Zur Karriere von Helmut Schmekal

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß der Pflichtschule verwirklichte ich mir meinen Berufstraum und absolvierte eine Bäckerlehre. Nach dem Bestehen der Gesellenprüfung arbeitete ich zunächst als Bäcker und stieg in weiterer Folge bis zur höchstmöglichen Position des Backstubenleiters auf. Da ich jedoch eine Mehlallergie hatte, mußte ich meinen Beruf leider aufgeben und war vier Monate arbeitslos, ehe mir mein Vorgesetzter, der sowohl in menschlicher als auch in fachlicher Hinsicht sehr viel von mir hielt, eine Arbeit als Fahrer anbot. Da ich mit dieser Tätigkeit jedoch nicht meiner Berufung folgen konnte, wechselte ich 1988 meinen Arbeitgeber und begann, da ich leidenschaftlicher Bowler bin, im Landesverband Wien als Kassier. Kontinuierlich arbeitete ich mich in den Positionen nach oben, bis ich als Stellvertreter des Geschäftsführers eigene Verantwortungsgebiete erhielt. Als sich der Geschäftsführer aus Krankheitsgründen aus dem Arbeitsleben zurückziehen mußte, erhielt ich die Chance, die gewerberechtliche Geschäftsführung zu übernehmen. Seither führe ich das Unternehmen des Landesverbandes Wien, Plus Bowling, als gewerberechtlicher Geschäftsführer und bin für die 20 Mitarbeiter und sämtliche administrative Geschicke des Unternehmens verantwortlich.

Zum Erfolg von Helmut Schmekal

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ich bin stolz darauf, ohne großartige Schulausbildung gemeinsam mit herrn Helmut Amstätter die Geschäftsführung eines Unternehmens mit 20 Mitarbeiter inne zu haben.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich als erfolgreich, weil ich es schaffte, in allen Positionen meines beruflichen Werdeganges Wertschätzung zu erfahren. Ich sehe mich außerdem als erfolgreich, weil ich es verstand, meine Chancen zu ergreifen und innerhalb meiner Rahmenbedingungen meine Ziele zu erreichen. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Sehr wichtig war für mich, daß mich mein ehemaliger Vorgesetzter niemals öffentlich kritisierte, sondern immer zu mir stand. Ich mußte lernen, wie man ein Unternehmen mit 20 Mitarbeitern führt, und wenn man etwas Neues lernt, macht man auch Fehler. Wenn diese von anderen öffentlich zur Schau getragen werden, kann es sein, daß man selbst als sehr fähiger Mensch den Mut verliert, und daher betrachte ich es als großes Glück, daß mir dieser Lernprozeß durch einen verständnisvollen Menschen erleichtert wurde. Ausschlaggebend für meinen Erfolg war meine Eigenschaft, mich Herausforderungen mutig zu stellen und mich weiterzubilden, um meine jeweilige Position - die ich meist nicht anstrebte - auch erfüllen zu können. Sehr wichtig ist sicherlich mein offener Umgang mit anderen. Menschenkenntnis muß man erwerben, sie wird einem nicht in die Wiege gelegt. Man kann andere nur dann richtig einschätzen, wenn man ihnen zuhört, sie beobachtet und aus ihrem Verhalten lernt. Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Ich bevorzuge Originalität, da Imitation für mich eine unehrliche Art der Improvisation ist. Eine ehrliche Improvisation wird, auch wenn sie nicht perfekt ist, eher von den Menschen angenommen als eine perfekte Lüge, die doch irgendwann ans Tageslicht kommt.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Leider wird Anerkennung im Berufsleben viel zu selten ausgesprochen. Der Vorstand und der Präsident unseres Landesverbandes stehen allerdings hundertprozentig hinter mir, auch wenn einmal etwas nicht perfekt geklappt hat. Dann versuchen wir gemeinsam, die Dinge wieder auf den richtigen Weg zu bringen.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich bin überzeugt, daß die Sicht des Umfeldes sehr wesentlichen Einfluß auf die Schritte jedes Menschen zum beruflichen Erfolg hat. Daher sollte man sich bewußt sein, daß jede Tat und jedes Wort wahrgenommen wird, und daß man jemandem den Weg zum Erfolg damit erleichtert oder erschwert. Ich glaube, ich werde von meinen Mitarbeitern und Vorgesetzten als gutmütig gesehen. Vielleicht sollte ich ab und zu etwas härter durchgreifen. Das fällt mir aber nicht leicht, da ich ein Mensch bin, der eher den Kompromiß als die Konfrontation sucht.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Mitarbeiter sind ein wesentlicher Teil unseres Unternehmenserfolges. Ich muß mich auf meine Mitarbeiter verlassen können, denn vor allem, wenn wir in unseren Räumen internationale Turniere austragen, müssen sie sehr weite Strecken zurücklegen. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Fachliche Qualifikation ist, vor allem in den technischen Bereichen, ein sehr wichtiges Kriterium. Wir stellen in der Technik auch branchenfremde Arbeiter ein, wobei es mir vor allem wichtig ist, daß jemand sein technisches Wissen an unseren Geräten umzusetzen weiß. Die Einschulung erhält jeder neue Mitarbeiter direkt an unseren Maschinen. Im Service sind mir Zahlen- und Computerverständnis, ein freundliches Wesen, Lernbereitschaft und Freude am Beruf wichtig. Selbstverständlich sehe ich es sehr gerne, wenn Mitarbeiter eine zweite Sprache beherrschen. Im Küchenbereich lege ich Wert darauf, daß auch das Hilfspersonal bereits Erfahrung in der Gastronomie gesammelt hat.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Motivation ist für von sich aus motivierte Menschen eine wichtige Sache. Mitarbeiter, die nicht motiviert sind, sind aber auch durch äußere Motivationsfaktoren nicht zu begeistern. Ich motiviere die Mitarbeiter mit Provisionsregelungen, so arbeitet jeder Mitarbeiter für sich selbst, indem er durch Freundlichkeit und gutes Service seinen Lohn erhöhen kann. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Es gibt natürlich mehrere Bowling-Center in Wien, und wir versuchen uns durch günstige Preise und besseren Service von den Mitbewerbern abzuheben. Durch eine schön gestaltete Homepage stellen wir uns und unsere Angebote auch in der Öffentlichkeit dar. Wir sind international doch sehr bekannt, und bei Wettbewerben wird unsere Halle meist als Austragungsort bevorzugt. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ich möchte jungen Menschen raten, ihre Pläne und Ziele konsequent durchzuziehen und nicht zu rasch aufzugeben. Im Berufsleben bieten sich immer wieder Chancen, die man erkennen und ergreifen muß. Wichtig ist es, an sich zu glauben - auch wenn man keine besondere Schulbildung hat. Jeder Mensch hat seine persönlichen Stärken, die er zur Erreichung seiner Ziele einsetzen kann.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich erreiche meine Ziele, indem ich mich niemals unter Druck setzen lasse. Wenn Rückschläge eintreten, ist es sehr wichtig, sich davon nicht irritieren zu lassen, sondern sich flexibel auf einen eventuell neuen Weg zum Ziel einzustellen.

Landesverband Wien Bowling, Betriebssport Bowling Wien.