Zum Erfolg von Karin Büchl-Krammerstätter
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg verbinde ich damit, meine Ziele zu erreichen, wobei Zielkorrekturen realistischerweise dazugehören.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich konnte Dinge, die mir wichtig sind, umsetzen und mir dabei selbst treu bleiben. Das gilt für Beruf und Privatleben gleichermaßen. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Mein Ziel war, meine Lebensphilosophie umzusetzen und meine Berufung zum Beruf zu machen. Meine Lebensphilosophie ist, respektvoll mit allen Lebewesen, egal ob Mensch oder Tier, umzugehen. Beim Setzen von Etappenzielen war mir das Zurechtlegen eines alternativen Szenarios für den Fall, ein Zwischenziel nicht zu erreichen, bedeutsam. Außerdem bin ich eine leidenschaftliche Netzwerkerin und versuche so gut wie möglich, Synergien zu schaffen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich bin ein sehr lebensbejahender, sozial gesinnter Mensch, der das Gleichgewicht bevorzugt. Meine Begeisterung wirkt ansteckend, und es gelingt mir meistens, andere Leute mitzureißen. Außerdem stehe ich zu meiner Meinung und bringe sie auch klar zum Ausdruck. Gerade im beruflichen Alltag ist es wichtig, eine klare Linie zu vertreten und diese in Worten und Taten beizubehalten. Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Nein, Frauen wählen nur andere Mittel als Männer, um ihre Ziele zu erreichen. Sie kommunizieren auf andere Art und Weise.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich fühlte mich immer schon erfolgreich. Dabei sehe ich mich nicht als übertrieben ehrgeizig, mir ist einfach vieles sehr leicht gefallen.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Die zentrale Entscheidung war, eine Doppelausbildung zu wählen und dann im Umweltschutz tätig zu werden. Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Zweifelsfrei Originalität. Ich gehe meinen Weg und halte an meinen Prinzipien fest. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Mein Fachvorstand in der HBLVA Rosensteingasse, Dipl.-Ing. Mihalovich, unterstützte mich als väterlicher Lehrer in meiner Assistenzzeit sehr. Auch den jetzigen Bürgermeister Dr. Michael Häupl, der zu Beginn meiner Tätigkeit im öffentlichen Dienst noch Stadtrat war, sehe ich als wichtige Persönlichkeit auf meinem Berufsweg. Er hat mich immer geschätzt und ließ sich nicht durch die Zugehörigkeit zu irgendeiner Partei beeinflussen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich fühle mich anerkannt, und dies äußert sich nicht in konkreten Worten, sondern darin, wie mir mein berufliches Umfeld begegnet. Ich sehe, daß sich meine Lebensphilosophie in die Praxis umsetzen läßt, Früchte trägt und anerkannt wird. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Die Zusammenhänge im Bereich Umweltschutz sind derart komplex, daß sie nur sehr schwer zu vermitteln sind. Es ist schwierig, diese Zusammenhänge so darzustellen, daß sie auch angenommen werden. Das ist nur lösbar, wenn man auf Synergien setzt und die Menschen nicht nur rational, sondern auch emotional erreicht. Welche Rolle spielen die MitarbeiterInnen bei Ihrem Erfolg? Das Miteinander im Berufsleben spielt eine große Rolle. Mir ist wichtig, daß die Freude an der Arbeit gelebt werden kann. Nach welchen Kriterien wählen Sie MitarbeiterInnen aus? Einen ersten Eindruck gewinne ich im Rahmen eines Interviews, zu dem ich eine Kollegin heranziehe, wobei fachliche und soziale Kompetenz die Hauptrolle spielen. Wie motivieren Sie Ihre MitarbeiterInnen? Die eigentliche Motivation kommt von innen. Als Vorgesetzter gilt es, die innere Motivation zu achten und mit äußeren Faktoren zu unterstützen. Die zwei wichtigsten Motivationsfaktoren sind eine sinnvolle Aufgabe und Spaß an der Arbeit. Wie werden Sie von Ihren MitarbeiterInnen gesehen? Ich lebe einen partnerschaftlichen Führungsstil.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich vereinbare beide Lebensbereiche harmonisch miteinander. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich bin nach wie vor offen für Neues, insbesondere interessieren mich Zugänge zu neuen Managementinstrumenten, auch der Austausch mit anderen Führungskräften ist mir wichtig. Natürlich studiere ich auch regelmäßig entsprechende Fachliteratur. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Es ist wichtig, sich selbst treu zu bleiben und Rückgrat zu beweisen. Verfolgt eure Ziele, bleibt authentisch und laßt euch nicht von irgendwelchen „guten Tips“ beeinflussen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich bin beruflich dabei, die Kultur eines respektvollen, wertschätzenden Miteinanders noch stärker zu akzentuieren.
Ihr Lebensmotto?
Respekt und Toleranz gegenüber allen Menschen und anderen Lebewesen!