Zum Erfolg von Barbara Hochhauser
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Mein Erfolg hat sich im Laufe der Zeit eingestellt und ging in kleinen Schritten vonstatten, aber da ich noch jung bin, habe ich meine Ziele noch nicht vollständig erreicht.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin eben in einer großen Lernphase und muß mich als Geschäftsführerin erst richtig einleben, was bei den vielen Angestellten und unterschiedlichen Lokalen viel Arbeit bedeutet und mit einigem Mut verbunden ist. Ich bin mir aber sicher, daß sich das Gefühl, erfolgreich zu sein, nach und nach einstellen wird.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Meine Hartnäckigkeit, mein Ehrgeiz und der Wille, meine Eltern nicht zu enttäuschen, ihnen und mir selbst zu beweisen, wozu ich imstande bin, sind ausschlaggebend für meinen Erfolg.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich weiß, daß es für jede Aufgabenstellung eine Lösung gibt, und auf die arbeite ich hin.Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Für Frauen gibt es Vor- und Nachteile. An den Nachteilen reift man, die Vorteile kann man einsetzen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Das war, als der Marktleiter des Lebensmittelmarktes wegging und ich von heute auf morgen die Leitung übernehmen mußte. Innerhalb eines halben Jahres konnte ich die ersten sichtbaren Erfolge vorweisen.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Das war der Wechsel unserer Lebensmittelmärkte von Adeg zu Spar - das Image ist einfach besser. Wichtig war weiters die Entscheidung für die Geschäftsform als Lebensmittelmarkt, um alle Produkte des täglichen Bedarfs anzubieten, wo wir mit der erstklassigen Qualität unserer Fleisch- und Wurstwaren punkten.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Originalität ist der bessere Weg, wobei eine geklaute gute Idee besser ist als eine eigene schlechte.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ja, mein Vater. Er ist ein guter Geschäftsmann, der positiv denkt und somit mein Vorbild ist. Seine Gelassenheit muß ich mir noch aneignen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Mein Vater zollt mir großes Lob, indem er mich in geschäftlichen Angelegenheit bereits um Rat fragt, was mich sehr freut.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Das größte Problem sind die Diskonter, die ein hartes Preisdumping betreiben, bei dem wir nicht mehr mithalten können. Hier kommen uns die Spar-Eigenmarken zugute, mit denen wir bestehen können. Spar kann dem Kunden Qualität und Frische anbieten, worauf viele Kunden noch Wert legen.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich bin ein geradliniger Mensch, oft emotional, aber nicht nachtragend.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Eine sehr große - ich muß mich auf meine Leute verlassen können.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Ich lege Wert auf ein gepflegtes Äußeres, gute Ausbildung oder Berufserfahrung.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich mache kein Geheimnis aus unserem Umsatz, und meine Mitarbeiter freuen sich mit, daß das Geschäft gut geht. In Grieskirchen halten wir auch am Sonntag vormittags offen, wenn hier das Umsatzsoll übertroffen wird, wird ein Mittagessen ausgegeben. Mein Team besitzt viel Eigenmotivation und entsprechende Umsicht, was natürlich gelobt wird.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wir sind ein großer Familienbetrieb. Neben meinen Eltern arbeiten auch mein Bruder und seine Freundin mit, das heißt, es ist immer jemand da. Die Betriebe greifen ineinander, was die Handhabung mit den Waren erleichtert. Ferner ist der Name Hochhauser bereits ein klingender. Wir führen eine Stammkundenkarte, mit der in allen Geschäften eingekauft werden kann. Eine weitere Stärke ist die eigene Metzgerei: die Kunden haben Vertrauen in unsere Qualitätswaren.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Fair, obwohl wir sogar medial angegriffen werden.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
In den letzten Jahren habe ich mir nur vereinzelt ein paar Urlaubstage gegönnt. Die Balance wird sich erst finden.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich gehe mit offenen Augen durchs Leben. Einschlägige Kurse, auch von der Spar-Akademie, nehme ich wahr, was im Moment aber ein wenig ins Hintertreffen geraten ist.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Wichtig scheint mir, die Nerven zu bewahren und Herausforderungen anzunehmen, sich selbst einfach etwas zuzutrauen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein unmittelbares Ziel ist es, die drei Spar-Märkte erfolgreich unter Dach und Fach zu bringen. Der Neubau des Marktes in Pichl steht vor der Tür. Den möchten wir Mitte 2005 eröffnen.
Ihr Lebensmotto?
Im Beruf erfolgreich sein, aber auf das Leben nicht vergessen.