Musik als Beruf immer gegeben? Ich stamme aus einer Ärztefamilie, mein Vater ist Gynäkologe und mein Bruder Chirurg. Ich wollte eigentlich seit meinem 5. Lebensjahr Mediziner werden, habe auch meinen ersten Studienabschnitt zum Doppelstudium absolviert, aber meine Seele war immer nur für die Musik da. Bei der ersten Möglichkeit in der Staatsoper tätig zu sein, war ich so emotional überwältigt, daß ich diese Welt nicht verlassen konnte. Ich beschloß Musiker zu werden.
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist, wenn man es schafft, seine gesteckten Ziele umzusetzen. Sehen Sie sich selbst erfolgreich? Nein, weil ich meine Ziele noch nicht erreicht habe. Aber die Anzeichen, daß ich meine Ziele erreichen werde, scheinen positiv. Kennen Sie Mißerfolge? Wesentlich mehr als Erfolge, aber Mißerfolge sind sehr gut, um nach einem Höhenflug auf den Boden der Realität zu kommen. Aus Mißerfolgen kann man viel mehr lernen als aus Erfolgen.Wie gehen Sie mit Mißerfolgen um? Ich kritisiere mich, ich bin sicher mein größter Kritiker.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Sie haben für mich eine wichtige Position. Es ist wichtig, daß ich für meine Ideen, die am Anfang vielleicht nicht realisierbar scheinen, Feedback bekomme. Die familiäre Unterstützung ist von großer Bedeutung. Es ist schön, wenn man Freund und Mitarbeiter dafür entflammen kann.
Was macht Ihren spezifischen Erfolg aus?
Der absolut bedingungslose Einsatz. Kein Wochenende, keine Ferien, kein privates Geld ausgeben und nicht auf Urlaub fahren. Die absolute Zurückstellung seiner eigenen Person, nach dem Motto: Der erste und der letzte im Büro. Die Gabe nicht nur die Mitarbeiter, sondern alle Beteiligten für etwas zu begeistern.Wie welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Da hat sich meine Einstellung geändert, denn ich habe gesehen - wie oft man sich täuschen kann und deswegen ist es nicht gut, allgemeine Regeln aufzustellen. Es schlummert in vielen Menschen unglaubliches Kapital, welches erweckt werden muß.Wie motivieren Sie Mitarbeiter? Ich versuche, ihr Denken über die Tischkante hinaus zu vergrößern. Ich erkläre ihnen, in welcher, Gesamtmaschinerie sie sich befinden und wie sich ein Fehler auf andere Abteilungen auswirken kann.
Haben Sie Vorbilder?
Ja, das sind alle Personen, die eine Vision bis zu ihrer Verwirklichung verfolgt haben, trotz Rückschläge.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Sie zeigt, daß man auf dem richtigen Weg ist. Besonders wenn man von Profis Anerkennung bekommt, hat das Gewicht.Woher schöpfen Sie Kraft? Das fragen mich meine Eltern auch immer. Der Motor ist einfach gezündet und wird von Visionen, Illusionen und Zielen, die man sich gesetzt hat, am laufen erhalten. Ich schöpfe Kraft aus dem Widerstand der anderen. Je größer vorzitierter ist, desto stärker wird meine Position - durch gesteigerte Motivation.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Auf dem Verlagssektor gibt es noch sehr viel zu tun. Mein Ziel ist es, eine wie auch immer geartete, zentrale Rolle in der Nische der Musikverlage zu spielen.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Sich die Kreativität nicht nehmen lassen. Man sollte sich nicht entmutigen lassen, sondern sich für seine Ideale einsetzen.
Ihr Lebensmotto?
Nie aufgeben und jetzt wo ich Mitte 30 bin, ab und zu nicht auf das Leben zu verzichten.