Zum Erfolg von Karin Landauer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Es war mir mit Hilfe der Partei, aber auch mit der Unterstützung des damaligen Vizebürgermeisters Hans Mayr, möglich, das Projekt Kleine Soziale Netze, aus Steuermittel finanziert, zu beginnen. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ausschlaggebend war meine Hartnäckigkeit, denn wenn ich einmal von einem Projekt oder einer Idee überzeugt bin, lasse ich nicht locker.Ist es für Sie als Frau in der Politik schwieriger, erfolgreich zu sein? Es ist nicht schwieriger, wir Frauen gehen anders an die Dinge heran. Es glückt mir in den letzten Jahren, immer mehr Frauen zu motivieren sich politisch zu engagieren. Was es schwieriger macht, ist das Umfeld, das eine Frau umgibt, nämlich die Doppel- bis Dreifachbelastung. Jetzt ist es sicher leichter, Kinder zu haben und in die Politik zu gehen und Karriere zu machen als zu meiner Zeit. Es hat sich diesbezüglich einiges verbessert, was ich an den Kindern meines Gatten, die schon erwachsen sind, erkennen kann. Die jetzige Generation, die unsere Generation als Vorbild erlebte, wie es möglich ist, Karriere und Familie zu vereinen, tut sich da wesentlich leichter, aber es ist noch immer verbesserungswürdig.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
In den Augenblicken, in denen ich nachdenke, was mir alles geglückt ist, empfinde ich meinen Weg als erfolgreich.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Ich verlangte schon 1987 Drogenprävention in den Kindergärten, wobei ich ursprünglich keine Mehrheit dafür im Plenum hatte, aber seit fünf Jahren ist das Wirklichkeit geworden.Welche Anerkennung haben Sie bis jetzt erfahren? Ich bekomme soviel Anerkennung und Zuneigung von den Menschen! Wenn ich jemandem helfen kann, dann genügt mir das. Ich möchte da nochmals den Wiener Vizebürgermeister a.D. Hans Mayr, erwähnen. Obwohl wir politische Gegner waren, schätzten und schätzen wir uns gegenseitig sehr.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Sie spielen eine wesentliche Rolle beim Erfolg, und ohne sie wäre die Arbeit sicherlich nicht so schön. Ich bin ein ausgesprochener Teamplayer, aber in Stresssituationen kann ich vielleicht einmal ungerecht sein.Was ist die Stärke Ihrer Politik? Wir sind sehr serviceorientiert, und ich bin immer erreichbar. Ich versuche Hilfestellung zu geben und das jeweilige Problem zu lösen.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ich bin eine ausgesprochene Sachpolitikerin, und aufgrund meiner langjährigen Erfahrung weiß ich mich sehr wohl durchzusetzen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich bin mit einem Mann verheiratet, der sehr viel arbeitet, er ist Banker und drei bis vier Tage in der Woche beruflich unterwegs. So kann ich auch in der Nacht bügeln oder um fünf Uhr aufstehen und Hausarbeiten verrichten. Den Sonntag versuche ich aber für uns zu haben.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Es bleibt mir nicht viel Zeit, aber ich besuche jährlich mindestens ein Seminar in meinem Bereich und lese sehr viel Fachliteratur. Man kann aber in keiner Fortbildungsveranstaltung das lernen, was man im täglichen Kontakt mit den Menschen lernt. Gerade auch im Zuge des Pflegeskandals rief ich das Projekt Sonnenschein ins Leben, einen ehrenamtlichen Dienst im Geriatriezentrum am Wienerwald. Mittlerweile haben wir 20 ehrenamtliche Mitarbeiter. Diese Idee wurde von der Stadt Wien aufgegriffen und wird nunmehr mit über 157 Mitarbeitern in ganz Wien durchgeführt. Auch ich betreue einen alten Herrn vierzehntägig und lerne dabei enorm viel.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ich möchte, daß sich die Generationen für andere Menschen engagieren.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Es wird mein Ziel sein, alles geordnet und langsam zu übergeben, ich glaube aber nicht, daß ich ein gänzlich unpolitischer Mensch sein werde. Ich werde wahrscheinlich noch eine Ausbildung im Ernährungsbereich oder im Wellness-Bereich absolvieren, also in eine etwas andere Welt eintauchen.
Ihr Lebensmotto?
Freude vermitteln.