Zum Erfolg von Adolf Stadler
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist für mich die Krönung ordentlicher Arbeit: wenn die Arbeit gut ausgeführt wurde und die Kunden zufrieden sind, ist das für mich persönlicher Erfolg. Man bekommt ein gewisses Ansehen. Ich glaube, daß ich mir in den letzten Jahren einen guten Namen machen konnte. Die Tischlerei Stadler kennt man in der Region.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich baute den Betrieb mit jetzt 23 Mitarbeitern aus, das war aber nur möglich, weil mein Sohn schon seit Jahren führend in der Firma mitarbeitet. Das ist eine Voraussetzung dafür, daß wir unsere heutige Größe erreichen konnten. Momentan ist genug Arbeit vorhanden, man weiß natürlich nicht, was die Zukunft bringt.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Das war mein persönliches Engagement und daß ich hinter meiner Arbeit stehe, sei es im Betrieb oder bei der Kundenbetreuung. Vor allem aber die gute und gewissenhafte Arbeit, durch die wir uns einen guten Namen machten. Vom Baum bis zum Endprodukt ist es ein langer Weg. Holz ist ein lebender, warmer Werkstoff, der die Kreativität fördert, ich könnte mir keinen anderen Werkstoff vorstellen, mit dem lieber arbeiten würde.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich bin vom Wesen her eigentlich Pessimist. Meine Frau und mein Sohn sind der Gegenpol dazu, wir führen gemeinsam den Betrieb und ergänzen einander sehr gut.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Seit meinem vierzehnten Lebensjahr baute ich den Betrieb auf, bis zu unserer jetzigen Größe. Mein Vater war damals schon sehr krank. Eigentlich fühlte ich schon damals meinen Erfolg.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Wir hätten in Salzburg alles mit Gewinn verkaufen können, entschieden aber als Familie, die Firma nach Hallein zu übersiedeln und mit dem Sohn hier weiter zu expandieren.
Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein?
Man sollte in dieser Branche nicht so viel nachmachen, sondern selbst neue Formen und Techniken entwickeln und ausprobieren. Vom Material oder der Oberfläche her sind viele Möglichkeiten geboten. Wir bewegen uns auf der modernen Linie, setzen auf Schlichtheit und verwenden dazu die verschiedensten Materialien. Wir arbeiten auch viel mit Architekten zusammen.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Mein Vater, ihm habe ich mein Fachwissen zu verdanken.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Die Belastungen eines Unternehmens sollten betriebsgerecht geregelt werden und nicht, wie jetzt, von oben einfach nur diktiert werden. Man müßte mehr auf die Belange der kleinen und mittleren Betriebe eingehen, dann wäre es leichter, solche Betriebe zu gründen und zu führen. Die Kaufkraft wird geringer. Man versucht aber, immer mehr Betriebe anzusiedeln, so daß dann ein gesunder Betrieb in Schwierigkeiten kommt.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Es heißt, die Firma ist nur so gut wie ihre Mitarbeiter, eine Firma kann nur mit guten Mitarbeitern bestehen. Gute Mitarbeiter müssen aber auch froh sein, wenn sie heute noch geregelte Arbeit finden, die gut bezahlt wird.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Bei Lehrlingen mache ich einen einfachen schriftlichen und praktischen Test und bei den Gesellen frage ich nach ihren Fähigkeiten, was sie bei ihrem vorigen Meister gemacht haben.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unsere große Stärke ist die individuelle Möbelfertigung. Wir können auf jeden Architekten- oder Privatwunsch eingehen. Wir können Aufträge aufgrund unserer Größe sehr kurzfristig realisieren.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Fortbildung schreibe ich heute nicht mehr so groß, in meiner Eigenschaft als Innungsmeister und für die Kammer besuche ich Seminare, studiere neue Verordnungen, etc.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein nächstes Ziel ist die Pension, ich stehe natürlich meinem Sohn weiterhin mit Rat und Tat zur Seite, wenn er das will. Dann bleibt aber auch mehr Zeit für die Familie, die Enkel und mein Hobby, das Reiten.